Mietspiegel: Tendenz nach oben belegt Notwendigkeit der Wohnbauoffensive
Martin Rivoir: Wohnungsbauoffensive mit 700 neuen Wohneinheiten pro Jahr ist für den sozialen Frieden in der Stadt dringend notwendig
In den vergangenen drei Jahren sind die Mieten in Ulm und Neu-Ulm zwischen 5 und 8 Prozent gestiegen, so der neue qualifizierte Mietspiegel 2015, der heute Abend im Bauausschuss des Ulmer Gemeinderats vorgestellt wird. Zwar liegen Ulm und Neu-Ulm mit einer Durchschnittsmiete von 7,23 Euro pro Quadratmeter noch deutlich unter Städten wie Ludwigsburg (8,36 €/m2), Heidelberg (8,40 €/m2) oder Esslingen (7,42 €/m2), nach Einschätzung von OB-Kandidat Martin Rivoir werden sich diese Unterschiede jedoch sehr schnell nivellieren. Außerdem sei es schon jetzt sehr schwierig, eine bezahlbare Wohnung zu finden.
"Ulm gehört zu den am schnellsten wachsenden Städten im Lande. Mit der Realisierung der ICE-Strecke nach Stuttgart wird sich diese Entwicklung nochmals beschleunigen. Dazu kommt zusätzlich schon jetzt ein wachsender Bedarf durch Zuzug in unsere wirtschaftlich starke Region", so seine Prognose. Deswegen bleibt er bei der Zielvorgabe von 700 neuen Wohneinheiten pro Jahr. Scheinargumente dagegen, wie etwa fehlende Kapazitäten in der Bauwirtschaft, dürften nicht gelten. "Wenn man als Oberbürgermeister erkennt, dass ein massives Problem auf die Stadt zukommt, muss man Führung zeigen und klare und auch ehrgeizige Vorgaben machen, um entgegen zu steuern. Man darf sich nicht nur an dem scheinbar Machbaren orientieren. Für die Umsetzung müssen dann gemeinsam mit dem Gemeinderat, Verwaltung und allen weiteren am Wohnungsmarkt Beteiligten kreative und gegebenenfalls auch einmal unkonventionelle Wege eingeschlagen werden", betont er.