Mit dem neuen ALOCAT Format Version 4.0 steht nun endlich auch ein Standardformat für Allokationsdaten im Gasmarkt zur Verfügung, ähnlich wie das im Strommarkt schon seit längerem mit dem ESS-Format auf XMLGrundlage (ESS = ETSO Schedule System) für die Übermittlung von Fahrplänen der Fall ist. Allerdings ist nach Einschätzung der EDNA-Initiative e.V. die jetzige Aufforderung zu Verwendung des ALOCAT-Formats viel zu spät erfolgt, um noch rechtzeitig zum 1. Oktober 2007 in die Softwarelösungen implementiert werden zu können. Sie erfolgte durch ein Schreiben des Initiators des Formats, der E.ON Gastransport. "Zudem sind im Vorfeld leider nicht alle Beteiligten, wie etwa die Softwarehersteller, ausreichend in die Einführung dieses neuen Formats einbezogen worden. Einige wurden sogar regelrecht überrascht", so Dr. Franz Hein, Geschäftsführer der EDNA-Initiative e.V. Vorgeschlagen wird deshalb, dass die Bundesnetzagentur, ähnlich wie bei den Geschäftsprozessen für Kundenbelieferung mit Strom oder Erdgas (GPKE bzw. GeLi), auch für ESS (beim Strom) oder ALOCAT (beim Gas) verbindliche Vorgaben für den deutschen Energiemarkt macht.
"Es macht keinen Sinn, diese Prozesse nicht zu definieren, nur weil sie zu einem größeren Teil auch nichtregulierte Marktpartner betreffen", so Dr. Hein weiter. "Letztendlich kommt es nicht darauf an, welches Nachrichtenformat schließlich ausgewählt wird. Wichtig ist nur, dass die Prozesse standardisiert werden und alle Marktteilnehmer die Nachrichten bei der Marktkommunikation einheitlich anwenden. Bei den Kundenwechselprozessen wurden ja auch konsequenterweise die Lieferanten einbezogen, weil ihre Kommunikation mit den Netzbetreibern eben mit betroffen ist".
Nach Ansicht der EDNA-Initiative macht die kurzfristige Bekanntmachung der ausschließlichen Verwendung des ALOCAT-Formates wieder einmal deutlich, wie nötig ein marktweites Lebenszyklusmanagement ist. Denn nur mit einem koordinierte Vorgehen, das den Softwareherstellern genügend Zeit lässt, Änderungen oder neue Nachrichtenformate in die Softwarelösungen zu implementieren und vor allem auch zu testen, lässt sich eine ausreichende Qualität in der Marktkommunikation sicher stellen. Hier ist es besonders bemerkenswert, dass die zur Programmierung notwendigen definitiven Syntaxfestlegungen für ALOCAT 4.0 bisher nirgends öffentlich zugänglich sind und auf Anfragen von Softwareunternehmen noch nicht bereitgestellt worden sind. Zwar ist ein Verweis auf den Einsatz eines Energiemarktdienstleisters ein Ausweg, aber eher schon ein Diktat für eine ganz bestimmte Vorgehensweise.
Zudem sollten die Prozesse im Gasmarkt sehr viel synchroner zu den Prozesse im Strommarkt gestaltet und behandelt werden, als dies bislang angedacht ist. Dies hat im Übrigen auch die Projektgruppe Marktschnittstellen in ihrer letzten Sitzung gefordert, in der neben dem Verband VDEW zahlreiche Energieunternehmen vertreten sind. Die durch eine Mail der BNetzA zum Thema "Lebenszyklusmanagement" (dort Änderungsmanagement genannt) nun in Gang gesetzte Diskussion über die künftige Vorgehensweise wird voraussichtlich zu besseren Rahmenbedingungen führen. Die EDNA-Initiative e.V. wird sich entsprechend einbringen.
Folgende 64 Unternehmen sind derzeit Mitglieder der EDNA-Initiative:
ABB AG, AKTIF Technology GmbH, applied technologies GmbH, Atos Origin GmbH, audius GmbH, badenova AG&Co KG, Client Computing Energy AS, ConEnergy AG, contexo Gesellschaft für Systemintegration mbH, CONVOTIS AG, Cronos Unternehmensberatung GmbH, CSC Deutschland Solutions GmbH, Delta Energy Solution AG, EBSnet.de the internet company, EnDaNet GmbH, EnergiePartner Süd GmbH, EnergyICT GmbH, ENSECO GmbH, ENTEGA Service GmbH, FACTUR Billing Solutions GmbH, Fichtner Consulting & IT AG, GEN Deutschland GmbH, GeneSys Gesellschaft für Netzwerke und Systeme mbH, GÖRLITZ AG, HAKOM EDV Dienstleistungsges. m.b.H, IBM Deutschland GmbH, IDS GmbH, Ing.-Büro für Energiewirtschaft GmbH, inubit AG, INTENSE AG, iRM integriertes Ressourcen Management AG, items GmbH, ITF-EDV Fröschl GmbH, KEMA Consulting, Kisters AG, Klafka & Hinz Energie-Informations-Systeme GmbH, KOMKE Consulting (BDU), meter2cash AG, Neutrasoft GmbH & Co. KG, OFFIS e.V., ORACLE Deutschland GmbH, phi Consulting GmbH, PSI AG, RDS Robotron Datenbank-Software GmbH, regiocom GmbH, rhenag Rheinische Energie AG, Schleupen AG, SDK - software development kopf GmbH, Seeburger AG, Seven2one Informationssysteme für Energie- und Umweltplanung GmbH, Siemens Energy Automation GmbH & Co. KG, SIV AG, Somentec Software AG, SOPTIM AG, Steria Mummert Consulting AG, swissgrid ag, SWU Energie GmbH, syseca AG, TwentyOne Gesellschaft für innovative Lösungen mbH, Unigraphics Solutions GmbH, VA TECH SAT GmbH, viavera GmbH, VWEW Energieverlag GmbH, Wilken GmbH
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Die EDNA-Initiative e.V. ist eine Vereinigung von Softwareherstellern, Unternehmensberatern und IT-Dienstleistern sowie Anwendern aus den Aufgabenbereichen des eBusiness in den Energiemärkten rund um die Energielogistik. Das Ziel der EDNA ist es, die Automatisierung der Geschäftsprozesse zwischen den Marktpartnern in der Energiewirtschaft zu fördern und dafür bestehende und neue Standards für den elektronischen Datenaustausch in den Softwaresystemen umzusetzen und damit "kaufbar" zu machen. Gleichzeitig soll über ein Zertifizierungsverfahren und ein EDNA-Qualitätssiegel sichergestellt werden, dass IT-Systeme die festgelegten Standards auch tatsächlich erfüllen. Für den Anwender bedeutet das eine sehr viel größere Entscheidungs- und Investitionssicherheit als bisher, weil aufwändige Schnittstellenprogrammierungen und Integrationsanstrengungen überflüssig werden. Gleichzeitig kann er über die Automatisierung von Geschäftsprozessen erhebliche Rationalisierungspotenziale erschließen.