Ein Grossteil der Schweizer Vorsorgeeinrichtungen ist sich zwar Risiken wie der zunehmenden Langlebigkeit und den sinkenden Anlageerträgen bewusst und trifft entsprechende Massnahmen. Das Risikomanagement und die Abdeckung möglichst aller relevanten Risiken sind aber ausbaufähig und namentlich die Unterdeckungsrisiken werden unterschätzt.
Schweizer Pensionskassen haben im Risikomanagement Nachholbedarf. Dies geht aus den neusten Umfrage-Ergebnissen der Studie "Global Pension Risk Survey" hervor, welche das Pensionskassenberatungsunternehmen Aon Hewitt in diesem Jahr durchgeführt hat. In der Schweiz haben über 70 Vorsorgeeinrichtungen mit 460‘000 Versicherten und einem verwalteten Vermögen von 140 Mia. Franken daran teilgenommen. Befragt wurden Geschäftsführer und andere Repräsentanten von Pensionskassen zu den Themen Risikoerkennung, Risikoüberwachung und Risikoreduktion.
Das Risikomanagement in der beruflichen Vorsorge erfährt gegenwärtig in der Schweiz einen bedeutenden Wandel. Dank besseren Führungsinstrumenten und -informationen sowie aufgrund höherer Anforderungen der Oberaufsichtskommission (OAK) übernehmen Pensionskassen eine aktivere Rolle bei der systematischen Überwachung ihrer Risiken. Besonders gefordert sind dabei kleine und mittlere Vorsorgeeinrichtungen mit beschränkten Ressourcen, während die grösseren bereits kassenindividuelle Risikomanagementsysteme eingeführt haben.
Die Risiken, welche den Befragten hauptsächlich Sorgen bereiten, sind das Niedrigzinsumfeld (75% der Antwortenden), die Langlebigkeit bzw. die zu hohen Umwandlungssätze (67%), die Demographie (60%) sowie die Anlageerträge (56%). Als bedeutende Hindernisse für eine risikoorientiertere Führung und bessere Steuerung der Risiken wurde die hohe Arbeitsbelastung (62%), fehlende Zeit (60%), mangelndes Wissen (45%) und beschränkte Ressourcen (38%) genannt. Gemäss Beat Zaugg, Leiter Investment Consulting Deutschschweiz bei Aon Hewitt Schweiz, begünstigen diese Ergebnisse die Delegation von gewissen PK-Aufgaben an Dritte. Davon profitieren werden an Berater delegierte Anlagelösungen, das sogenannte "Delegated Consulting" und Sammelstiftungen.
Was die Risikoüberwachung betrifft, misst zwar ein Grossteil der Befragten die Volatilität der Anlagerenditen (85%) und des Deckungsgrades (79%). Aber nur 46% setzen auf "Value-At-Risk"-Berechnungen für den Deckungsgrad. "Damit fehlt der Hälfte der Kassen ein wichtiges Mass für die Einschätzung der Wahrscheinlichkeit, in Unterdeckung zu geraten und Sanierungsmassnahmen ergreifen zu müssen", gibt Zaugg zu bedenken.
Bei den Risikoreduktions-Massnahmen sieht es auf der Verpflichtungsseite positiv aus: 80% sind bereits vom Leistungs- auf das Beitragsprimat umgestiegen. Die Langlebigkeit wird von etwa 70% der Befragten als erhebliches Risiko empfunden. 72% der Befragten gaben an, dieses Thema mit Änderungen im Vorsorgeplan anzugehen. Nur 12% der Befragten wollen Bank- oder Versicherungsprodukte zur Absicherung des Langlebigkeitsrisikos verwenden.
Bei der Reduktion von Anlagerisiken besteht dagegen noch ein Potential : "Wir gehen davon aus, dass eine durchschnittliche Schweizer Pensionskasse ihre Performance mit einer besseren Diversifikation um 0.5% pro Jahr steigern kann, ohne das Anlagerisiko zu erhöhen" erklärt Zaugg. Zwar haben Schweizer Vorsorgeeinrichtungen ihre Portfolios in den letzten Jahren weiter diversifiziert. So nehmen die Vorsorgeeinrichtungen eine breitere Palette an Anleihenarten und Anlageklassen in ihr Portfolio auf. Im Vergleich mit anderen Ländern werden aber alternative Anlagen wie Rohstoffe oder Private Equity sowie globale Immobilien noch zu wenig stark berücksichtigt.
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