Die Bedeutung der Gesundheitsförderung in Unternehmen hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Das belegt auch die kürzlich durchgeführte Fringe Benefits-Studie von Aon Hewitt. 91 Prozent der Teilnehmer bieten ihren Mitarbeitern mindestens eine Leistung zur Gesundheitsvorsorge als Teil der Gesamtvergütung an. Am häufigsten können sich Arbeitnehmer auf Firmenkosten impfen lassen. An Platz zwei und drei der verbreitetsten Gesundheitsleistungen stehen einzelne Vorsorgeuntersuchungen und der komplette Gesundheitscheck. Diese werden vom eigenen Betriebsarzt oder von Anbietern durchgeführt, mit denen der Arbeitgeber kooperiert. Werden Mitarbeiter dennoch krank, gewähren 67 Prozent der Studienteilnehmer Entgeltfortzahlungen, die die gesetzliche Regelung übersteigen. Die Hälfte übertrifft sogar die tariflich ausgehandelten Rahmenbedingungen.
Zwar räumen die meisten Unternehmen ihren Mitarbeiter bei der Entgeltfortzahlung eine bessere Regelung als den gesetzlichen Mindestanspruch ein, allerdings gibt es in den wenigsten einheitliche Regelungen für alle Mitarbeitergruppen. Je höher die Hierarchieebene, desto eher und länger erhalten Mitarbeiter überdurchschnittliche Leistungen im Krankheitsfall. Eines haben aber fast alle gemein: Die Mitarbeiter bekommen für die gesamte Dauer der Entgeltfortzahlung das volle Gehalt. Die Unternehmen übernehmen also für den kompletten Zeitraum die Differenz zwischen dem letzten Nettogehalt und dem Krankengeld.
"Primär geht es den Unternehmen aber um die Vermeidung von Krankheiten und Ausfällen sowie die Erhaltung der Arbeitskraft", so Marco Reiners, Leiter des Bereichs Reward für die DACH-Region bei Aon Hewitt. "Gerade vor dem aktuellen demografischen Hintergrund stellen diese für Unternehmen einen nicht zu unterschätzenden wirtschaftlichen Faktor dar. Darüber hinaus fördern überdurchschnittliche Gesundheitsleistungen natürlich das Image als attraktiver Arbeitgeber und unterstützen damit das Recruiting von Talenten und Fachkräften." Die Beträge, die die Unternehmen als jährliches Budget pro Mitarbeiter für die Gesundheitsvorsorge bereitstellen, variieren sehr stark. Im Schnitt handelt es sich aber um ein jährliches Budget im unteren dreistelligen Bereich pro Mitarbeiter. Neben Impfungen und ärztlichen Untersuchungen verfügen Unternehmen häufig über eigene Sportangebote, bieten Beratungsleistungen verschiedenster Art und stellen Ruheräume zur Verfügung. Auf Raucherentwöhnung setzt knapp die Hälfte der Befragten. "Die Mitarbeiter werden so nicht nur gesünder, sondern auch produktiver, da die Raucherpausen entfallen", meint Reiners.
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