Nach dem neuen Bundesmeldegesetz, das zum 1. Januar 2015 in Kraft tritt, können die Daten für Gästemeldescheine von Hotels und Beherbergungsbetrieben elektronisch erfasst und übernommen werden. Doch nach wie vor ist manueller Aufwand gefordert und wird ein durchgehender elektronischer Prozess vom Gesetzgeber verhindert: Der Meldeschein selbst muss nach wie vor auf Papier ausgedruckt, vom Gast unterschrieben und ein Jahr in den Aktenschränken der Hotels und zusätzlich der Gemeinden aufbewahrt werden. Aus Sicht des Software-Herstellers Wilken ist das Gesetz daher ein echter "Papiertiger". Der Gesetzgeber betreibt mit dieser Regelung lediglich Prozesskosmetik; das Grundproblem der Medienbrüche sowie der manuellen Weiterverarbeitung bliebe ungelöst: "Die ausgedruckten Scheine werden vielerorts weiterhin gesammelt, gestapelt und dann in Kartons in die zuständige Behörde gebracht, wo sie mühsam manuell nacherfasst werden. Das ist sowohl IT-technisch als auch hinsichtlich einer revisionssicheren Archivierung völlig überflüssig und unsinnig", kritisiert Martin Knappe, Produktmanager beim Software-Anbieter Wilken, das Verfahren. Da der Gast im Unterschied zu anderen Ländern zudem kein persönliches Ausweisdokument vorgelegen muss, sei das Verfahren ohnehin nicht sicher. Falsche Adressangaben und vereinzelt sogar Unterschriften führen das System ad absurdum, das bestätigen auch zahlreiche Kunden des Tourismus-Spezialisten Wilken.
Mit der bundesweit einheitlichen Regelung werden darüber hinaus die derzeit geltenden Landesmeldegesetze sowie das Melderechtsrahmengesetz außer Kraft gesetzt. Das gilt beispielsweise auch für das bayerische Meldegesetz, das einen "vollelektronischen" Meldeschein bereits erlaubt. "Die elektronische Abwicklung des gesamten Prozesses würde ein Vielfaches an Einsparungen bringen und nicht nur anteilige Prozesskosten in Höhe von 35 Millionen Euro auf Seiten der Hotellerie, die beispielsweise der Hotelverband Deutschland erwartet", betont Knappe.
Vollelektronischer Meldeschein ohne großen Zusatzaufwand
Aus Sicht von Wilken, dessen Branchenlösungen in zahlreichen Destinationen im Einsatz sind, ist es überhaupt kein Problem, den Prozess des Meldewesens kurzfristig und mit einem vertretbaren Aufwand vollständig elektronisch abzuwickeln. Die meisten Softwaresysteme wie auch das Wilken Meldewesen und Kurtaxenabrechnung (MKA) verfügen über die notwendigen Schnittstellen für eine Datenübertragung zwischen den Softwaresystemen des Beherbergungsbetriebs und der Behörde. Die Unterschrift des Gastes könnte über ein einfaches mobiles Terminal mit Touchpad, wie es etwa Paketdienste benutzen, elektronisch erfasst und digital mit dem jeweiligen Meldeschein verknüpft werden. Das Ganze müsste dann nur noch revisionssicher archiviert werden, genauso wie etwa die Belege der Buchhaltung. "Was für das Finanzamt recht und billig ist, müsste für die Meldebehörde ebenfalls völlig ausreichen. Auf diese Weise wäre das Problem der kostenintensiven Medienbrüche bei der Erfassung von Gästedaten mit einem Schlag aus der Welt und die Hotelbranche würde den Großteil der 97 Millionen Euro einsparen, mit denen der Gesetzgeber den für die Hotellerie durch die Hotelmeldepflicht entstehenden Aufwand beziffert. Dazu kommt sicherlich nochmals eine ähnliche Summe auf Seiten der Behörden", fasst Martin Knappe zusammen. Die Kosten für die Padlösung zur elektronischen Unterschriftserfassung würden sich zudem allein schon durch die Einsparungen bei Drucker und Tonerkartuschen refinanzieren lassen.
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Über die Wilken Corporate Group
Seit 1977 entwickelt Wilken eigene ERP-Standard-Softwarelösungen. Mit mehr als 500 Mitarbeitern an fünf Standorten in Deutschland und der Schweiz hat sich die Unternehmensgruppe als unabhängiger Hersteller, Anbieter und Integrator von Anwendungen für das Finanz- und Rechnungswesen, die Materialwirtschaft sowie die Unternehmenssteuerung etabliert. Zusätzlich werden Wilken Branchenlösungen in der Energie-, Finanz- & Versicherungs-, Sozial- und Tourismuswirtschaft eingesetzt. Zur Unternehmensgruppe gehören neben der Wilken GmbH (Ulm) die Wilken AG (Arbon, Schweiz), die Wilken Neutrasoft GmbH (Greven), die Wilken Entire GmbH (Ulm), die Wilken Rechenzentrum GmbH (Ulm), die Wilken Akademie GmbH (Ulm), die Wilken Ciwi GmbH (Ulm), die Wilken Informationsmanagement GmbH (München) sowie die Wilken Prozessmanagement GmbH (Ulm, Greven, Sierksdorf). Die Unternehmensgruppe erzielte 2013 einen Umsatz von 56 Millionen Euro.