Durch die Blume zum Beruf
Einzige Umschulung für Floristinnen kurz vor dem Abschluss
Erstmals in Baden-Württemberg ergriffen im vergangenen Jahr 17 Frauen im Alter von 24 bis 48 Jahren die Möglichkeit, sich zur Floristin umschulen zu lassen, einen sowohl kreativen wie auch handwerklichen Beruf. Ohne Scheu vor hohen Anforderungen und Mehrfachbelastung starteten sie im August 2002 beim institut fakt.ori in Ulm zu ihrem "Traumjob".
Wie in einer regulären Ausbildung arbeiten die Frauen in einem Betrieb und besuchen die Berufsschule – das Lern- und Arbeitspensum wird komprimiert und ist enorm, nach 24 Monaten müssen die Frauen fachpraktisch und theoretisch fit sein und zur Prüfung antreten. Fast alle Frauen haben Familie mit zum Teil noch kleinen Kindern, die auch während der langen Öffnungszeiten der Blumenläden, sowie am Wochenende betreut sein wollen. Der Spagat, Umschulung und Familie unter einen Hut zu bringen, erfordert ein hohes Maß an Organisation und Motivation. Denn schließlich bleibt nur der Sonntag zum Lernen.
Die Frauen nehmen ihre Energie aus der Freude am handwerklichen Tun und am Umgang mit den Pflanzen und Materialien. " Hier kann ich kreativ arbeiten, das ist für mich das wichtigste" kommentiert eine Teilnehmerin. Die Belastung und der Druck auf die Frauen ist enorm. "Jede von uns hat schon mit dem Gedanken gespielt aufzugeben. Die Unterstützung von fakt.ori hilft uns durchzuhalten."
Das besondere an dieser von der Bundesagentur für Arbeit geförderten Umschulung ist, dass die Teilnehmerinnen an einem Tag pro Woche zu fakt.ori kommen und dort ihr Berufschulwissen vertiefen und Wissenslücken schließen. Alle vier Wochen verändert sich der Unterrichtsraum in eine Kreativwerkstatt. Unter der fachlichen Anleitung von Stefan Göttle, erfahrener Florist und Ausbilder, entstehen Sträuße, Gestecke und Kränze.
Unverzichtbar ist die pädagogische Unterstützung. Lore Dilger leitet bei fakt.ori die Umschulung. Sie ist Ansprechpartnerin für die Ausbildungsbetriebe, die Berufsschule und für die Frauen: "Wenn es die Situation erfordert, besuche ich eine Frau auch zu Hause. Es geht darum, die Frauen zu unterstützen, zu motivieren und Problemlösungen zu erarbeiten."
Die angehenden Floristinnen freuen sich auf den "fakt.ori-Tag". Hier sehen sie, dass sie mit ihren Problemen nicht alleine sind. fakt.ori sorgt auch für eine bestmögliche Vorbereitung auf die bevorstehende Prüfung. Zwei Trainingsblöcke stärken die Frauen gezielt in Fachkunde, Botanik und bei Entwurf und Herstellung von prüfungsrelevanten Werkstücken. Die Frauen sind stolz darauf, demnächst einen anerkannten Ausbildungsabschluss zu erreichen. Sie sind sich jedoch einig: " Diese Umschulung müsste unbedingt auch in Teilzeit angeboten werden."
Weitere Informationen:
Institut fakt.ori - Lore Dilger
Pfarrer-Weiß-Weg 16 + 18 - 89077 Ulm
Tel. 07 31 / 2 07 94 – 15, Fax 07 31 / 2 07 94 – 11
lore.dilger@fakt-ori.de - www.fakt-ori.de
Pressearbeit:
pr-fakt.ori – Sabine Hanslovsky, Susanne Igel,
Ulrike Weiland
c/o fakt.ori
Pfarrer-Weiß-Weg 16 + 18 - 89077 Ulm
Das Institut fakt.ori in Ulm wurde 2001 von Volker Lehmann als Nachfolger des seit 1996 bestehenden Fortbildungsinstituts ibs gegründet. Mit seinen zwanzig Mitarbeitern hat es sich die Unterstützung beim Einstieg in den Berufsalltag zur Aufgabe gemacht. Es bietet Programme für Jugendliche, junge Mütter, Akademikerinnen nach der Familienphase, Floristinnen und Stationsleiter sowie Sprach- und Integrationskurse an. Zum zweiten Mal findet dieses Jahr auch eine "Sommerschule" für Fünft- und Sechstklässler statt.