Billetentzug bei Rasern, knausrige Banken, Liquiditätsprobleme: Geschäft mit Autopfandleihe brummt

Auto-Pfandhaus.ch vergibt Pfandkredite von über einer Million Franken

Auto-Pfandhaus.ch, das einzige Schweizer Auto-Pfandhaus, freut sich über einen guten Geschäftsgang: Der Pfandkreditbestand hat kürzlich die 1-Millionen-Franken Grenze überschritten und liegt zeitweise sogar deutlich darüber. Den Erfolg führt Mitgründer Cedric Domeniconi neben der steigenden Bekanntheit des Unternehmens auf eine grundsätzliche Enttabuisierung des Themas zurück: "Das Stigma, welches dem Verpfänden von Autos früher anhaftete, weicht mehr und mehr einer Normalisierung im Umgang damit. Mittlerweile betrachten auch Unternehmer die Autopfandleihe als reguläres Werkzeug für das Liquiditätsmanagement." Das habe allerdings seine Gründe: So sind Banken weitaus zurückhaltender bei der Vergabe von Krediten geworden, was dazu führt, dass KMU, aber auch Startups öfter die Liquidität fehlt und sie deshalb auf dieses Mittel zurückgreifen. "Auch die Aufhebung des Euromindestkurses hat Unternehmen in die Bredouille gebracht", gibt Domeniconi zu bedenken. Das Geschäft wird aber auch von Temposündern angekurbelt, denen das Billet für eine begrenzte Zeit entzogen wird. "Es kommt immer häufiger vor, dass Raser ihr Auto für drei Monate verpfänden, weil sie es während des Entzugs des Fahrausweises sowieso nicht benutzen können", so Domeniconi. Aber auch sehr hohe Geldstrafen können der Grund sein, das Auto zu verpfänden anstatt die Strafe im Gefängnis abzusitzen. Es komme auch vor, dass Raser ihr Auto nicht mehr auslösen können.

Cedric Domeniconi und sein Geschäftspartner Alexander Lötscher betreiben mit Auto-Pfandhaus.ch das einzige Autopfandhaus der Schweiz in der deutschen Enklave Büsingen. Was 2007 in einer Scheune im Kleinen begann, ist mittlerweile zu einem internationalen Geschäft angewachsen, von dem beide Partner leben können. Heute ist das Unternehmen in drei Ländern präsent: 2014 wurde der Standort in Weil am Rhein eröffnet und seit März diesen Jahres verfügt das Autopfandhaus auch über eine Gesellschaft in Frankreich. "Über unsere westschweizer Webseite erreichten uns immer häufiger Anfragen von französischen Interessenten, weshalb wir beschlossen, nach Frankreich zu expandieren", sagt Domeniconi. "Unser Ziel ist es nun, das Geschäft auch dort zum Fliegen zu bringen."

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Über Auto-Pfandhaus.ch
Das 2007 gegründete Auto-Pfandhaus.ch ist ein Pfandleihbetrieb, der kurzfristige Kredite von 3000 bis maximal 80‘000 Franken für Fahrzeuge anbietet. Die Kreditdauer beträgt in der Regel drei Monate. Das Auto-Pfandhaus.ch befindet sich in der Deutschen Exklave Büsingen – 35 Minuten entfernt von Zürich. Mehrmals pro Jahr führt das Pfandleihhaus Versteigerungen mit nicht ausgelösten Fahrzeugen durch. Das Unternehmen ist auch in Deutschland mit einer eigenen Niederlassung und in Frankreich mit einer separaten Gesellschaft präsent.