Nach wie vor verlaufen die Geschäftsprozesse im Energiemarkt nicht störungsfrei. Ein Grund: Die IT-Lösungen können oftmals nicht fristgerecht an geänderte Marktregeln angepasst werden. Aber auch die unterschiedliche Interpretationen dieser Regeln und der eingesetzten Formate führen immer wieder zu "Verständigungsproblemen" zwischen den verschiedenen Software-Systemen. Die EDNA-Initiative e.V. hat deswegen in Abstimmung mit dem BDEW einen Vorschlag an die Bundesnetzagentur erarbeitet. Dieser zeigt auf, wie die bisherige Praxis des Versionswechsels verbessert werden kann, um künftig Probleme beim Datenaustausch zu vermeiden. "Derzeit ist es so, dass die Testphase und der Produktivstart einer neuen Version zusammenfallen. Der Produktivstart wird zum Massentest, bei dem quasi jeder Marktteilnehmer bilateral gegen jeden anderen testen muss, ob Datenaustausch auch tatsächlich funktioniert", beschreibt Rüdiger Winkler, Geschäftsführer der EDNA-Initiative e.V., die derzeitige Situation. Die Ursache für die Probleme liegt nach den Erfahrungen der EDNA-Initiative darin, dass das bisherige Verfahren keinerlei definierte Testphasen oder -methoden vorsieht. "Damit führt das jetzige Vorgehen zu einem unverhältnismäßig hohen Aufwand und entsprechenden Kosten, ganz abgesehen von den Rechtsunsicherheiten, die durch Fehler beim Datenaustausch entstehen", so Winkler weiter.
Der Vorschlag der EDNA-Initiative basiert auf dem aktuellen Versionswechselprozess der Bundesnetzagentur, der zwei Änderungsterminen zum 1. April und 1. Oktober eines jeden Jahres vorsieht. Echte Versionswechsel sollten künftig jedoch nur noch einmal pro Jahr erfolgen, der zweite Termin könnte für Fehlerkorrekturen genutzt werden. Zudem müsste ein "Redaktionsschluss" mit einer anschießenden, zweimonatigen Testphase eingeführt werden. Für die Fehlerbereinigung ist ein weiterer Monat notwendig, erst danach dürfte der Produktivstart erfolgen. "Nur durch ein solches Vorgehen kann die Qualität beim Datenaustausch sichergestellt und erreicht werden, dass die Marktkommunikation zum Stichtag auch tatsächlich funktioniert", meint Rüdiger Winkler.
N:N-Tests sind unwirtschaftlich
Der Vorschlag der EDNA-Initiative sieht darüber hinaus vor, dass alle Software-Hersteller ihre Systeme während der zweimonatigen Phase nur noch gegen eine einheitliche Testinstanz testen – nicht wie beim bisherigen Verfahren mit seinen "Jeder gegen Jeden"-Tests. "Inzwischen haben viele Marktteilnehmer erkannt, dass der Aufwand für diese bilaterale Testinstanz immens ist. Deswegen wächst die Zustimmung für die Umsetzung dieser langjährigen Forderung der EDNA im gesamten Markt, auch bei den Verbänden. Letztlich muss solch ein Verfahren aber rechtlich einwandfrei geregelt werde. Hier ist die Bundesnetzagentur gefordert", fasst Winkler zusammen.Beispiel für den Ablauf eines Versionswechsels:
Folgende 61 Unternehmen/ Organisationen sind derzeit Mitglieder der EDNA-Initiative:
AKTIF Technology GmbH, applied technologies GmbH, Atos Origin GmbH, badenova AG&Co KG, BTC Business Technology Consulting AG, CAS Concepts and Solutions AG, Client Computing Energy AS, ConEnergy AG, contexo Gesellschaft für System-integration mbH, cronos Unternehmensberatung GmbH, CSC Deutschland Solutions GmbH, EBSnet eEnergy Software GmbH, EnDaNet GmbH, EnergiePartner Süd GmbH, EnergyICT GmbH, ENSECO GmbH, ENTEGA Service GmbH, FACTUR Billing Solu-tion GmbH, Fichtner IT Consulting AG, GEN Deutschland GmbH, GeneSys Gesellschaft für Netzwerke und Systeme mbH, GISA GmbH, GÖRLITZ AG, HAKOM EDV Dienstleistungsges. m.b.H, IBM Deutschland GmbH, INTENSE AG, inubit AG, iRM integriertes Resourcen Management GmbH, items GmbH, ITF-EDV Fröschl GmbH, KEMA Consulting (Netherland), Kisters AG, Klafka & Hinz Energie- und Informations-Systeme GmbH, KOMKE Consulting (BDU), Landis+Gyr GmbH, make IT GmbH, msu solutions GmbH , NZR – Nordwestdeutsche Zählerrevision GmbH & Co. KG, OFFIS e.V., phi-Consulting, procilon IT-Solutions GmbH, PSI AG, Ro-botron Datenbank-Software GmbH, regiocom GmbH, rhenag Rheinische Energie AG, SEEBURGER AG, Seven2one Informati-onssysteme für Energie- und Umweltplanung GmbH, Siemens Energy Automation GmbH, SIV AG, SDK - Software Development Kopf GmbH, Somentec Software AG, SOPTIM AG, Stadtwerke Schwäbisch Hall GmbH, Swiss Gas Metering AG, SWU Energie GmbH, Syseca Ingenieurunternehmung AG, TwentyOne Gesellschaft für innovative Lösungen mbH, VisoTech Softwareent-wicklungsges.m.b.H., VWEW Energieverlag GmbH, Wilken GmbH, Wilken Neutrasoft GmbH
Weitere Informationen:
EDNA-Initiative e.V. – Rüdiger Winkler
c/o ifed.Institut für Energiedienstleistungen GmbH
Marie-Curie-Str. 8 - D-79539 Lörrach
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Die EDNA-Initiative e.V. ist eine Vereinigung von Softwareherstellern, Unternehmensberatern und IT-Dienstleistern sowie Anwendern aus den Aufgabenbereichen des eBusiness in den Energiemärkten rund um die Energielogistik. Das Ziel der EDNA ist es, die Automatisierung der Geschäftsprozesse zwischen den Marktpartnern in der Energiewirtschaft zu fördern und dafür bestehende und neue Standards für den elektronischen Datenaustausch in den Softwaresystemen umzusetzen und damit "kaufbar" zu machen. Gleichzeitig soll über ein Zertifizierungsverfahren und ein EDNA-Qualitätssiegel sichergestellt werden, dass IT-Systeme die festgelegten Standards auch tatsächlich erfüllen. Für den Anwender bedeutet das eine sehr viel größere Entscheidungs- und Investitionssicherheit als bisher, weil aufwändige Schnittstellenprogrammierungen und Integrationsanstrengungen überflüssig werden. Gleichzeitig kann er über die Automatisierung von Geschäftsprozessen erhebliche Rationalisierungspotenziale erschließen.