Derzeit sind weltweit zahlreiche Normierungsgremien damit beschäftigt, eBusiness auch im Energiemarkt möglich zu machen und damit die Grundlagen für die Automatisierung der Geschäftsprozesse zu schaffen. Diese Arbeiten erfolgen jedoch noch weitgehend unkoordiniert. Um hier eine internationale Abstimmung zu ermöglichen, wurde jetzt auf dem EURELECTRIC-Workshop "On Data Exchange Standards in Energy Market" am 20. und 21.11.2003 in Brüssel vorgeschlagen, eine Dachorganisation für die europäischen Normierungsaktivitäten ins Leben zu rufen. Diese Idee wird von der EDNA-Initiative ausdrücklich begrüßt. "Alle, die an einem funktionierenden eBusiness im Energiemarkt interessiert sind, sollten diese Idee der EURELECTRIC (Union of the Electricity Industry) aktiv unterstützen", so Dr. Franz Hein, Koordinator der EDNA-Initiative. Er wies jedoch gleichzeitig darauf hin, dass neben der unerlässlichen Normierung des Datenaustausches auch die darauf aufbauende Automatisierung der Geschäftsprozesse zwischen den Marktpartnern unverzichtbar sei. Dieses zentrale Anliegen der EDNA-Initiative stellte Dr. Franz Hein auch in seinem Vortrag "EDNA-Initiative: Enabling liberalized energy market" im Rahmen des EURELECTRIC-Workshops in den Mittelpunkt. Er verwies dabei vor den Teilnehmern besonders auch auf die vom EDNA-Mitglied KEMA Consulting erstellte und betriebene Testeinrichtung. Mit der können Softwarelösungen nicht nur auf die Einhaltung bestimmter Formate hin getestet werden, sondern auch auf die Abbildung vollständiger Geschäftsprozesse: von der Simulation einer Rolle im Energiemarkt (z.B. Lieferant) über die Prüfung des richtigen Verhaltens in den Geschäftsprozessläufen zwischen Marktpartnern (z.B. Fahrplanaustausch) bis hin zum Verhalten der IT-Systeme als Kommunikationspartner (Senden, Empfangen, Quittieren, Fehlerabhandlung) und dem eigentlichen Datenaustausch selbst.
Der Idee einer "Umbrella Organization" - zu deutsch: Dachorganisation - basiert auf der Erkenntnis, dass weltweit von vielen Normungsgremien zwar exzellente Arbeit geleistet wird, der Austausch und die Umsetzung der Ergebnisse aber eher unkoordiniert erfolgt. Dadurch wird eine einheitliche Umsetzung in IT-Löungen erschwert. Die Folge: Die Unternehmen der Energiemärkte für Elektrizität und Gas bezahlen die Uneinheitlichkeit mit höherem Einführungsaufwand, höheren Beschaffungs- und Betriebskosten sowie mit Störungen bei der Datenkommunika-tion. Wie ein branchenübergreifendes eBusiness dagegen sinnvoll angepackt und umgesetzt werden kann - und wie rasch dies zu ganz erheblichen Einsparungen bei allen beteiligten Unternehmen führt - wurde auf dem Workshop von Michael Merz, Geschäftsführer der Ponton Consulting, am Beispiel der Papierindustrie mit ihren weltweiten Geschäftsbeziehungen herausgestellt.
In dem Workshop wurden die Vor- und Nachteile verschiedener Varianten für eine Dachorganisation diskutiert. Die Ergebnisse dieser Diskussion wurden in einem Vorschlag für eine Dachorganisation auf europäischer Ebene zusammengefasst. Neben Organisationen wie ETSO (European Transmission System Operators) und EFET (European Federation of Energy Trader), dem Normungsgremium IEC und der auf neue Technologien ausgerichteten Organisation ebIX (European Forum for Energy Business Information eXchange)sollen weitere Organisationen, Initiativen und Gremien eingebunden werden. Die EDNA-Initiative wird sich ebenfalls aktiv beteiligen. Sie sieht ihre Aufgabe in der Umsetzung der erzielten Normen und Standards in kaufbare und wirtschaftlich betreibbare IT-Systeme. Damit nimmt die Vision der EDNA-Initiative nun im europäischen Rahmen Gestalt an. Das Einsparungspotenzial der Automatisierung der Geschäftsprozesse in den Energiemärkten übertrifft das der Papierindustrie allein schon in Europa sicherlich um Größenordnungen. Es lohnt sich deshalb für alle Beteiligten, die Umsetzung der Vision der EDNA-Initiative mit aller Kraft weiter zu verfolgen, so Dr. Franz Hein zu den Perspektiven einer künftigen Dachorganisation.
Folgende 52 Unternehmen sind derzeit Mitglied der EDNA-Initiative:
ABB Utilities GmbH, AKTIF Technology GmbH, badenova AG&Co KG, ConEnergy AG, Cronos Unternehmensberatung GmbH, DB Energie GmbH, Delta Energy Solution AG, deneg GmbH, deutsche eccplus AG, EnDaNet GmbH, EnergiePartner Süd GmbH, ENERMET GmbH, ENSECO GmbH, ETRANS AG, Fichtner Consulting & IT AG, Siemens/FrankenData GmbH & Co. KG, GEN Deutschland GmbH, Görlitz AG, IBM Business Consulting Services, ILOG Deutschland GmbH, INTENSE AG, iRM integriertes Ressourcen Management AG, items GmbH, ITF-EDV Fröschl GmbH, KEMA Consulting (NL), Kisters AG, Klafka & Hinz Energie-Informations-Systeme GmbH, MEDATEC, Mercator international GmbH, meter2cash AG, Mummert Consulting AG, Neutrasoft GmbH & Co. KG, OM Germany GmbH, ORACLE Deutschland GmbH, perdata Gesellschaft für Informationsverarbeitung mbH, phi Consulting GmbH, PSI AG, RDS Robotron Datenbank-Software GmbH, regiocom GmbH, SAE IT-systems GmbH & Co. KG, Schleupen AG, SchlumbergerSema, Seeburger AG, SIV AG, SOPTIM AG, sydios it solutions gmbh, Syseca Ingenieurunternehmung AG, Systrends Inc.,
T-Systems, VA TECH SAT GmbH, VWEW Energieverlag GmbH, Wipro Technologies
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Dr.-Ing. Franz Hein - EDNA-Koordination
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Schlosswiesenweg 34 - D-73732 Esslingen
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Die EDNA-Initiative ist eine Vereinigung von Softwareherstellern, Unternehmensberatern und IT-Dienstleistern sowie Anwendern aus den Aufgabenbereichen des eBusiness in den Energiemärkten rund um das Energiedatenmanagement. Das Ziel der EDNA ist es, die Automatisierung der Geschäftsprozesse zwischen den Marktpartnern in der Energiewirtschaft zu fördern und dafür bestehende und neue Standards für den elektronischen Datenaustausch in den Softwaresystemen umzusetzen und damit "kaufbar" zu machen. Gleichzeitig soll über ein Zertifizierungsverfahren und ein EDNA-Qualitätssiegel sichergestellt werden, dass IT-Systeme die festgelegten Standards auch tatsächlich erfüllen. Für den Anwender bedeutet das eine sehr viel größere Entscheidungs- und Investitionssicherheit als bisher, weil aufwändige Schnittstellenprogrammierungen und Integrationsanstrengungen überflüssig werden. Gleichzeitig kann er über die Automatisierung von Geschäftsprozessen erhebliche Rationalisierungspotenziale erschließen.