Die technische Basis muss stimmen: IT eröffnet neue Chancen
S4P realisiert Windows 2000-Umstellung und Backup-Konzept bei den niederrheinwerken viersen
Mit der Liberalisierung im Energiemarkt und den Neuregelungen, die das aktuelle Thema "Unbundling" mit sich bringt, wird es für viele Stadtwerke immer wichtiger, ihre informationstechnische Basis an die veränderten Marktverhältnisse anzupassen. So hatten auch die niederrheinwerke viersen die Aufgabe, ihre Geschäftsprozesse in Sachen Netzbetrieb und Energievertrieb neu zu gestalten. Aufgabe der IT-Abteilung war es dabei, diese Geschäftsprozesse effizient zu unterstützen und mit neuen EDV-Dienstleistungen auf den ständig wachsenden Konkurrenzdruck zu reagieren. Gemeinsam mit dem Ettlinger IT-Dienstleister S4P solutions for partners ag realisierten die Stadtwerker im Rahmen einer übergreifenden Software-Umstellung die vollständige Migration der IT-Infrastruktur auf die Terminal-Serverlösung Citrix MetaFrame XP auf Basis von Windows 2000 mit Active Directory. Zudem wurde eine umfassende Backup-Management Lösung eingeführt, um den Prozess der Datensicherung zu vereinheitlichen und massiv zu beschleunigen. Auf diese Weise ist das Unternehmen heute gerüstet, künftig auch Rechenzentrumsleistungen als externen Service anzubieten und sich somit ein neues Geschäftsfeld zu erschließen.
Die Regularien des Unbundlings und der befreite Energiemarkt bringen einen Konkurrenzdruck mit sich, der es für viele Stadtwerke notwendig macht, ihre Kommunikationsprozesse sowohl zum Kunden als auch zu Lieferanten und Partnern transparent und IT-gestützt abzubilden. Um der Kostenlast der dafür notwendigen IT-Investitionen entgegenzuwirken, entwickeln Unternehmen neue Konzepte, wie beispielsweise das so genannte Co-Sourcing, also die Vermarktung von Rechenzentrumsleistung an andere Stadtwerke. Dieser Wandel wurde von den IT-Verantwortlichen der niederrheinwerke viersen frühzeitig erkannt. "Unsere IT konnte die unternehmensstrategischen Ziele nicht mehr effizient unterstützen. Zudem war es mit den bestehenden Systemen nicht möglich, die organisatorischen Anforderungen des Unbundlings technisch abzubilden", erklärt Volker Dörbandt, Leiter Service-Center der niederrheinwerke viersen. Der Startschuss für die umfassende Renovierung der IT-Architektur fiel im Oktober 2002 mit der Ablösung der bis dato eingesetzten Softwareprogramme. Die Wahl fiel auf das System "Schleupen.CS", da hier sowohl die vollständige Prozesskette von der Dateneinholung bis hin zur Datenverarbeitung unterstützt werden konnte als auch ein entsprechendes Kundeninformationssystem integriert zur Verfügung stand.
Neue Softwaresysteme verlangen eine optimale Systembasis
In einem weiteren Schritt wurde gemeinsam mit dem IT-Dienstleister S4P solutions for partners ag das technische Konzept für eine entsprechende IT-Infrastuktur erarbeitet. Ein Hauptgrund dafür war, dass die exakte Rechte- und Rollenverteilung der einzelnen Schleupen.CS-Nutzer im Sinn des informationstechnischen Unbundlings gewährleistet werden musste. "Es war unsere Aufgabe, DV-technisch zu steuern, welche Mitarbeiter auf die Daten des Verteilernetzbetriebs Zugriff haben und welche Mitarbeiter für die Daten des Energievertriebs berechtigt werden", so Dörbandt. "Zudem war es ein Unternehmensziel, ein durchgängiges IT-Konzept einzuführen. Alle Server und Clients sollten unter einer gemeinsamen Plattform laufen", erläutert Dörbandt die Entscheidung für den Plattform-Wechsel weiter. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Reduktion der Zeit- und Kostenaufwände für die IT-Administration, da die Verwaltung der gesamten EDV und deren knapp 130 User durch eine kleine Mannschaft an IT-Fachleuten abgewickelt werden muss. Ein besonderes Augenmerk lag dabei auf der Umstrukturierung der Backup-Prozesse. Die Datensicherung wurde bis dato manuell und mit unterschiedlichen Speichermedien wie DLT, DAT-Bänder und CD-Roms durchgeführt. "Die Automatisierung der Datensicherung war zwingend notwenig. Es war abzusehen, dass die Komplexität der neuen Geschäftsprozesse, die Umstellung des Netzbetriebssystems und das externe Anbieten von IT-Leistungen die Anzahl der zu verwaltenden Server stark in die Höhe treiben würde. Es musste also im Zuge der Plattform-Migration auch eine Backup-Lösung integriert werden, die unser Team künftig entlastet und die Serverfarm mit ihren Daten automatisiert, effizient und zuverlässig sichert", so Dörbandt. Aufgrund der technischen und unternehmerischen Anforderungen wurde folgendes Architektur-Konzept festgelegt und von S4P umgesetzt: Eine Terminal-Server-Lösung Windows 2000 Domäne mit Active Directory und Windows 2000 Terminalserver mit Citrix MetaFrame XP sowie das Backup-System Legato Networker.
Zentrale Benutzerverwaltung sorgt für sichere und schnelle Prozesse
Kernaufgabe der Plattform-Migration durch die S4P war der Aufbau einer zentralen Benutzerverwaltung über das gesamte Unternehmen hinweg. So wurde im Rahmen eines detaillierten Domain- und Berechtigungs-Konzepts die Unternehmensstruktur der niederrheinwerke viersen über das Active Directory in Windows 2000 exakt abgebildet, um auf diese Weise alle Aufgabenfelder, Rollen und Zugriffsrechte sowie benutzerspezifische Konfigurationen auf den einzelnen Client-Arbeitsplätzen zu steuern. Für maximale Verfügbarkeit und Performance wurde die Anwendungssoftware Schleupen.CS auf Windows Terminal-Servern installiert und die eigentliche Kernapplikation auf einem eigenen Applikations-Server eingerichtet. Auf der Anwenderseite sorgen entsprechende Citrix-Terminal-Server-Clients heute dafür, dass sich die Nutzer künftig an jedem beliebigen Arbeitsplatz anmelden können, ohne die gewohnte Oberfläche und speziellen Zugriffsrechte zu verlieren.
Vollkaskoschutz gegen Datenverlust
Bei der Einführung eines einheitlichen Systems zur Datensicherung stand die Standardisierung der Backup-Prozesse sowie die Zentralisierung des IT-Know-hows im Vordergrund "Es war schlichtweg unmöglich, die Sicherheit von 16 Servern ‚zu Fuß’ zu gewährleisten. Denn bei der Plattform-Umstellung kamen insgesamt 10 Maschinen hinzu", so Dörbandt. Mit der Installation der Backup-Lösung Legato Networker kann heute die gesamte Serverfarm über eine einheitliche Oberfläche automatisiert gesichert werden. Alle Unternehmensdaten, die im Netzwerk vorliegen, werden nun in einem periodischen Rhythmus gesichert: tägliche inkrementelle Sicherung aller Server, sowie wöchentliche und monatliche Vollsicherungen aller Daten. Dabei fallen circa 20 Gigabyte pro täglichem Sicherungslauf an. "Was früher in der Regel eine Stunde gedauert hat, um alle Tapes und Bänder auf ihre Vollständigkeit und Konsistenz zu prüfen, ist heute eine Aufgabe, die in wenigen Minuten erledigt ist", begeistert sich der Abteilungsleiter. Doch das neue Backup-Managementsystem erleichtert nicht nur den eigentlichen Sicherungsprozess, sondern vor allem auch die Rücksicherung verlorener Daten. Durch die Möglichkeit, zeitkritische Datensicherungen nicht nur stichtagsbezogen, sondern im laufenden Betrieb durchzuführen, sind die Administratoren in der Lage, den Grad eventueller Datenverluste auf ein Minimum zu reduzieren. Auch muss der Administrator nicht alle Bänder nach den Daten durchsuchen. Eine Recherchefunktion gibt ihm detailliert Auskunft darüber, auf welchem Band sich die Datei in welchem Status befindet.
Ausblick
"Die Entscheidung, gemeinsam mit S4P unsere gesamte IT-Architektur sprichwörtlich auf den Kopf zu stellen und nicht neuen Wein in alte Schläuche zu gießen, war die richtige. Damit sind wir nicht nur IT-technisch auf dem neusten Stand, beispielsweise was die Datensicherheit und Verfügbarkeit angeht, sondern zudem auch in der Lage, erfolgreich auf dem Markt zu agieren", so Dörbandt. Deshalb ist es für die niederrheinwerke viersen künftig auch ein Ziel, sowohl ihr fachliches Know-how als auch ihre technischen IT-Ressourcen im Rahmen externer Dienstleistungsangebote am Energiemarkt anzubieten. Im Vordergrund steht dabei die IT-technische Unterstützung von Unternehmensprozessen für regionale Energieversorger, wie beispielsweise die Verbrauchsabrechnung. "Die gemeinsame Nutzung von IT-Stukturen schafft vor allem Synergien auf der Kostenseite. Denn für viele Stadtwerke ist der Investitionsaufwand enorm, den die technische und personelle Ausstattung von IT-Abteilungen mit sich bringt. Das Arbeiten im IT-Verbund lässt diesen Kostendruck für alle Beteiligen auf ein gesundes Maß schrumpfen", schließt Dörbandt.
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