Content Management: Zukunft ohne linguistische Technologien?
Financial Times-Schwerpunkt unterstreicht die Comprendium-Strategie
Dass das Thema Enterprise Content Management (ECM) ein absolutes Zukunftsthema ist, daran lässt die Financial Times in ihrem IT-Schwerpunkt vom 3.Juli 2003 keinen Zweifel. Heute müssen Unternehmen ´Content´ als unternehmensweiten Anlagewert behandeln, und, wie alle anderen Anlagen auch, muss sich dieser Posten entsprechend rechnen, schreibt Geoffrey Nairn in seinem Aufmacher. So gesehen bescheinigt er dem Markt für Content Management Systeme enorme Wachstumschancen. Aber - und auch das wird in diesem Schwerpunkt deutlich - herkömmliche Content Management Systeme haben einen Mangel: sie können Inhalte nicht aus unterschiedlichen Sprachen extrahieren bzw. diese Inhalte auf dem umgekehrten Weg in unterschiedlichen Sprachen zur Verfügung stellen.
Mit Jongleuren, die auf Stäben mehrere Teller gleichzeitig am Rotieren halten, vergleicht der Karikaturist der Financial Times die heutigen ECM-Systeme. Stark ins Wackeln gekommen sind dabei bereits die Teller, auf denen die Problemfelder localisation issues und language issues vermerkt sind. Denn genau hier haben die meisten Systeme ihre Lücken. Eine Herausforderung für multinationale Unternehmen ist die Lokalisierung ihrer Websites für unterschiedliche Länder, nach Analystenmeinung ein Bereich, in dem sich gute Content Management-Systeme beweisen müssen, schreibt Geoffrey Nairn. In dem Maße, wie die Last des Contents wächst und die Organisationen diesen Content für die verschiedenen Websites zu lokalisieren und für verschiedene Zwecke anzupassen haben, wird es zunehmend wichtig, dafür einen festgelegten Workflow zu haben - den Ablauf aller Arbeitsschritte vom Verfassen über das Überwachen bis hin zum Aktualisieren der Inhalte. Ein Ablauf, der mehr und mehr automatisiert werden muss. Denn es geht längst nicht mehr nur um die Inhalte von Websites. Die Inhalte, die die Zahnräder der Wirtschaft schmieren, kommen heute in ganz unterschiedlichen Formen: Preislisten, technische Spezifikationen, (Excel)-Tabellen, Kataloge, Daten über Transaktionen wie etwa Lieferpläne, so Geoffrey Nairn weiter. Damit wird Enterprise Content Management aber zunehmend auch zu einem Instrument für die Unternehmensführung.
Eine Schlüsselfähigkeit, um bessere Geschäftsentscheidungen treffen zu können, das ist für Rod Newing die entscheidende Funktion des Enterprise Content Managements - und gleichzeitig der Titel seines Beitrags in derselben Financial Times-Ausgabe. Für ihn deckt der Begriff Content Management heute ein sehr weites Spektrum ab. Es umfasst Management Informationen, Portale, Dokumenten Management, Such- und Retrieval-Funktionen, Kollaboration, digitales Asset Management, Web-Publishing, Internet-Communities und eCommerce. Für ihn können deswegen die Potenziale des Content Managements nur mit einer umfassenden Knowledge Management-Strategie erschlossen werden. Jeder Versuch es (d.h. ein CMS, der Autor) isoliert einzuführen wird zu einem äußerst armseligen Return-on-Investment führen, so sein Schluss. Hierzu zitiert er auch Greg Reid von Accenture. Der ist der Meinung, dass erfolgreiche Content Management-Projekte (...) die Relevanz der Inhalte für den Anwender sicherstellen müssen, und gleichzeitig auch die Support- und Management-Mechanismen, (...) die dafür sorgen, dass der Anwender mit diesen Inhalten in seiner spezifischen Rolle auch auf Dauer etwas anfangen kann. Clare Hart von Factiva fasst das folgendermaßen zusammen: Es geht darum, den Menschen die Informationen zu geben, die sie für ihre tägliche Arbeit benötigen, genau dann, wenn sie sie benötigen, im richtigen Format und im richtigen Kontext, so dass sie bessere Entscheidungen treffen können.
Der richtige Kontext bedeutet aber auch, dass ein modernes ECM sprachenfähig sein muss. Manche Anbieter verstehen ´Lokalisierung´ als die einfache Fähigkeit, dass die Datenbank eines CMS die Inhalte in verschiedenen Sprachen speichern kann, meint Geoffrey Nairn zu diesem Thema. Für ihn reicht das jedoch keinesfalls aus. Denn entscheidend ist für ihn, dass die Inhalte auch übersetzt werden. Die Übersetzung ist immer noch der Flaschenhals im Lokalisierungsprozess. (...) Hier externe Übersetzer einzusetzen - der derzeit übliche Weg - verkompliziert den Ablauf des Content Management-Prozesses und wirft gleichzeitig Fragen nach der Sicherheit und der Wiederherstellbarkeit der Daten auf. Für Geoffrey Nairn bedeutet dies deswegen, dass die automatische Übersetzung in Zukunft stark an Bedeutung gewinnen wird. Denn nur sie erlaubt den Anwendern, einen Text im Allgemeinen zu verstehen, ohne dass dieser manuell übersetzt werden muss.
Informationen extrahieren, übersetzen und sie entweder personalisiert zur Verfügung zu stellen oder für die internationale Publikation aufzubereiten, das sind die Anforderungen an ein Enterprise Content Management-System im modernen Sinne, so sieht es zumindest die Financial Times in ihrem Schwerpunkt zum Thema. Und, auch das wird deutlich: diese Anforderungen werden von herkömmlichen Systemen bislang kaum umgesetzt. Informationen extrahieren, übersetzen, personalisieren oder publizieren, genau das ist jedoch der Ansatz von Comprendium. Mit ihren Werkzeugen Translator, Globalizer und Intelligence Edition deckt Comprendium genau diese Anforderungen an das Enterprise Document Management vollständig ab - und macht ECM damit zu dem, was es eigentlich sein soll: ein Werkzeug, das tatsächlich dabei hilft, bessere Entscheidungen zu treffen.
Alle direkten und indirekten Zitate stammen aus der FT IT, der zweimonatlichen Beilage der Financial Times, London, vom Mittwoch, den 3. Juli 2002.
Autor: Uwe Pagel