Wie das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland (ZKRD) meldet, waren die Deutschen im Jahr 2006 mit über 3000 erfolgten Transplantationen im internationalen Vergleich die tüchtigsten Spender von Blutstammzellen. Diese Zellen finden sich vor allem im Knochenmark, können aber auch nach medikamentöser Vorbehandlung aus dem peripheren Blut oder unmittelbar nach der Entbindung aus dem in Plazenta und Nabelschnur verbliebenen Restblut gewonnen werden. Eine Transplantation von Blutstammzellen wird in erster Linie zur Behandlung von bösartigen Erkrankungen des Blutes wie Leukämie eingesetzt. Bei den weltweit rund elf Millionen registrierten Spendern liegt der Anteil der Deutschen bei mehr als 25 Prozent. Das ZKRD sammelt in Ulm die anonymisierten Daten aller 2,9 Millionen deutschen Spender, die sich freiwillig von einer der verschiedenen Spenderdateien haben typisieren lassen. Damit ist das ZKRD das zweitgrößte Register für Blutstammzellspender der Welt.
Allein in Deutschland sind jedes Jahr rund 8.000 Menschen von Leukämie oder einer ähnlichen Krankheit betroffen. Das ZKRD sucht im Auftrag der 18 deutschen Sucheinheiten für jährlich 2.000 Patienten in Deutschland nach geeigneten Spendern. Zudem richten sich ausländische Institutionen mit Anfragen für über 14.000 Patienten jährlich an das Register in Ulm. Eine allogene Transplantation – von einem gesunden auf einen kranken Menschen – dient der Behandlung von Erkrankungen des Blutes oder des Immunsystems und stellt für die Betroffenen die letzte Hoffnung auf eine Heilung dar.
Das ZKRD ist innerhalb des deutschen Netzwerkes zur Versorgung von schwerkranken Patienten das unverzichtbare Bindeglied. Mit seiner Hilfe kann für rund dreiviertel aller erkrankten Personen ein geeigneter Spender gefunden werden, bei der Mehrzahl sogar in weniger als zwei Monaten.
Der umfangreiche Spenderpool des ZKRD umfasst in anonymer Form alle Spenderdaten, die für eine Transplantation von Blutstammzellen relevant sind. Der nationale und gegebenenfalls internationale Suchprozess nach einem geeigneten Spender ist dabei äußerst komplex und erfordert eine enge Zusammenarbeit der beteiligten Institutionen. Die Suche wird aus diesem Grund über zentrale nationale Register wie das ZKRD organisiert und abgewickelt. Das Register hält von Ulm aus die Verbindungen mit den unzähligen Kooperationspartnern im In- und Ausland aufrecht. Es muss in diesem Zusammenhang die hochsensiblen und verschlüsselten Daten unterschiedlichster Formate konvertieren, aufbereiten und zum Großteil automatisch weiterverarbeiten. Jährlich wickelt das ZKRD über 100.000 Aufträge für Patienten aus der ganzen Welt ab.
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ZKRD Deutschland gGmbH – Sonja Schlegel
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Sonja.Schlegel@zkrd.de – www.zkrd.de
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Über die ZKRD gGmbH
Das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland sammelt die für eine Suche relevanten Daten der Spender, die von den verschiedenen Spenderdateien in anonymer Form übermittelt werden. In diesem Datenbestand wird auf Anfrage für Patienten im In- und Ausland nach geeigneten Spendern gesucht. Dabei kann allein in Deutschland auf über 2,9 Millionen Spender zugegriffen werden, weltweit stehen über 11 Millionen Spender zur Verfügung. Die von einem Spender übertragenen Blutstammzellen aus dem Knochenmark oder dem peripheren Blut sind für viele schwerstkranke Kinder und Erwachsene die einzige Hoffnung auf Leben. Das ZKRD wurde 1992 durch den damaligen DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg als gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung gegründet und beschäftigt heute 28 Mitarbeiter.