metering days 20. + 21. November 2024 in Fulda
Der im Rahmen von unIT-e2, dem Reallabor für vernetzte Elektromobilität, erprobte Prozess zum netzdienlichen Laden von Elektrofahrzeugen wurde jetzt auch erfolgreich in das Projekt CLS ON integriert. Damit kann dieser Anwendungsfall im nun gestarteten Rollout der Steuereinheiten unter Praxisbedingungen umgesetzt und weiterentwickelt werden. „Im Testfeld wurde die Wirkkette ausgehend vom Niederspannungs-Netzregler über ein durch GWAdriga betriebenes CLS-Management bis zum HEMS von Viessmann und der daran angeschlossenen Wallbox und Elektroauto stabil abgebildet. Im kommenden Jahr wollen wir nun den Gesamtprozess im Rahmen von CLS ON weiter automatisieren und damit skalierbar machen“, erläutert Wiegand Lütjen, Projektleiter iMSB von EWE NETZ GmbH die Zielsetzung. „Mit der erfolgreichen Integration dieses Prozesses in CLS ON sind wir nun gut gerüstet, um einen der maßgeblichen Anwendungsfälle für die Steuerung in der Niederspannung in die Praxis umzusetzen“, freut sich Claudia Lüke, Leiterin Marktprozesse und Kundendaten bei EWE NETZ, über das Ergebnis. Das Unternehmen plant, auf der GWAdriga-Plattform in den kommenden Jahren mehrere tausend Steuereinheiten in den Produktivbetrieb zu nehmen.
Im Forschungsprojekt unIT-e2 hat EWE NETZ gemeinsam mit 30 weiteren Partnern in verschiedenen Szenarien untersucht, wie sich Elektromobilität optimal in das Management von Stromnetzen integrieren lässt. Im Fokus stand dabei auch die digitale Kommunikation per EEBUS womit u.a. marktorientiertes und gleichzeitig netzdienliches Laden von Elektrofahrzeugen ermöglicht wird. Diese zukunftsfähige Anbindung konnte durch eine Erweiterung des CLS-Managementsystems erreicht werden. Auch über das Forschungsprojekt hinaus findet die Weiterentwicklung in enger Abstimmung statt und wird durch die EEBUS Mitgliedschaft der EWE-NETZ zusätzlich gefördert.
In einem Feldversuch wurden dazu insgesamt 20 Einfamilienhäuser mit einem HEMS (Home Energy Management System) ausgestattet, über das die Wallbox und das Elektroauto verbunden wurden. Es wurde eine durchgängige Prozesskette vom Netzregler und CLS-Management bei GWAdriga bis zum Fahrzeug aufgebaut. Neben dem Feldtest konnte die Interoperabilität im EEBUS LivingLab in Köln nachgewiesen werden. Hier konnte u.a.die Steuerung mit Nachweisführung erprobt werden, bei der ein Steuerbefehl abgesetzt und die Leistungsreduktion auf 4,2 kW sowohl im HEMS als auch im angeschlossenen Elektrofahrzeug direkt nachgewiesen werden konnte. Zum Einsatz kamen die CLS-Lösung von BTC, eine digitale Steuereinheit von PPC, HEMS von Viessmann und be.storaged, eine Kostal und Mennekes Wallbox sowie ein Mercedes- und ein BMW-Elektrofahrzeug.
Eine standardisierte digitale Schnittstelle, sowie die branchenübergreifende Akzeptanz bei Herstellern, im Elektrohandwerk, bei Anlagenbetreibern und energiewirtschaftlichen Akteuren ist ein Schlüssel für einen massenhaften Steuerungsrollout. GWAdriga und EWE NETZ setzen sich daher gemeinsam für EEBUS als digitale Schnittstelle ein.
(Bild: David Hecker)
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GWAdriga mit Sitz in Berlin ist Full-Service-Dienstleister für die Gateway-Administration, das Messdaten- und das CLS-Management. Darüber hinaus entwickelt GWAdriga datenbasierte Mehrwertangebote für die Energiewirtschaft, etwa für das Mehrsparten-Metering. Kernzielgruppe sind mittlere und große Versorgungsunternehmen. Mit aktuell mehr als 100.000 intelligenten Messsystemen im Produktivbetrieb und über 3 Mio. im Rollout verfügt GWAdriga über ein Mengengerüst, das einen wirtschaftlichen Betrieb der Smart-Meter-Gateway-Administration erlaubt. Zusätzlich profitieren die Kunden von einer starken Einkaufsgemeinschaft. GWAdriga wurde 2016 von EWE, RheinEnergie und Westfalen Weser Netz gegründet. Die verwendeten IT-Systeme werden von der BTC AG geliefert, einem IT-Unternehmen, das ebenfalls fest in der Energiewirtschaft verwurzelt ist.