Die Formate für den elektronischen Datenaustausch im Strommarkt können ohne weitere Anpassungen auch für den Gasmarkt verwendet werden. Nach Ansicht der EDNA-Initiative müssen sie weder verändert noch erweitert werden, wie das derzeit vereinzelt diskutiert wird. Die EDNA-Initiative verweist dabei auf das Beispiel Österreich. Dort gilt schon seit längerem die Kilo- bzw. die Megawattstunde auch beim Gas als gültige Einheit für die Energiemenge – bei der Messung, beim Handel wie auch bei der Abrechnung. Gas-Spezifika, wie etwa das Gasjahr, wurden bei der Definition der Austauschformate nicht berücksichtigt. Auch in den Niederlanden werden einheitliche Formate für den Austausch von Verbrauchsdaten oder für den Lieferantenwechsel verwendet. "Trotzdem können in diesen Ländern diese Prozesse problemlos abgewickelt werden. Auch der Austausch von Fahrplandaten beziehungsweise der Nominierungen funktioniert reibungslos", so Dr. Franz Hein, Geschäftsführer der EDNA-Initiative. Unterschiedliche Datenformate für Strom und Gas würden zu erheblichen Belastungen für die Unternehmen der Energiewirtschaft führen. "Alle Querverbundsunternehmen wären gezwungen, beim Datenaustausch separate Lösungen für Strom und Gas einzuführen, sie separat zu pflegen und zu administrieren. Das ist weder effizient noch kostengünstig", gibt Hein zu bedenken.
Aus Sicht der EDNA-Initiative sollten sich auch die Interessenvertreter der Gaswirtschaft schnell auf die derzeit für den Strommarkt verabschiedeten Formatversionen einigen. Das hätte zahlreiche Vorteile: Zum einen könnten Strom- und Gasunternehmen gleichzeitig und pünktlich zum August 2007 mit dem elektronischen Datenaustausch starten. Zudem könnten sie auf eine zuverlässige und reibungslose Abwicklung der Prozesse setzen, da die entsprechenden Formate einheitlich in die Softwaresysteme implementiert werden könnten. Im Übrigen sind die in den Rechnern zu verarbeitenden und zwischen ihnen auszutauschenden Informationen ohnehin rein logische bzw. numerische Größen. "Mit der EDNA-Testmaschine sind wir in der Lage, alle nur denkbaren Szenarien bei den EDIFACT- oder ESS-basierten Prozessen (letzteres gilt für die Energieaustauschvereinbarungen – also für Fahrpläne und damit auch für Nominierungen) durchzuspielen und zu prüfen, ob die einzelnen Softwarelösungen diese Prozesse korrekt und fehlerfrei abbilden", so Dr. Franz Hein. Entsprechende Szenarien für den Lieferantenwechsel mit UTILMD und den Austausch von Rechnungs- und Zahlungsdaten mit INVOIC/ REMADV sind bereits in Vorbereitung.
Für die Weitergabe der Energiemengenangaben der Zählungen (Basis: MSCONS) oder für die Vereinbarungen von Energieaustauschprogrammen (hier ist die Grundlage das ETSO Scheduling System, also das XML-basierte ESS) gibt es diese Testmöglichkeiten schon geraume Zeit. "Auf diese Weise kann die Qualität des Datenaustauschs im gesamten Energiemarkt einheitlich gesichert werden, die Einsparungsmöglichkeiten und die Potenziale zur Effizienzsteigerung wären immens", so sein Fazit. Das gilt nicht nur für die Anwender, sondern auch für die Anbieter von Software, die aufwendige Parallelentwicklungen genauso wie unnötig teurere Softwarepflege vermeiden könnten.
Folgende 53 Unternehmen sind derzeit Mitglieder der EDNA-Initiative:
ABB AG, AKTIF Technology GmbH, applied technologies GmbH, Atos Origin GmbH, badenova AG&Co KG, Client Computing Energy AS, ConEnergy AG, contexo Gesellschaft für Systemintegration mbH, CONVOTIS AG, Cronos Unternehmensberatung GmbH, CSC Deutschland Solutions GmbH, Delta Energy Solution AG, EnDaNet GmbH, EnergiePartner Süd GmbH, EnergyICT GmbH, ENSECO GmbH, ENTEGA Service GmbH, ETRANS AG, FACTUR Billing Solutions GmbH, Fichtner Consulting & IT AG, Siemens/FrankenData GmbH & Co. KG, GEN Deutschland GmbH, GÖRLITZ AG, HAKOM EDV Dienstleistungsges. m.b.H, IBM Business Consulting Services, IDS GmbH, Ing.-Büro für Energiewirtschaft GmbH, INTENSE AG, iRM integriertes Ressourcen Management AG, items GmbH, ITF-EDV Fröschl GmbH, KEMA Consulting, Kisters AG, Klafka & Hinz Energie-Informations-Systeme GmbH, meter2cash AG, Neutrasoft GmbH & Co. KG, ORACLE Deutschland GmbH, phi Consulting GmbH, PSI AG, RDS Robotron Datenbank-Software GmbH, regiocom GmbH, rhenag Rheinische Energie AG, Schleupen AG, SDK - software development kopf GmbH, Seeburger AG, Seven2one Informationssysteme für Energie- und Umweltplanung GmbH, SIV AG, SOPTIM AG, Steria Mummert Consulting AG, syseca AG, VA TECH SAT GmbH, viavera GmbH, VWEW Energieverlag GmbH
Weitere Informationen:
EDNA-Initiative e.V. – Dr. Franz Hein
c/o mpc management project coaching
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Die EDNA-Initiative e.V. ist eine Vereinigung von Softwareherstellern, Unternehmensberatern und IT-Dienstleistern sowie Anwendern aus den Aufgabenbereichen des eBusiness in den Energiemärkten rund um das Energiedatenmanagement. Das Ziel der EDNA ist es, die Automatisierung der Geschäftsprozesse zwischen den Marktpartnern in der Energiewirtschaft zu fördern und dafür bestehende und neue Standards für den elektronischen Datenaustausch in den Softwaresystemen umzusetzen und damit "kaufbar" zu machen. Gleichzeitig soll über ein Zertifizierungsverfahren und ein EDNA-Qualitätssiegel sichergestellt werden, dass IT-Systeme die festgelegten Standards auch tatsächlich erfüllen. Für den Anwender bedeutet das eine sehr viel größere Entscheidungs- und Investitionssicherheit als bisher, weil aufwändige Schnittstellenprogrammierungen und Integrationsanstrengungen überflüssig werden. Gleichzeitig kann er über die Automatisierung von Geschäftsprozessen erhebliche Rationalisierungspotenziale erschließen.