Die Idee ist einfach: wenn Softwarelösungen
sich miteinander problemlos unterhalten
können, dann sparen alle! Die Anwender, die
nicht für unnötige Schnittstellen extra zur
Kasse gebeten werden, nur damit die
Kommunikation auch funktioniert. Aber auch
die Anbieter, die diese Schnittstellen nicht
ständig neu programmieren müssen, weil
entsprechende Standards fehlen. Sie können
ihre wertvollen Ressourcen stattdessen in die
Weiterentwicklung ihrer Produkte stecken. Um
genau das für die Energiewirtschaft
umzusetzen, fanden sich im Dezember 2000
fünf Software- und Beratungsunternehmen
zusammen und gründete die EDNA-Initiative -
mit durchschlagendem Erfolg! Heute hat die
EDNA 40 Mitglieder, und die ersten
Geschäftsprozesse laufen automatisch und
quer über die beteiligten Softwarelösungen
hinweg.
EDNA, das bedeutet "Energie, Daten, Normen
und Automatisierung" und umschreibt in aller
Kürze das Ziel der Initiative: die
Geschäftsprozesse zwischen den
Marktteilnehmern in der Energiewirtschaft zu
automatisieren. Und das vor allem
pragmatisch! Ganz nach dem EDNA-Motto
"Wir machen’s einfach!" und in vollem
Bewusstsein der Doppeldeutigkeit dieses
Slogans ("wir machen’s einfach" und "wir
machen’s einfach") beschloss man, das Rad
nicht neu zu erfinden, sondern die zahlreichen
vorhandenen Ansätze zu sichten und
schnellstmöglich zum Funktionieren zu
bringen. Denn das war das Problem:
Vorschläge und Konzepte für die
Standardisierung des Datenaustausches gab
und gibt es genug, erarbeitet in den
verschiedensten Gremien. Nur in den
Softwaresystemen selbst waren diese
Konzepte bislang nur ansatzweise realisiert.
Die Folge: nicht nur bei der technischen
Umsetzung der Liberalisierung insgesamt
haperte es, auch der Markt für die Software
selbst, speziell im Bereich
Energiedatenmanagement (EDM), entwickelte
sich nur schleppend. Ein Hauptgrund: die
Aufwände für die Einführung
entsprechender
Softwarelösungen waren durch die fehlenden
Standards oft immens– in einzelnen EDM-
Projekten mussten bis zu 60 Schnittstellen
programmiert werden, um ein und dieselben
Daten mit den unterschiedlichen
Marktpartnern kommunizieren zu können.
Gerade der letzte Punkt war für viele
Softwareanbieter sicherlich ein zusätzliches
Motiv, trotz des harten Wettbewerbs
untereinander bei der EDNA-Initiative
mitzumachen. Schon vier Wochen nach der
Gründung lag die Mitgliederzahl bei über 20
Unternehmen und bereits im Februar 2001
zeigten acht davon einen ersten
Beispielprozess auf der E-world of energy in
Essen. Ein Tempo, das der EDNA-Initiative
ein hohes Maß an Aufmerksamkeit in der
Öffentlichkeit bescherte, das aber bei
manchen auch Befürchtungen auslöste.
Beispielsweise in den Verbänden, die in der
EDNA zunächst eine mögliche Konkurrenz
sahen. Es zeigte sich aber schnell, dass die
EDNA-Initiative als Interessengemeinschaft
von Herstellern und Dienstleistern ganz im
Gegenteil die enge Zusammenarbeit mit den
Verbänden suchte und auch fand -
angefangen bei den nationalen Verbänden
wie VDEW oder DVG bis hin zur ETSO und zur
EFET auf europäischer Ebene.
Mit dem EDNA-eigenen standen bereits zur
Jahresmitte die ersten Geschäftsprozesse für
den Austausch von Verbrauchsdaten auf
Basis des EDIFACT-Formats MSCONS und
die Fahrplankommunikation mit dem DVG-
KISS-Format. Und die EDNA-Initiative trat
auch gleich den Beweis an, dass diese
Prozesse funktionieren. In einem live-
Szenario zur "EDMlive", einer Fachtagung, die
der VDEW in Zusammenarbeit mit der EDNA-
Intiative im September 2001 veranstaltete,
funktionierte der Austausch der Daten auf
Anhieb über 20 beteiligte Systeme hinweg.
In nur einem Jahr hat die EDNA-Initiative so
die Basis für die technische Umsetzung des
liberalisierten Energiemarktes in Deutschland
gelegt. Und nicht nur in Deutschland. Längst
findet man unter den EDNA-Mitgliedern auch
Unternehmen aus anderen europäischen
Ländern, etwa aus Skandinavien oder der
Schweiz. So trägt die EDNA-Initiative ihren Teil
dazu bei, dass die Geschäftsprozesse
zwischen den Marktteilnehmern nicht an den
nationalen Grenzen enden. Möglich wurde
dieser Erfolg ausschließlich durch die aktive
Mitarbeit aller Unternehmen, denn die wurde
als Voraussetzung für eine Mitgliedschaft
definiert. Es bleibt deswegen zu hoffen, dass
der Elan der in der EDNA-Initiative
versammelten Unternehmen nicht nachlässt.
Denn der Markt ist nach wie vor im Wandel,
und viele Geschäftsprozesse in diesem Markt
sind noch nicht einmal endgültig definiert. Die
Ziele, die sich die EDNA für 2002
vorgenommen hat, sind jedenfalls ehrgeizig.
Bis Mitte des Jahres soll ein eigenes
Qualitätszeichen auf Basis eines
Prozessmodells entwickelt werden, das den
Anwendern die Sicherheit gibt, dass die
Prozesse zwischen den Systemen auch
wirklich funktionieren. Und auf der nächsten
"EDMlive" im September, die vom VDEW
inzwischen in den Rang eines
Fachkongresses erhoben wurde, steht ein
weiteres großes Szenario an. Mit noch mehr
beteiligten Systemen und vor allem mit
zahlreichen weiteren Prozessen, vom
Kundenwechsel bis zum Austausch von
Rechnungsdaten.
Folgende 40 Unternehmen sind derzeit
Mitglied der EDNA-Initiative:
ABB Utilities GmbH, AKTIF Technology GmbH,
AMS Management Systems Deutschland
GmbH, ConEnergy AG, Cronos
Unternehmensberatung GmbH, CURSOR
Software AG, Delta Energy Solution AG,
deutsche eccplus AG, ENERMET GmbH,
Siemens/FrankenData GmbH & Co. KG,
Görlitz AG, items GmbH, ITF-EDV Fröschl
GmbH, Kisters AGKlafka & Hinz Energie-
Informations-Systeme GmbH, KW
International Ltd., MEDATEC, Mercator
International GmbH, Mummert + Partner AG,
Neutrasoft GmbH & Co. KG, OM Germany
GmbH, ORACLE Deutschland GmbH, phi
Consulting GmbH, power2e GmbH, PSI AG,
repas AEG Automation GmbH, Robotron
Datenbank-Software GmbH, SAE IT-systems
GmbH & Co. KG, Schleupen AG,
SchlumbergerSema, SE Scherbeck Energy
GmbH, SIV AG, SOPTIM AG, systema
Unternehmensberatung für
Informationstechnik GmbH, Tekla
Corporation, TIBCO Software GmbH, T-
Systems, VA TECH SAT GmbH, vectriz
International AG, VISOS GmbH
Weitere Informationen:
Dr.-Ing. Franz Hein – EDNA-Koordination
mpc management project coaching
Schlosswiesenweg 34 - 73732 Esslingen
f.hein@tesionmail.de - www.edna-initiative.de