Die leicht zu transportierenden Kabelprüfgeräte der BAUR Prüf- und Messtechnik GmbH (Sulz/Österreich) beherrschen nun die zerstörungsfreie Diagnose: Das Bestimmen des tan delta (auch bekannt als Verlustfaktormessung) erlaubt Rückschlüsse auf den Alterungszustand von Kabeln. Nach "frida TD", einem Gerät für die Diagnose von Netzabschnitten bis 20 kV, ist nun auch das leistungsstärkere Gerät "viola" – geeignet für Kabelstrecken bis 35 kV – in der TD-Version erhältlich. Trotz seines Volumens ist viola leicht zu transportieren: Das Gerät lässt sich in zwei gut handhabbare und kofferraumfreundliche Einheiten zerlegen und einfach vor Ort schaffen. Mit frida TD und viola TD ist sowohl die normale Kabelprüfung als auch die Messung des tan delta möglich. Instandhaltungs- und Montagetrupps können daher bei Neuverlegungen und Reparaturen mit einem integrierten Gerät Netzabschnitte prüfen und – ohne zusätzliches Equipment – mit Hilfe der Diagnosefunktion auf Schwachstellen untersuchen. Die TD-Versionen sind ab sofort erhältlich.
Bei der Verlustfaktormessung wird das Verhältnis aus Wirkleistung und kapazitiver Blindleistung bestimmt. Messreihen über mehrere Spannungsstufen erlauben Aussagen über den Alterungszustand der Isolierung und bieten so die Basis für die zustandsorientierte Instandhaltung. BAUR nutzt dazu (wie bei der Prüfung) eine niederfrequente Spannung bei 0,1 Hz. Der einzigartige BAUR-truesinus-Generator sorgt für eine ideale Sinuskurve und schafft somit beste Voraussetzungen für eine gute Reproduzier- und Vergleichbarkeit der Messergebnisse. Die intuitive Gerätebedienung und die BAUR-PC-Software erleichtern das Aufnehmen und Interpretieren der Messwerte sowie den Vergleich mit gespeicherten Daten zur Trendanalyse.
(Bild viola_TD.jpg)
Technische Daten von "viola TD"
Ausgangsspannung
VLF truesinus 1…42 kVrms (60 kVPeak)
DC/VLF Rechteck 1 … 60 kV
Frequenzbereich 0,01 … 0,1 Hz
Option TD (im Gerät integriert)
Genauigkeit 1x10E-4
Auflösung 1x10E-5
tan delta Messfrequenz 0.1Hz
Schnittstelle USB 2.0
Abmessungen 485 x 850 x 320 mm
Zwei Geräteteile Gesamtgewicht 75 kg
(Bild Water_trees_RGB.jpg)
Water trees rechtzeitig erkennen
Trotz ihrer Robustheit geraten manche kunststoffisolierte Kabel (PE, VPE) an ihre Grenzen. Grund sind oft "water trees" (siehe Bild). Sie breiten sich wie kleine Bäumchen an Störstellen in der Isolierung aus, schränken die Funktionstüchtigkeit aber nicht unbedingt ein. Erst ab einer gewissen Größe werden sie zu "electrical trees", Strukturen, an denen lokale Entladungen stattfinden. Hier ist die Isolierwirkung nicht mehr ausreichend. Die Früherkennung und Einschätzung von water trees ist daher wichtig für die zustandsorientierte Instandhaltung von Mittelspannungsnetzen. Ein geeignetes Diagnoseverfahren dafür ist das Messen des tan delta. Es bestimmt den Verlustfaktor, also das Verhältnis von Wirkleistung und kapazitiver Blindleistung. Die Wirkleistung ist beim idealen unversehrten Kabel quasi null. Sie wächst im Laufe des Alterungsprozesses an. Ein Messwert allein – möglicherweise noch bei niedriger Spannung aufgenommen – ist aber nicht aussagekräftig. Daher sollte das Messen des tan delta bei mehreren Spannungen erfolgen. Bei gealterten Kabeln ergibt sich, wenn die Messwerte über die Spannung aufgetragen werden, eine charakteristische Kurve, deren Höhe und Verlauf Rückschlüsse auf den Zustand gestattet. Hilfreich sind auch Trendanalysen auf Basis regelmäßiger Messungen über einen längeren Zeitraum. Es ist daher empfehlenswert, die Diagnose immer mit durchzuführen, um Vergleichsmöglichkeiten bei der Bewertung von Kabelstrecken zu schaffen. So lässt sich frühzeitig erkennen, ob irgendwo im Kabel water trees existieren, bevor diese zu electrical trees werden. Sollte der Messwert des tan delta auf ein überaltertes Kabel hindeuten, liefert die Teilentladungsmessung geeignete Hinweise auf den defekten Teilabschnitt, so dass (nur) dieser getauscht werden kann.
(Bild Diagramm.jpg)
Messreihen über mehrere Spannungsstufen (und die verschiedenen Phasen) liefern ein klares Bild über den tatsächlichen Zustand der Isolierung.
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