Neu-Ulm/Scheer, 25. Juli 2018. Mit der neuen Lösung SIG eKanban will die Karl Späh GmbH & Co. KG, Hersteller von Dichtungen, Stanzteilen, Halbzeug und Sonderteilen aus Gummi und Kunststoff, künftig zahlreiche Prozesse in der Produktion deutlich beschleunigen. Das neue System, das vom Neu-Ulmer IT-Haus SIG entwickelt wurde, konnte jetzt in einem ersten Pilotprojekt erfolgreich eingeführt werden. Dabei ging es um die Zuführung von Verpackungskartons an die Zwischenlager von acht Produktionsmaschinen. Der bisher manuelle Prozess wurde vollständig digitalisiert. So ist sichergestellt, dass stets ein Mindestbestand der insgesamt fünf Kartonvarianten zur Verfügung steht, ohne dass sich die Maschinenbediener jedes Mal zu Fuß auf den Weg machen müssen, wenn Nachschub benötigt wird. „Wir haben uns bewusst einen unkritischen Prozess ausgesucht, um das neue System zu testen. Nun sind wir an der Planung für die Einführung des eKanban in weiteren Produktionsbereichen – bis hin zur Kommissionierung von Materialien", erklärt Marvin Schmidt, bei Späh mitverantwortlich für Prozessverbesserungen, und ergänzt: „Wir können so mit Unterstützung von SIG das Thema Kanban überspringen, direkt in das eKanban einsteigen und dies in die vorhandenen Prozesse und Infrastruktur einbinden".
Für jede Kartongröße wird direkt unter dem untersten Karton eine eindeutig gekennzeichnete Karte mit RFID-Chip eingelegt. Wird der Mindestbestand bei einer der fünf Kartonvarianten unterschritten, meldet der Maschinenbediener den Bedarf mit Hilfe eines NFC-Readers an die Logistik und die dazugehörige LED leuchtet rot auf. Die Zustandsänderung wird über das MQTT-Protokoll an ein Intrexx-Portal übertragen und dort in einer Übersicht über alle Lagerplätze und Kartontypen angezeigt. Die Logistik quittiert den Auftrag direkt im Portal, dies wird dem Maschinenbediener durch einen Farbwechsel der zugehörigen LED am Regal auf „gelb" signalisiert. Ist der Bestand aufgefüllt, wird die Signalkarte erneut ausgelesen und vor dem Auffüllen am Lagerplatz eingelegt. Die LED wechselt auf grün: Der Bestand ist wieder ausreichend.
Die Lösung wurde mithilfe industrietauglicher Standardkomponenten auf RaspberryPi-Basis umgesetzt, die ein Maximum an Flexibilität bieten. Dadurch können künftig auch weitere Prozesse über passende Sensoren einfach und kostengünstig abgebildet werden. Die Verwendung von im Industrie-4.0-Umfeld etablierten Protokollen, wie MQTT, erlaubt dabei die Anbindung unterschiedlicher Plattformen. Die Entwicklungsplattform Intrexx wurde wegen der vielfältigen Möglichkeiten in der grafischen Prozess-Modellierung ausgewählt.
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