Nach den bisher bekannten Planungen der Bundesnetzagentur sollen zum 1. April 2011 sowohl MaBiS (Marktregeln für die Durchführung der Bilanzkreisabrechnung Strom) als auch WiM (Wechselprozesse im Messwesen) zeitgleich im deutschen Energiemarkt eingeführt werden. Nach Ansicht der EDNA-Initiative besteht dabei die Gefahr, dass Software-Hersteller wie auch Energiewirtschaft und Verbände die Vorgaben für beide Marktprozesse nicht rechtzeitig umsetzen können. Deswegen fordert die EDNA-Initiative, den Start der WiM um ein halbes Jahr auf den 1. Oktober 2011 zu verschieben. "Bei MaBiS und WiM handelt es sich um hochkomplexe Zusammenhänge. Derzeit sind jedoch in den Verbänden die Kapazitätsgrenzen erreicht. Gleiches gilt auch für die Umsetzung der Prozesse durch die IT-Dienstleister in den kommenden Monaten", beschreibt Rüdiger Winkler, Geschäftsführer der EDNA-Initiative e.V., die derzeitige Situation. Er weist in diesem Zusammenhang auch darauf hin, dass die am 29. April veröffentlichten MaBiS-Prozesse erst in der Version 1.0 vorliegen, an der noch zwingend Ergänzungen vorgenommen werden müssen, um sie endgültig "markttauglich" zu machen. In einem Schreiben an die Bundesnetzagentur schlägt die EDNA-Initiative deswegen vor, dass sich die BDEW-Projektgruppe edi@energy in den kommenden Wochen verstärkt auf die Finalisierung der MaBiS-Prozesse konzentrieren sollte.
"Der Qualität der Prozesse im Markt und das reibungslose Zusammenspiel der Marktpartner setzen voraus, dass hier nichts mit heißer Nadel gestrickt wird. Die Fristen sollten deswegen mit Augenmaß gestaltet werden, damit die Ergebnisse zur Zufriedenheit aller ausfallen – was letztlich auch dem Energiekunden nützt", stellt Rüdiger Winkler fest. Dabei sei auch gerade bei der WiM-Einführung zu beachten, dass es sich hier um teilweise völlig neue Prozesse und Formate handelt.
"Wie die Erfahrungen mit GPKE und GeLi Gas gezeigt haben, dauert es eine Weile, bis die Marktkommunikation reibungslos läuft. Denn nach wie vor gibt es weder eine zentrale Testinstanz für diese Prozesse, noch eine Testphase vor dem Start", so Rüdiger Winkler. Der Start neuer Marktprozesse werde deswegen erneut zu einem großen Praxistest, bei dem "jeder gegen jeden" teste, bis alle Interpretationsspielräume und -lücken in den Abläufen ausgemerzt seien. Die EDNA-Initiative fordert deswegen weiterhin, ein marktweites Testverfahren einzuführen, um die Kosten und den Aufwand für alle Marktteilnehmer bei der Umsetzung der Marktprozesse deutlich zu senken. "Wir stoßen hier inzwischen auch bei einzelnen Verbänden durchaus auf offene Ohren. Doch ohne einen breiten Konsens und entsprechende Vorgaben durch die Regulierungsbehörden werden wir hier kurzfristig keine Verbesserungen erreichen können", fasst Winkler zusammen.
Folgende 62 Unternehmen/ Organisationen sind derzeit Mitglieder der EDNA-Initiative:
AKTIF Technology GmbH, applied technologies GmbH, ArcMind Technologies GmbH, Atos Origin GmbH, badenova AG&Co KG, BTC Business Technology Consulting AG, CAS Concepts and Solutions AG, Client Computing Germany, co.met GmbH, ConEnergy AG, contexo Gesellschaft für Systemintegration mbH, COUNT+CARE GmbH, cronos Unternehmensberatung GmbH, CSC Deutschland Solutions GmbH, EBSnet eEnergy Software GmbH, EnDaNet GmbH, EnergiePartner Süd GmbH, EnergyICT GmbH, ENSECO GmbH, EW Medien und Kongresse GmbH, FACTUR Billing Solution GmbH, Fichtner IT Consulting AG, GEN Deutschland GmbH, GeneSys Gesellschaft für Netzwerke und Systeme mbH, GISA GmbH, GÖRLITZ AG, HAKOM EDV Dienstleistungsges. m.b.H, inubit AG, iRM integriertes Resourcen Management GmbH, items GmbH, ITF-EDV Fröschl GmbH, KEMA Consulting GmbH, Kisters AG, Klafka & Hinz Energie- und Informations-Systeme GmbH, KOMKE Consulting (BDU), Landis+Gyr GmbH, make IT GmbH, Meine-Energie GmbH, msu solutions GmbH , NZR – Nordwestdeutsche Zählerrevision GmbH & Co. KG, OFFIS e.V., phi-Consulting, procilon IT-Solutions GmbH, PricewaterhouseCoopers AG, PSI AG, Robotron Datenbank-Software GmbH, regiocom GmbH, SEEBURGER AG, Siemens Energy Automation GmbH, SIV AG, SDK - Software Development Kopf GmbH, Software AG, SOPTIM AG, Stadtwerke Schwäbisch Hall GmbH, Swiss Gas Metering AG, SWU Energie GmbH, Syseca Ingenieurunternehmung AG, ubitronix system solutions GmbH, VisoTech Softwareentwicklungsges.m.b.H., Wilken GmbH, Wilken Neutrasoft GmbH
Weitere Informationen:
EDNA-Initiative e.V. – Rüdiger Winkler
c/o ifed.Institut für Energiedienstleistungen GmbH
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Die EDNA-Initiative e.V. ist eine Vereinigung von Softwareherstellern, Unternehmensberatern und IT-Dienstleistern sowie Anwendern aus den Aufgabenbereichen des eBusiness in den Energiemärkten rund um die Energielogistik. Das Ziel der EDNA ist es, die Automatisierung der Geschäftsprozesse zwischen den Marktpartnern in der Energiewirtschaft zu fördern und dafür bestehende und neue Standards für den elektronischen Datenaustausch in den Softwaresystemen umzusetzen und damit "kaufbar" zu machen. Gleichzeitig soll über ein Zertifizierungsverfahren und ein EDNA-Qualitätssiegel sichergestellt werden, dass IT-Systeme die festgelegten Standards auch tatsächlich erfüllen. Für den Anwender bedeutet das eine sehr viel größere Entscheidungs- und Investitionssicherheit als bisher, weil aufwändige Schnittstellenprogrammierungen und Integrationsanstrengungen überflüssig werden. Gleichzeitig kann er über die Automatisierung von Geschäftsprozessen erhebliche Rationalisierungspotenziale erschließen.