Abgesehen von der Mehrwertsteuererhöhung konnten die Preise in der Strom-Grundversorgung der SWU Energie 2006 und 2007 stabil gehalten werden. Aufgrund der allgemeinen Preisentwicklung müssen sie nun zum 1. Januar 2008 um 1,2 Cent pro Kilowattstunde netto angehoben werden (Brutto: 1,43 Cent/kWh). Die Niedertarif-Preise für Zweitarifmessungen und die so genannten unterbrechbaren Verbrauchseinrichtungen, wie etwa Nachtspeicherheizungen, werden um 0,8 Cent/kWh netto angehoben (Brutto: 0,95 Cent/kWh). Dies hat der SWU-Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 9. November 2007 beschlossen.
Für einen durchschnittlichen Haushalt bedeutet dies eine Preissteigerung in Höhe von 6,7 Prozent. Mit dieser Erhöhung liegt die SWU teilweise deutlich unter den Preiserhöhungen anderer Versorger, die ihre Preise zum Jahreswechsel vielfach zwischen 7 und 10 Prozent erhöhen werden. Gleichzeitig erhalten die Kunden in der Strom-Grundversorgung das Angebot, zum exakt gleichen Preis in den neuen "SWU-Strom natur" zu wechseln. Dieser neue Tarif garantiert eine Lieferung von Strom aus 100 Prozent regenerativer Erzeugung.
Erneuerbare Energien aus der Region
Der neue "SWU-Strom natur" wird zu großen Teilen direkt in der Region erzeugt, beispielsweise in den Wasserkraftwerken der SWU an Donau und Iller. Sollten diese Mengen nicht ausreichen, werden entsprechende Mengen auf dem Markt hinzugekauft. Dieser Anteil soll aber möglichst gering gehalten werden. Deswegen investiert die SWU beispielsweise in bestehende Kraftwerke wie etwa zur Stauerhöhung am Donaukraftwerk Böfinger Halde, aber auch in neue Anlagen wie das geplante Biomassekraftwerk in Senden oder ein neues Wasserkraftwerk in Mainz-Kostheim. Mittelfristig plant die SWU, den Verbrauch aller Privatkunden mit erneuerbaren Energien decken zu können.
Preislich orientiert sich die SWU mit dem neuen Stromtarif an den Angeboten der deutschen Ökostromanbieter wie etwa Greenpeace oder Lichtblick. Im Unterschied zu diesen Anbietern finanzieren die Kunden der SWU über das neue Stromprodukt direkt den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien in der Region Ulm/Neu-Ulm. Die Beschaffung der Energie für den Tarif "SWU-Strom natur" wird jedes Jahr von einem unabhängigen Institut zertifiziert, so dass sichergestellt ist, dass die Kunden tatsächlich Strom aus 100 Prozent regenerativer Erzeugung geliefert bekommen. Um gleichzeitig den effizienten Umgang mit Energie zu fördern, erhalten alle Umsteiger zusätzlich einen Gutschein für eine Energieberatung der SWU.
Preissteigerung durch höhere Bezugspreise und EEG
Die Strombeschaffungskosten der SWU sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Im Durchschnitt lagen diese Steigerungen seit dem 1. Januar 2006 beim Stromeinkauf am Strombeschaffungsmarkt bei 0,8 Cent pro Kilowattstunde. Dazu kam ein starker Anstieg der Vergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). So erfreulich es in diesem Zusammenhang ist, dass immer mehr Strom aus regenerativen Energien erzeugt wird, so nachteilig wirkt sich dies auf den Strompreis aus. Für die SWU bedeutet dies eine Verteuerung ihrer Beschaffung an EEG-Strommengen um 0,4 Cent pro kWh seit Jahresbeginn 2007. Deshalb erhöht sich der Arbeitspreis der SWU zum 01.01.2008 um insgesamt 1,2 Cent/kWh netto (1,43 Cent/kWh brutto). Der Grundpreis bleibt hingegen unverändert.
Was ändert sich für den Verbraucher?
Für einen 2- bis 3-Personen-Haushalt mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 3.500 Kilowattstunden ergeben sich aus dieser Preisanpassung Mehrkosten in Höhe von 50 Euro brutto, das entspricht einer Steigerung von 6,7 Prozent. Ein Kunde mit einem Heizstromverbrauch von 10.000 Kilowattstunden im Niedertarif und einem Hochtarifverbrauch von 2.500 Kilowattstunden pro Jahr wird mit 130,90 Euro mehr belastet, das entspricht einem Plus von 6,6 Prozent.
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Autor: Uwe Pagel