11.300 Tonnen-Anlage auf dem Weg ins Meer
Modultransporter von KAMAG und SCHEUERLE transportieren eine Öl- und Gasförderanlage
Eineinhalb mal soviel wie der Eiffelturm in Paris, oder 73 mal das Gewicht der Freiheitsstatue in New York brachte eine Förderanlage auf die Waage, die kürzlich mit Modultransportern der beiden Spezialfahrzeughersteller KAMAG (Ulm) und SCHEUERLE (Pfedelbach) transportiert wurde. Von ihrem Produktionsstandort in Hartlepool/England musste die komplett montierte und ausgestattete Förderanlage auf einen Schwimmponton transportiert werden, mit dem der Koloss zu ihrem Einsatzort im küstennahen Fördergebiet gebracht wurde. Sogar die Hubschrauber-Landeplattform, die für Versorgungsflüge benötigt wird, ist einsatzbereit auf dem Dach des Komplexes montiert.
Um dieses gewaltige Gewicht überhaupt transportieren zu können, wurden von dem englischen Spezialtransportunternehmen ALE (Abnormal Load Engineering LTD.) Transportfahrzeuge der beiden Hersteller KAMAG und SCHEUERLE eingesetzt. 7 Fahrzeug-Kombinationen von KAMAG mit insgesamt 194 Achslinien und 7 Fahrzeugkombinationen von SCHEUERLE mit insgesamt 224 Achslinien wurden dabei unter der Last positioniert. Würde man alle Fahrzeugkombinationen in eine Reihe stellen, ergäbe dies eine Fahrzeuglänge von fast 600 Metern. Jede der Fahrzeugkombinationen war mit einem PowerPack ausgestattet. Somit lieferten insgesamt 14 Dieselmotoren die Kraft für den hydrostatischen Fahrantrieb, die elektronisch gesteuerte Vielweglenkung und die hydraulische Hubeinrichtung, mit der die 11.300 Tonnen von ihren Produktionsfundamenten abgehoben wurden. Dabei hat sich der Transportverbund auf insgesamt 1672 Reifen abgestemmt.
Eine der wichtigsten Aufgaben bei einem solch überdimensionalen Transport ist das Zusammenspiel aller gelenkten Achsen in den Kurvenfahrten. Ein zentraler Bordcomputer übernimmt diese Aufgabe und sorgt dafür, dass jeder Radsatz den richtigen Lenkwinkel einnimmt. Würde sich nur eine Achse nicht in die richtige Position bewegen, wäre aufgrund der hohen Belastung die sofortige Zerstörung des Radsatzes und damit der Fahrzeugeinheit die Folge. Damit zwischen den Transportern von SCHEUERLE und KAMAG ein zuverlässiger Datenaustausch möglich ist, wurde eine speziell entwickelte Kommunikations-Schnittstelle (Interface) installiert. Gesteuert wird dabei der gesamte Verbund von nur einem Operator. Mit leichtem Fingerdruck auf den Joystick seiner Kabelfernbedienung setzt er den gewaltigen Industriekoloss mit seinen mehr als 11.300 Tonnen Gewicht in Bewegung.
Diese Last dürfte zu den Schwersten zählen, die jemals mit Radfahrzeugen transportiert wurde.
SCHEUERLE-Werkbild:Modultransporter von KAMAG und SCHEUERLE transportieren eine Öl- und Gasförderanlage.
Sieben Fahrzeug-Kombinationen von KAMAG mit insgesamt 194 Achslinien und sieben Fahrzeug-Kombinationen von SCHEUERLE mit insgesamt 224 Achslinien waren im Einsatz.
Zusätzliche Informationen zu SCHEUERLE Fahrzeugfabrik GmbHTransporter von SCHEUERLE stehen weltweit für Spitzentechnologie und besondere Produktqualität. Zuverlässigkeit im täglichen Einsatz, hohe Belastbarkeit und eine lange Lebensdauer machen die Fahrzeuge zum wichtigen Bestandteil von modernen Logistikabläufen. Die Geschichte der Fahrzeugtechnik für Schwertransportfahrzeuge ist eng mit den Namen SCHEUERLE verbunden. Das Unternehmen SCHEUERLE verknüpft Tradition und Innovation und gehört neben KAMAG Transporttechnik in Ulm und NICOLAS Industries in Champs-sur-Yonne, Frankreich, zur Firmengruppe des Heilbronner Industriellen Otto Rettenmaier. Innerhalb der Gruppe ist die Schwerlastsparte "TII –Transporter Industry International" Weltmarktführer.