Dem Zentralen Knochenmarkspender-Register Deutschland (ZKRD) im süddeutschen Ulm stehen nun nach eigenen Angaben insgesamt vier Millionen potentielle deutsche Blutstammzell-Spender zur Verfügung. Eine Spendenbereitschaft, die es so in ganz Europa nicht gibt. Zum Vergleich: In Großbritannien sind rund 800.000 Menschen bereit, Blutstammzellen zu spenden und in Frankreich stehen fast 200.000 Spender zur Verfügung. Dabei stellt solch eine Spende für an Leukämie oder einer anderen bösartigen Bluterkrankung leidenden Patienten oftmals die letzte Chance auf Leben dar. "Deutschland belegt im internationalen Ranking den zweiten Platz hinter den USA, die rund sechs Millionen registrierte Spender vorweisen können", stellt ZKRD-Geschäftsführer Dr. Dr. Carlheinz Müller fest. "Das große Engagement der deutschen Spender trägt entscheidend dazu bei, dass Patienten auf der ganzen Welt eine Chance auf Heilung haben", so Müller weiter. So ist das ZKRD gemessen an der Zahl der alljährlich tatsächlich für eine Transplantation identifizierten Spender das leistungsfähigste Register der Welt. Insgesamt hat das ZKRD weltweit Zugriff auf annähernd 15 Millionen Spenderdaten.
Für über 2.500 deutsche Patienten sucht das ZKRD jedes Jahr nach einem geeigneten nicht verwandten Spender für eine Blutstammzell-Transplantation. Hinzu kommen 20.000 Anfragen aus dem Ausland. Für mehr als 80 Prozent der Patienten wird meist schon in weniger als zwei Monaten der passende Spender gefunden. "Hier hat eine rasante Entwicklung stattgefunden: 1994 dauerte die Suche noch acht Monate und war für rund 50 Prozent der Patienten erfolgreich", erklärt Müller. In Deutschland gibt es rund 30 Spenderdateien. Diese organisieren sogenannte Typisierungsaktionen, bei denen neue Spender geworben und registriert werden. Die Typisierungsergebnisse, also die Gewebemerkmale der neu registrierten Spender werden anschließend in anonymisierter Form an das ZKRD übermittelt. Um einen geeigneten Spender zu finden, vergleicht das ZKRD zunächst die Gewebemerkmale des Patienten mit den gespeicherten Spenderdaten. Da es nahezu unendlich viele Kombinationsmöglichkeiten der Gewebemerkmale gibt, ist diese Suche nach dem passenden Spender äußerst schwierig und gleicht der Suche nach der berühmten Nadel im Heuhaufen.
Das ZKRD koordiniert und organisiert den gesamten Prozess von der Suche bis zur Transplantation. Dies beinhaltet neben der Prüfung, Dokumentation und Weiterleitung der damit zusammenhängenden Aufträge sowie der erzielten Ergebnisse auch die Abrechnung mit den Kostenträgern im In- und Ausland. Es fungiert somit als eine Art "Drehscheibe" bei der Suche nach dem passenden Blutstammzellspender.
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Über die ZKRD gGmbHDas Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland sammelt die für eine Suche relevanten Daten der Spender, die von den verschiedenen Spenderdateien in anonymer Form übermittelt werden. In diesem Datenbestand wird auf Anfrage für Patienten im In- und Ausland nach geeigneten Spendern gesucht. Dabei kann allein in Deutschland auf vier Millionen Spender zugegriffen werden, weltweit stehen fast 15 Millionen Spender zur Verfügung. Die von einem Spender übertragenen Blutstammzellen aus dem Knochenmark oder dem peripheren Blut sind für viele schwerstkranke Kinder und Erwachsene die einzige Hoffnung auf Leben. Das ZKRD wurde 1992 durch den damaligen DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg als gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung gegründet und beschäftigt heute 30 Mitarbeiter.