Nur zwei Monate vor dem geplanten Start der elektronischen Kommunikation im Energiemarkt ist jetzt nochmals eine fehlerbereinigte Format-Version für den Lieferantenwechsel (UTILMD 4.0a) veröffentlicht worden. Andere für den Beginn des Rechnungsdatenaustauschs notwendige Unterlagen, wie z.B. INVOIC 2.0a, sind - wie auch die zur Service-Nachricht CONTRL - ebenfalls erst jetzt erschienen. Aus Sicht der EDNA-Initiative könnte die deutlich verspätete Dokumentenbeistellung einen geordneten Start des Datenaustauschs zwischen den Marktpartner gefährden. Deswegen fordert die EDNA-Initiative, endlich ein marktweites und professionelles Änderungsmanagement für die Dokumentationen (Prozessfestlegungen und Kommunikationsstandards) einzuführen, das auch die Anforderungen für die Umsetzung der Vorgaben in den IT-Systemen berücksichtigt. "Um ihre Kunden nicht im Stich zu lassen, werden viele Softwarehersteller und Implementierer alle Anstrengungen unternehmen, nun auch noch diese kurzfristig bekannt gewordenen Änderungen in Ihre Software einzubauen. Es ist jedoch fraglich, ob diese Versionen in der Kürze der Zeit auch noch in allen Kundeneinrichtungen nach den unerlässlichen Prüfungen der Einbindung in Betrieb genommen werden können", beschreibt Dr. Franz Hein, Geschäftsführer der EDNA-Initiative, die derzeitige Situation. "Besser wäre es gewesen, zunächst mit der Version UTILMD 4.0 zu starten und die Unstimmigkeiten dann in einem geordneten Versionswechsel später zu beheben. Denn entscheidend ist es, dass alle Marktpartner am 1. August mit einem einheitlichen Standard starten." Zudem sollte durch ein offizielles Zertifizierungsverfahren nach dem Vorbild des EDNA-Qualitätssiegels das Funktionieren der elektronischen Kommunikation im Energiemarkt sichergestellt werden.
Aus Sicht der EDNA-Initiative sollten über ein künftiges, professionelles Änderungsmanagement mit Bezug zum gesamten Lebenszyklus der IT-Komponenten und der Marktregeln nur noch zwei bis drei Versionswechsel pro Jahr zu festen Terminen erfolgen. Kurzfristige Änderungen, wie sie in der Vergangenheit die Regel waren, müssten gänzlich unterbunden werden. "Der Aufwand, der durch diese unkoordinierten Änderungen entsteht, ist immens - sowohl für die Softwareanbieter, als auch für die Anwender. Schon aus wirtschaftlichen Gründen muss dies ein Ende haben", betont Hein.
Aus Sicht der EDNA-Initiative muss ein künftiges Änderungsmanagement daneben sicherstellen, dass internationale Standards wie etwa UN-EDIFACT eingehalten werden. Damit kann es dann nicht mehr vorkommen, dass - wie jetzt geschehen - nicht regelkonforme Feldlängen für Adressfelder festgelegt werden und diese Fehler kurzfristig korrigiert werden müssen, um unsinnige Syntaxfehlermeldungen zu vermeiden. Zudem könnten auch die Veröffentlichungen der Standards über ein solches Gremium transparenter und nachvollziehbarer erfolgen, als dies derzeit der Fall ist. "Anwender wie Softwarehäuser müssen einfach und zentral auf die aktuellen Formatbeschreibungen Zugriff haben. Zudem müssen die Änderungen vollständig, verlässlich und für alle gleichzeitig zugänglich, dokumentiert werden", so Hein weiter. Das derzeitige Verfahren ist aus Sicht der EDNA-Initiative nicht transparent genug. Ferner müssten die Marktpartner wesentlich intensiver einbezogen werden, als bisher, damit auch die technischen und organisatorischen Randbedingungen bei den Umsetzungen von Neuerungen und Änderungen endlich die notwendige Beachtung finden.
Die EDNA-Initiative schlägt daneben auch weiterhin ein marktweites Zertifizierungsverfahren für Softwarelösungen vor, mit denen die elektronische Kommunikation im Energiemarkt abgewickelt wird. Denn nur über standardisierte Testverfahren kann sichergestellt werden, dass alle Softwarelösungen "die gleiche Sprache sprechen" und die Kommunikationsprozesse einheitlich abbilden. "Mit dem EDNA-Qualitätssiegel bieten wir dem Markt eine unabhängige einheitliche Instanz, gegen die sämtliche Softwarelösungen getestet werden können. Auf diese Weise kann ein zuverlässiger und wirtschaftlicher Betrieb der Marktkommunikation sichergestellt werden", so Dr. Franz Hein.
Folgende 64 Unternehmen sind derzeit Mitglieder der EDNA-Initiative:
ABB AG, AKTIF Technology GmbH, applied technologies GmbH, Atos Origin GmbH, audius GmbH, badenova AG&Co KG, Client Computing Energy AS, ConEnergy AG, contexo Gesellschaft für Systemintegration mbH, CONVOTIS AG, Cronos Unternehmensberatung GmbH, CSC Deutschland Solutions GmbH, Delta Energy Solution AG, EBSnet.de the internet company, EnDaNet GmbH, EnergiePartner Süd GmbH, EnergyICT GmbH, ENSECO GmbH, ENTEGA Service GmbH, FACTUR Billing Solutions GmbH, Fichtner Consulting & IT AG, GEN Deutschland GmbH, GeneSys Gesellschaft für Netzwerke und Systeme mbH, GÖRLITZ AG, HAKOM EDV Dienstleistungsges. m.b.H, IBM Deutschland GmbH, IDS GmbH, Ing.-Büro für Energiewirtschaft GmbH, inubit AG, INTENSE AG, iRM integriertes Ressourcen Management AG, items GmbH, ITF-EDV Fröschl GmbH, KEMA Consulting, Kisters AG, Klafka & Hinz Energie-Informations-Systeme GmbH, KOMKE Consulting (BDU), meter2cash AG, Neutrasoft GmbH & Co. KG, OFFIS e.V., ORACLE Deutschland GmbH, phi Consulting GmbH, PSI AG, RDS Robotron Datenbank-Software GmbH, regiocom GmbH, rhenag Rheinische Energie AG, Schleupen AG, SDK - software development kopf GmbH, Seeburger AG, Seven2one Informationssysteme für Energie- und Umweltplanung GmbH, Siemens Energy Automation GmbH & Co. KG, SIV AG, Somentec Software AG, SOPTIM AG, Steria Mummert Consulting AG, swissgrid ag, SWU Energie GmbH, syseca AG, TwentyOne Gesellschaft für innovative Lösungen mbH, Unigraphics Solutions GmbH, VA TECH SAT GmbH, viavera GmbH, VWEW Energieverlag GmbH, Wilken GmbH
Weitere Informationen:
EDNA-Initiative e.V. – Dr. Franz Hein
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Die EDNA-Initiative e.V. ist eine Vereinigung von Softwareherstellern, Unternehmensberatern und IT-Dienstleistern sowie Anwendern aus den Aufgabenbereichen des eBusiness in den Energiemärkten rund um die Energielogistik. Das Ziel der EDNA ist es, die Automatisierung der Geschäftsprozesse zwischen den Marktpartnern in der Energiewirtschaft zu fördern und dafür bestehende und neue Standards für den elektronischen Datenaustausch in den Softwaresystemen umzusetzen und damit "kaufbar" zu machen. Gleichzeitig soll über ein Zertifizierungsverfahren und ein EDNA-Qualitätssiegel sichergestellt werden, dass IT-Systeme die festgelegten Standards auch tatsächlich erfüllen. Für den Anwender bedeutet das eine sehr viel größere Entscheidungs- und Investitionssicherheit als bisher, weil aufwändige Schnittstellenprogrammierungen und Integrationsanstrengungen überflüssig werden. Gleichzeitig kann er über die Automatisierung von Geschäftsprozessen erhebliche Rationalisierungspotenziale erschließen.