Bopfingen und Wolfratshausen werden geschlossen, Konzentration auf Neu-Ulm
Nachdem bereits Mitte Oktober sichergestellt war, dass der Möbel Mahler-Standort in Neu-Ulm deutlich gestärkt wird, konnte dieses Ziel für die Mahler-Häuser in Bopfingen und Wolfratshausen leider nicht erreicht werden. "Die mit mehreren Unternehmen geführten Verhandlungen führten nicht zum ersehnten Erfolg", so Seniorchef Gerhard Mahler. Der Grund: Die verschiedenen Verhandlungspartner hatten jeweils unterschiedliche Vorstellungen hinsichtlich der Fortführung der Standorte und des künftigen Geschäftsmodells. Deswegen hat sich die Familie Mahler jetzt entschieden, beide Standorte zu schließen und die Immobilien zu veräußern. "Diese Entscheidung ist eine der schwersten in der Geschichte unseres Familienunternehmens. Die Familie Mahler wird alles tun, um für die betroffenen Mitarbeiter eine sozialverträgliche Lösung zu erzielen", so Gerhard Mahler.
Das Möbel Mahler-Haus in Neu-Ulm bleibt, wie bereits gemeldet, zu 90 Prozent in Familienhand. 10 Prozent übernimmt das österreichische Unternehmen XXXLutz. Dadurch wird Möbel Mahler zum 1. Januar 2016 auch Mitglied der Möbel-Einkaufsverbands Giga International.
In enger Abstimmung mit dem Betriebsrat haben Gerhard Mahler und sein Sohn Michael Mahler am Dienstag, 17. November, die Belegschaften in Bopfingen und Wolfratshausen persönlich über die Schließung informiert. Sie betrifft in Wolfratshausen rund 260 Mitarbeiter, in Bopfingen rund 340.
"Alle Auszubildende und Duale-Studierende der Standorte Bopfingen und Wolfratshausen sollen die Gelegenheit erhalten, ihre Ausbildung woanders fortzusetzen", betont Seniorchef Gerhard Mahler. Und weiter: "Dazu werden Gespräche mit den örtlichen IHKs stattfinden, um geeignete Ausbildungsbetriebe zu finden."
Trotz der Schließungen werden alle derzeit offenen Verträge mit Kunden ordnungsgemäß abgewickelt und die Kunden wie bisher professionell bedient. Dasselbe gilt für den kommenden Schließungsverkauf. Mit dem Abverkauf der Waren soll sofort begonnen werden. Die Schließungen werden möglichst zeitnah erfolgen.
Die Familie Mahler hatte sich aus einer ganzen Reihe von Gründen dafür entschieden, für die Standorte Bopfingen und Wolfratshausen ein Nachfolgeunternehmen zu suchen, das den Betrieb möglichst unterbrechungsfrei weiterführen sollte. Einen Partner hat man leider für die von der Schließung betroffenen Standorte Bopfingen und Wolfratshausen nicht gewinnen können. Der zunehmende Wettbewerbsdruck und der immer stärker werdende Kannibalisierungseffekt durch den Standort Neu-Ulm waren dafür mitverantwortlich. "Die Einzugsgebiete der Häuser überschneiden sich teilweise, das gilt insbesondere für Bopfingen. Deswegen ziehen viele Kunden es inzwischen vor, direkt in das größte und modernste der drei Möbel Mahler-Häuser nach Neu-Ulm zu fahren", erklärt Michael Mahler die Entwicklung. Gleichzeitig gab es an den Standorten Bopfingen und Wolfratshausen einen Investitionsstau in erheblicher Höhe, der umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen nötig gemacht hätte. "Alles in allem hat dies dazu geführt, dass die wirtschaftlichen Risiken bei Fortführung der Standorte Bopfingen und Wolfratshausen für unsere Familie nicht mehr tragbar gewesen wäre", erklärt der persönlich haftende Unternehmer Gerhard Mahler. Deswegen habe er nun nach dem Scheitern der geplanten Übernahme und vor dem Hintergrund des anstehenden Generationswechsels diese harte Entscheidung leider treffen müssen.
Für Neu-Ulm gäbe es zahlreiche Pläne für die Zukunft, die er gemeinsam mit seinem Sohn im Rahmen eines Pressegesprächs in der kommenden Woche vorstellen will (das genaue Datum wird noch bekannt gegeben).