Die internationale Wettbewerbsfähigkeit von Europas Automobilindustrie hängt künftig immer stärker von der smarten Nutzung fahrzeuggenerierter Daten ab – davon ist Dr. Judith Puttkammer überzeugt. Die stellvertretende Projektleiterin des Mobility Data Space erläutert: „Nutzen bringen Daten nicht nur im eigenen ‚Marken-Raum‘, etwa indem Hersteller das Fahrverhalten auswerten und den jeweiligen Fahrerinnen und Fahrern optimierte Wartungsmaßnahmen vorschlagen. Viele Daten entfalten erst dann ihr volles Potenzial, wenn sie markenübergreifend ausgewertet oder gemeinsam mit Daten aus anderen Quellen analysiert werden.“
Zum Beispiel, so Puttkammer, könnten auf Wunsch der Autobesitzerin bzw. des Autobesitzers fahrzeugbasierte Daten für individuelle Kfz-Versicherungstarife auf Basis des eigenen Fahrverhaltens genutzt werden oder Daten zu Kilometer- und Tankständen in die Optimierung des Fahrzeugflotten-Managements von Unternehmen und Organisationen einfließen. „Bei solchen Anwendungen fahrzeugbasierter Daten steigt der Nutzen mit der Anzahl der teilnehmenden Datengeber und -nehmer. Diese Einsatzgebiete profitieren davon, dass Daten in standardisierter Form von verschiedenen Herstellern über eine standardisierte Schnittstelle bezogen werden können“, sagt sie. Dafür brauche es eine neutrale Plattform für den Datenaustausch – den Mobility Data Space (MDS). Dieser vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr geförderte Datenraum bietet eine Infrastruktur für den sicheren, souveränen Datenhandel und eine Community, in der Teilnehmer ihre Ideen teilen und Use Cases vorantreiben können.
Anlässlich des Mobility Innovation Summits macht Puttkammer auf einen Use Case im MDS aufmerksam, bei dem Prüforganisationen und mehrere OEMs (Original Equipment Manufacturer) Daten zum Status von Elektrofahrzeug-Batterien austauschen. Ziel des Use Cases ist die Umsetzung eines „Online Battery Checks“ – eines neuen, attraktiven fahrzeugdatenbasierten Dienstes, der insbesondere im Bereich des Gebrauchtwagenhandels für mehr Transparenz und Akzeptanz der Elektromobilität sorgen kann. Durch den unternehmensübergreifenden Austausch der Daten müssten Autobesitzerinnen und -besitzer nicht mehr tagelang auf einen Termin bei der Prüfstelle vor Ort warten, dort hinfahren und das Fahrzeug abgeben, um die Fahrzeugbatterie auslesen zu lassen. Stattdessen könnten sie den Service rein digital durch die Prüforganisationen abwickeln lassen – effizienter, kundenfreundlicher und schneller. „Ein solches Projekt mit mehreren Datengebern und -nehmern profitiert klar vom MDS. Der MDS ist hier ein neutraler Moderator, der OEMs und Prüforganisationen an einen Tisch bringt und kartellrechtskonform mit beiden Seiten Standardisierungen erarbeitet und abstimmt.“ Ohne den MDS müsste jeder OEM mit jeder Prüforganisation einzeln die Prozesse, Datenformate etc. besprechen und auflegen. Der MDS ist somit ein Innovationsbeschleuniger und steigert die Sicherheit bei der Datennutzung.
Wie datengetriebene Innovationen die Zukunft der Automobilindustrie gestalten können, ist auch Thema beim Mobility Innovation Summit. Bei der Session „Datenökonomie: Geschwindigkeit durch Daten“ (25. März 2025 von 15:30 bis 16:30 Uhr, Saal 2 des bcc) sprechen Dr. Judith Puttkammer (MDS), Thorge Erichsen (Mercedes-Benz Group AG), Frank Krüger (BMDV) und Rechtsanwalt Dr. Michael Kraus (CMS Hasche Sigle) über verschiedene Aspekte der wirtschaftlichen Datennutzung.
Mehr Informationen zum Event unter https://www.mobility-innovation-summit.com/de
https://mobility-dataspace.eu/de
Bild:
Portrait von Judith Puttkammer, stellvertretende Projektleiterin des Mobility Data Space (Bildquelle: MDS; Fotograf: Bojan Ritan)
Das druckfähige Portrait finden Sie hier.
Über den Mobility Data Space:
Der Mobility Data Space (MDS) ist ein Datenmarktplatz, auf dem Partner im Mobilitätssektor selbstbestimmt Daten austauschen, um innovative, umweltfreundliche und nutzerfreundliche Mobilitätskonzepte zu ermöglichen und weiterzuentwickeln. Die technische Konzeption des MDS erfolgt in enger Abstimmung mit europäischen und nationalen Initiativen, um die Kompatibilität mit den Projekten von Gaia-X sowie anderen europäischen Datenräumen zu gewährleisten. Trägergesellschaft ist die Non-Profit-Organisation DRM Datenraum Mobilität GmbH, die aus einem Projekt von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften hervorgegangen ist. Gefördert wird der MDS vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr.
Gesellschafter sind neben der acatech Stiftung die BMW INTEC Beteiligungs GmbH, die Caruso GmbH, die Deutsche Bahn Aktiengesellschaft, die Deutsche Post AG, die HERE Europe B.V., die HUK-COBURG Haftpflicht-Unterstützungs-Kasse kraftfahrender Beamter Deutschlands a.G. in Coburg, die Mercedes-Benz AG, die VDV eTicket Verwaltungsgesellschaft mbH und die Volkswagen Group Info Services AG sowie die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen.
Kontakt Mobility Data Space
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