In Zusammenhang mit den jetzt anstehenden Prozessdefinitionen für die Liberalisierung des Messwesens sollten die Gremien der Verbände frühzeitig auch die Auswirkungen auf die bestehenden Marktprozesse für Strom und Gas berücksichtigen. Das ist ein Fazit des 12. EDNA-Fachtreffens, das Ende Oktober in Oldenburg stattgefunden hat. "Um im Rahmen des Lebenszyklusmanagements für die Marktkommunikation das Funktionieren der Prozesse zwischen den Marktpartnern sicherstellen zu können, sollten zeitgleich auch die auf die Messzugangsverordnung abgestimmten Version von GPKE und GeLi Gas vorliegen", so Dr. Franz Hein, Geschäftsführer der EDNA-Initiative e.V. Die EDNA-Initiative schlägt zudem vor, die Fachgruppen in den Verbänden durch die Einbeziehung externer Fachleute zu verstärken. Daneben sieht die EDNA-Initiative auch die Chance, durch die Schaffung einer zentralen Testinstanz Risiken und Aufwendungen für die Anwender nun vorrangig bei der Umsetzung der Marktprozesse im Bereich Messwesen und in der Folge generell bei allen Marktprozessen drastisch zu reduzieren. "Wie sich bei der Einführung von GPKE und GeLi Gas gezeigt hat, waren die Aufwände für die Fehlerbehebungen im laufenden Betrieb enorm und hätten im Vorfeld durch die Nutzung einer zentralen Testinstanz fast vollständig vermieden werden können", so Dr. Franz Hein. Er verweist hier auch auf das Beispiel der Schweiz, wo marktweite Tests mit einer zentralen Testinstanz im Rahmen der derzeit laufenden Einführung der Marktprozesse, erfolgreich umgesetzt worden sind.
Insgesamt zeigten sich die Teilnehmer des 12. Fachtreffens der EDNA-Initiative e.V. – darunter auch Vertreterinnen des BDEW und des VKU – überzeugt, dass durch eine frühzeitigere Planung und die konsequente Einhaltung der im Lebenszyklusmanagement für Marktprozesse und Nachrichten vorgesehenen Fristen die Belastungen der Unternehmen deutlich verringert werden könnten. "Die Umsetzung der Vorgaben der Bundesnetzagentur in Software benötigt Zeit. Kurzfristige Änderungen oder eine späte Veröffentlichung bedeuten immer auch einen Mehraufwand, den die Marktbeteiligten und damit letzten Endes die Energiekunden zu tragen haben", beschreibt Dr. Franz Hein die Folgen. Durch die Einbeziehung unabhängiger Experten, die neben dem Energiewirtschafts- auch das entsprechende IT-Know-how mitbrächten, könnten zeitliche Engpässe und andere Widrigkeiten frühzeitig erkannt und vermieden werden.
Kostenloser Softwaretest in der Schweiz als Vorbild
Daneben sieht die EDNA-Initiative auch die Chance, bei der Einführung der künftigen Marktprozesse im Messwesen die Aufwände deutlich zu verringern. Das zeige das Beispiel der Schweiz, das Rudolf Baumann von der swissgrid AG auf dem EDNA-Fachtreffen vorgestellt hat. Dort testen derzeit sämtliche Marktpartner und Softwareanbieter ihre Systeme gegen eine zentrale Testinstanz, die vom EDNA-Mitglied KEMA aufgebaut wurde und baugleich mit der EDNA-Testmaschine ist. Dieser Test ist für alle Teilnehmer kostenlos und wird von der swissgrid AG finanziert. "Wir haben das Ganze durchgerechnet und dabei ist herausgekommen, dass es für uns selbst die billigste Lösung ist, wenn wir einen solchen Test für alle Marktpartner kostenfrei anbieten", so Rudolf Baumann in seinem Vortrag. "Dies könnte auch ein Modell für Deutschland sein. Denn nach den gemachten Erfahrungen mit der Einführung von GPKE und GeLi Gas ließen sich durch ein solches Vorgehen in Deutschland in Summe sicherlich siebenstellige Beträge einsparen", so Dr. Franz Hein. Bei Kommunikationsstörungen im laufenden Marktbetrieb könnten zudem mit Hilfe maschineller Tests völlig neutral und rasch Klärungen erfolgen, welche die Sicherstellung der kontinuierlich notwendigen Marktkommunikation nachhaltig und ausgesprochen kostengünstig unterstützen würden.
Folgende 64 Unternehmen/ Organisationen sind derzeit Mitglieder der EDNA-Initiative:
ABB AG, AKTIF Technology GmbH, applied technologies GmbH, Atos Origin GmbH, badenova AG&Co KG, BTC Business Technology Consulting AG, CAS Concepts and Solutions AG, Client Computing Energy AS, ConEnergy AG, contexo Gesellschaft für Systemintegration mbH, Cordys Deutschland AG, Cronos Unternehmensberatung GmbH, CSC Deutschland Solutions GmbH, Delta Energy Solution AG, EBSnet eEnergy Software GmbH, EMS-PATVAG AG, EnDaNet GmbH, EnergiePartner Süd GmbH, EnergyICT GmbH, ENSECO GmbH, ENTEGA Service GmbH, FACTUR Billing Solution GmbH, Fichtner IT Consulting AG, GEN Deutschland GmbH, GeneSys Gesellschaft für Netzwerke und Systeme mbH, GÖRLITZ AG, HAKOM EDV Dienstleistungsges. m.b.H, IBM Deutschland GmbH, Ing. Büro für Energiewirtschaft Dr. Schramm GmbH, INTENSE AG, inubit AG, iRM integriertes Resourcen Management GmbH, items GmbH, ITF-EDV Fröschl GmbH, KEMA Consulting (Netherland), Kisters AG, Klafka & Hinz Energie- und Informations-Systeme GmbH, KOMKE Consulting (BDU), Landis+Gyr GmbH, make IT GmbH, Neutrasoft GmbH&Co.KG, NZR - Nordwestdeutsche Zählerrevision GmbH & Co. KG, OFFIS e.V., phi-Consulting, procilon IT-Solutions GmbH, PSI AG, Robotron Datenbank-Software GmbH, regiocom GmbH, rhenag Rheinische Energie AG, Schleupen AG, SEEBURGER AG, Seven2one Informationssysteme für Energie- und Umweltplanung GmbH, Siemens Energy Automation GmbH, SIV AG, SDK - Software Development Kopf GmbH, Somentec Software AG, SOPTIM AG, Stadtwerke Schwäbisch Hall GmbH, Steria Mummert Consulting AG, SWU Energie GmbH, Syseca Ingenieurunternehmung AG, TwentyOne Gesellschaft für innovative Lösungen mbH, VWEW Energieverlag GmbH, Wilken GmbH
Weitere Informationen:
EDNA-Initiative e.V. – Dr. Franz Hein
c/o mpc management project coaching
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Die EDNA-Initiative e.V. ist eine Vereinigung von Softwareherstellern, Unternehmensberatern und IT-Dienstleistern sowie Anwendern aus den Aufgabenbereichen des eBusiness in den Energiemärkten rund um die Energielogistik. Das Ziel der EDNA ist es, die Automatisierung der Geschäftsprozesse zwischen den Marktpartnern in der Energiewirtschaft zu fördern und dafür bestehende und neue Standards für den elektronischen Datenaustausch in den Softwaresystemen umzusetzen und damit "kaufbar" zu machen. Gleichzeitig soll über ein Zertifizierungsverfahren und ein EDNA-Qualitätssiegel sichergestellt werden, dass IT-Systeme die festgelegten Standards auch tatsächlich erfüllen. Für den Anwender bedeutet das eine sehr viel größere Entscheidungs- und Investitionssicherheit als bisher, weil aufwändige Schnittstellenprogrammierungen und Integrationsanstrengungen überflüssig werden. Gleichzeitig kann er über die Automatisierung von Geschäftsprozessen erhebliche Rationalisierungspotenziale erschließen.