Mit der Umstellung von mehr als 4.600 intelligenten Messsystemen auf den neuen Dienstleister GWAdriga hat die Nürnberger N-ERGIE jetzt das erste GWA-Wechsel- und Migrationsprojekt in dieser Größenordnung im deutschen Smart-Meter-Rollout erfolgreich abgeschlossen. In einem zweistufigen Projekt wurde im ersten Schritt die Plattform BTC | AMM, auf deren Basis der GWAdriga-Full-Service erbracht wird, an das bestehende SAP IS-U-System der N-ERGIE angebunden. Anschließend galt es, die bis dahin installierten rund 4.600 Smart Meter Gateways in das neue System zu übernehmen. Dabei mussten viele konzeptionelle Hürden zu überwunden werden. „Wir haben hier in vielen Fällen absolutes Neuland betreten. Vor allem Faktoren wie die Vielzahl der beteiligten Unternehmen und die neuen, nicht durchgängig standardisierten Prozesse und Technologien haben dazu geführt, dass das Projekt länger dauerte als geplant. Und ich denke, wir konnten viele Probleme aus dem Weg räumen, sodass es andere Energieversorgungsunternehmen bei Folgeprojekten deutlich einfacher haben werden“, fasst Lisa Tränkler, Leiterin Datenmanagement bei der N-ERGIE Kundenservice GmbH, das Ergebnis zusammen.
Eine der ersten Herausforderungen ergab sich aus der Anbindung und Architektur der GWA-Lösungen an das ERP-System der N-ERGIE. Während die Gateway-Administration und das Messdatenmanagement beim vorherigen Dienstleister in einem System integriert abgebildet waren, gab es auf Seiten der GWAdriga dafür zwei separate Module. Auch im Teilprojekt zum GWA-Wechsel der Gateways gab es eine Reihe von Herausforderungen zu meistern - vorhersehbare und unvorhersehbare. Das begann mit der Vielfalt der installierten Geräte. Diese stammten nicht nur von fast allen bis dato zertifizierten Gateway-Herstellern, es waren auch die unterschiedlichen Altersklassen vertreten. Zudem setzte die N-ERGIE von Anfang an auf eine IPv6-Adressierung, die bei anderen Kunden von GWAdriga bislang keine große Rolle spielten. Als echter Knackpunkt erwies sich die Telekommunikationsanbindung der Geräte. Zwar gab es hier mit der Telefonica nur einen weiteren Projektpartner, doch auch hier steckten die Tücken im Detail. Denn die SIM-Karten in den Gateways mussten sowohl vertraglich wie auch technisch auf GWAdriga übertragen als auch die Parametrierung der Geräte entsprechend over-the-air angepasst werden.
Der eigentliche Wechsel ging dann vergleichsweise schnell. Innerhalb von nur sieben Wochen wurden die rund 4.600 intelligenten Messsysteme der N-ERGIE auf GWAdriga, den neuen Dienstleister für Gateway-Administration (GWA) und Messdatenmanagement (MDM), umgestellt. Und auch zu neuen Themen ist die N-ERGIE gemeinsam mit der GWAdriga in intensivem Austausch. Zum Beispiel im Projekt CLS ON, wo derzeit gemeinsam mit weiteren Kunden wie RheinEnergie, EWE Netz und Westfalen Weser Netz ein Umsetzungs- und Betriebsmodell für das Schalten und Steuern in der Niederspannung entwickelt wird, das eine Brücke zwischen Netz- und Messstellenbetrieb schlägt.
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GWAdriga
GWAdriga mit Sitz in Berlin ist Full-Service-Dienstleister für die Gateway-Administration und das Messdatenmanagement. Darüber hinaus entwickelt GWAdriga datenbasierte Mehrwertangebote für die Energiewirtschaft, etwa für das CLS-Management oder das Mehrsparten-Metering. Kernzielgruppe sind mittlere und große Versorgungsunternehmen, Filialisten und die Wohnungswirtschaft. Mit mehr als 7 Mio. Zählpunkten und 800.000 intelligenten Messsystemen verfügt GWAdriga über ein Mengengerüst, das einen wirtschaftlichen Betrieb der Smart-Meter-Gateway-Administration erlaubt. Zusätzlich profitieren die Kunden von einer starken Einkaufsgemeinschaft. GWAdriga wurde 2016 von EWE, RheinEnergie und Westfalen Weser Netz gegründet. Die verwendeten IT-Systeme werden von der BTC AG geliefert, einem IT-Unternehmen, das ebenfalls fest in der Energiewirtschaft verwurzelt ist.