In seinen Newslettern Nr. 8 und Nr. 9 hat der DVGW - Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e.V. im Auftrage des BDEW, der für GeLi projektführenden Organisation, jetzt neue, gasspezifische Versionen der EDIFACT-Formate APERAK, CONTRL, INVOIC, REMADV und REQDOC festgelegt, die schon zum Start der GeLi Gas am 1. August 2008 gelten sollen. Daneben wurde mit der "gasspezifischen Verfahrensbeschreibung zur Abwicklung des Austauschs von EDIFACT-Dateien" auch die gasspezifische Weiterentwicklung der Kommunikationsrichtlinie 2.0 veröffentlicht, die ebenfalls ab dem 1. August anzuwenden ist. "Für die IT-Hersteller ist es damit absolut unmöglich geworden, ihre Software-Lösungen regelkonform und termingerecht fertig zu stellen sowie diese bei den Unternehmen im Gasmarkt zu implementieren. Die von BNetzA vernünftigerweise vorgeschlagenen Fixtermine für ein marktweites Änderungsmanagement werden schlicht ignoriert.", stellt Dr. Franz Hein, Geschäftsführer der EDNA-Initiative e.V. fest.
Die EDNA-Initiative kritisiert zudem das Verfahren der Veröffentlichung via DVGW-Newsletter. "Diejenigen, die die Vorgaben umsetzen müssen – also die IT-Hersteller – haben von den neuen Vorgaben allenfalls zufällig erfahren können, an vielen Unternehmen wird diese Nachricht sogar vorbeigegangen sein", so Bernd Mildebrath von der Schleupen AG und Beiratsmitglied der EDNA-Initiative e.V. Deswegen können diese Vorgaben aus Sicht der EDNA-Initiative auch nicht verpflichtend sein, zumal es zu den Festlegungen des DVGW bislang keine Stellungnahme der Bundesnetzagentur gibt. Seit dem 28.11.07 unterhalten zwar die Beschlusskammern 6 (Strommarkt) und 7 (Gasmarkt) eine gemeinsame Mitteilungsseite für Veröffentlichungen zu den Beschlüssen GPKE und GeLi Gas. Aber seit der Mitteilung Nr. 15 am 03.06.2008 zu GeLiGas gibt es keine Neuigkeiten auf der für verbindliche Vorgaben gedachten Mitteilungsseite.
Nach eigenen Angaben hat der DVGW auch auf "eine komplette Neuversionierung, der oben aufgelisteten Nachrichtentypen (…) aus Effizienzgründen zunächst verzichtet" (DVGW-Newsletter Nr. 8). Die begleitende Veröffentlichung auf www.edi-energy.de ist ohne Versionsdatum der dargestellten Informationen, ein Rückbezug auf frühere Versionen der Seite ist nicht möglich. "Das bedeutet, dass die IT-Hersteller die Änderungen nicht maschinell sondern nur manuell und mit großem Aufwand nachvollziehen können", so Bernd Mildebrath. Erläuterungen soll es erst später geben. Dazu passt auch der Hinweis zur Gültigkeit des jetzt veröffentlichten Zusatzdokuments: "Die beschriebenen Regelungen gelten ab dem 1.8.2008 und werden in den ab dem 1.4.2009 gültigen Nachrichtenversionen dokumentiert sein".
"Das Vorgehen des DVGW zeigt anschaulich, wie man es nicht machen sollte", fasst Dr. Franz Hein zusammen. Die EDNA-Initiative fordert die Marktteilnehmer und ihre Verbände deswegen dazu auf, sich endlich an das Vorgehen gemäß des von der Bundesnetzagentur festgelegten Änderungsmanagements und der dazugehörigen Terminkette zu halten, die Änderungen jeweils nur zum 1. April und 1. Oktober eines jeden Jahres vorsieht. Das gilt auch für die Bundesnetzagentur selbst. " Es kann der zweite Schritt nicht vor dem ersten erfolgen und deshalb gibt es auch bei der Software-Herstellung Kausalitäten, die nicht einfach durch kurzfristige Vorgaben zu ersetzen sind. Software kann keinesfalls rückwirkend geändert werden", so das Fazit von Dr. Franz Hein.
Folgende 64 Unternehmen/ Organisationen sind derzeit Mitglieder der EDNA-Initiative:
ABB AG, AKTIF Technology GmbH, applied technologies GmbH, Atos Origin GmbH, badenova AG&Co KG, BTC Business Technology Consulting AG, CAS Concepts and Solutions AG, Client Computing Energy AS, ConEnergy AG, contexo Gesellschaft für Systemintegration mbH, Cordys Deutschland AG, Cronos Unternehmensberatung GmbH, CSC Deutschland Solutions GmbH, Delta Energy Solution AG, EBSnet eEnergy Software GmbH, EMS-PATVAG AG, EnDaNet GmbH, EnergiePartner Süd GmbH, EnergyICT GmbH, ENSECO GmbH, ENTEGA Service GmbH, FACTUR Billing Solution GmbH, Fichtner IT Consulting AG, GEN Deutschland GmbH, GeneSys Gesellschaft für Netzwerke und Systeme mbH, GÖRLITZ AG, HAKOM EDV Dienstleistungsges. m.b.H, IBM Deutschland GmbH, Ing. Büro für Energiewirtschaft Dr. Schramm GmbH, INTENSE AG, inubit AG, iRM integriertes Resourcen Management GmbH, items GmbH, ITF-EDV Fröschl GmbH, KEMA Consulting (Netherland), Kisters AG, Klafka & Hinz Energie- und Informations-Systeme GmbH, KOMKE Consulting (BDU), Landis+Gyr GmbH, make IT GmbH, Neutrasoft GmbH&Co.KG, NZR - Nordwestdeutsche Zählerrevision GmbH & Co. KG, OFFIS e.V., phi-Consulting, procilon IT-Solutions GmbH, PSI AG, Robotron Datenbank-Software GmbH, regiocom GmbH, rhenag Rheinische Energie AG, Schleupen AG, SEEBURGER AG, Seven2one Informationssysteme für Energie- und Umweltplanung GmbH, Siemens Energy Automation GmbH, SIV AG, SDK - Software Development Kopf GmbH, Somentec Software AG, SOPTIM AG, Stadtwerke Schwäbisch Hall GmbH, Steria Mummert Consulting AG, SWU Energie GmbH, Syseca Ingenieurunternehmung AG, TwentyOne Gesellschaft für innovative Lösungen mbH, VWEW Energieverlag GmbH, Wilken GmbH
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EDNA-Initiative e.V. – Dr. Franz Hein
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Die EDNA-Initiative e.V. ist eine Vereinigung von Softwareherstellern, Unternehmensberatern und IT-Dienstleistern sowie Anwendern aus den Aufgabenbereichen des eBusiness in den Energiemärkten rund um die Energielogistik. Das Ziel der EDNA ist es, die Automatisierung der Geschäftsprozesse zwischen den Marktpartnern in der Energiewirtschaft zu fördern und dafür bestehende und neue Standards für den elektronischen Datenaustausch in den Softwaresystemen umzusetzen und damit "kaufbar" zu machen. Gleichzeitig soll über ein Zertifizierungsverfahren und ein EDNA-Qualitätssiegel sichergestellt werden, dass IT-Systeme die festgelegten Standards auch tatsächlich erfüllen. Für den Anwender bedeutet das eine sehr viel größere Entscheidungs- und Investitionssicherheit als bisher, weil aufwändige Schnittstellenprogrammierungen und Integrationsanstrengungen überflüssig werden. Gleichzeitig kann er über die Automatisierung von Geschäftsprozessen erhebliche Rationalisierungspotenziale erschließen.