Mit der Installation des ersten intelligenten Messsystems (iMsys) am 19. Juni 2019 hat bei der Westfalen Weser Netz GmbH der Smart-Meter-Rollout offiziell begonnen. „Die Digitalisierung steht bei uns absolut im Fokus. Das Gateway ist in diesem Zusammenhang ein unverzichtbarer Bestandteil der künftigen Netzinfrastruktur und Basis für eine ganze Reihe von neuen Geschäftsmodellen, von der E-Mobility über die Netzsteuerung bis zum Smart Home", erklärt Martin Kloppenburg, verantwortlicher Projektleiter bei der Westfalen Weser Netz GmbH. In den kommenden Wochen und Monaten sollen je nach Verfügbarkeit weitere Gateways installiert werden. „Das erste Gateway ist naturgemäß das schwerste, denn erst in der Realität zeigt sich dann, ob alles bedacht wurde und die gemeinsam zwischen Westfalen Weser Netz und GWAdriga eingeübten Abläufe auch mit einem zertifizierten Gerät und dem dazu notwendig hohen Automatisierungsgrad funktionieren", betont Martin Kloppenburg. In diesem Jahr sollen dann weitere mehr als 100 iMsys ausgerollt werden, für 2020 sind dann mehr als 1.000 Gateway-Installationen geplant. Insgesamt wird Westfalen Weser Netz in den kommenden Jahren rund 85.000 intelligente Messsysteme in Produktion nehmen.
Eine der Herausforderungen beim Smart-Meter-Rollout der Westfalen Weser Netz ist das große Netzgebiet. Es erstreckt sich mit rund 6.400 Quadratkilometern über zwei Bundesländer in den wachstumsstarken Regionen Ostwestfalen-Lippe und Südniedersachsen. „Die reibungslose Inbetriebnahme und der zuverlässige Betrieb der Gateways ist eine ganz wesentliche Voraussetzung für die Wirtschaftlichkeit des Rollouts. Denn wenn ein Monteur einen Zählpunkt ein zweites Mal anfahren muss, um eine Störung zu beseitigen, rechnet sich das schon nicht mehr", erläutert Martin Kloppenburg. Deswegen wurden alle damit zusammenhängenden Abläufe mit Unterstützung von GWAdriga, die für die Westfalen Weser Netz die Gateway Administration und das Messdatenmanagement als Full-Service abwickelt, im Vorfeld intensiv getestet.
Das SAP IS-U von WWN wurde an die GWAdriga Systeme im Zuge des gemeinsamen Anbindungsprojektes voll automatisiert angebunden. Parallel zum öffentlichen Telekommunikationsnetz wurde ein CDMA-Netz angebunden, damit die Datenübertragung in jedem Falle sichergestellt ist. Die Pflichtvisualisierung der Verbrauchsdaten für den Endnutzer wird über die Basis MSB-Visualisierung von GWAdriga umgesetzt.
Westfalen Weser Netz mit Sitz in Paderborn betreibt regionale Verteilnetze für Strom, Gas und Wasser. Das Stromnetz hat eine Länge von rund 30.400 Kilometern, das Erdgasnetz ist circa 3.300 Kilometer lang und das Wasserleitungssystem 1.500 Kilometer. Aus der modernen Leitstelle in Bad Oeynhausen werden diese in der Region verzweigten Anlagen gesteuert und geregelt. Seit Mitte 2013 ist die Westfalen Weser Netz GmbH Teil der Westfalen Weser Energie-Gruppe und damit vollständig in kommunaler Hand.
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GWAdriga
GWAdriga mit Sitz in Berlin ist Full-Service-Dienstleister für die Gateway-Administration und das Mess-datenmanagement. Darüber hinaus entwickelt GWAdriga datenbasierte Mehrwertangebote für die Ener-giewirtschaft, etwa für das CLS-Management oder das Mehrsparten-Metering. Kernzielgruppe sind mittlere und große Versorgungsunternehmen, Filialisten und die Wohnungswirtschaft. Mit mehr als 4,1 Mio. Zählpunkten und 550.000 intelligenten Messsystemen verfügt GWAdriga über ein Mengengerüst, das einen wirtschaftlichen Betrieb der Smart-Meter-Gateway-Administration erlaubt. Zusätzlich profitieren die Kunden von einer starken Einkaufsgemeinschaft. GWAdriga wurde 2016 von EWE, RheinEnergie und Westfalen Weser Netz gegründet. Die verwendeten IT-Systeme werden von der BTC AG geliefert, einem IT-Unternehmen, das ebenfalls fest in der Energiewirtschaft verwurzelt ist.