Die Bilanz nach sechs Monaten Energiedaten-Management mit dem AKTIF dataService im ASP-Betrieb (ASP = Application Service Providing) ist uneingeschränkt positiv. "Wenn wir das manuell per Excel gemacht hätten, wären ganz andere Klimmzüge notwendig gewesen", fasst Bernd Adolph, verantwortlich für den Energieeinkauf bei der Ulmer Energie Plus Handels- und Service-GmbH, die Erfahrungen des ersten halben Jahres zusammen. Die Anwendung läuft komplett über einen Server bei AKTIF Technology in Dresden, die Anwender sind via ISDN-Leitung angeschlossen und arbeiten ausschließlich via Web-Browser. Seit dem ersten Januar wickelt die Energiehandelstochter der SWU Energie GmbH die komplette Fahrplankommunikation mit der RWE, der EnBW und den diversen Lieferanten über den AKTIF dataService ab. Jetzt wurden auch die Kunden außerhalb des Netzgebietes der SWU in das System übernommen, inklusive der dazugehörigen Lastprofile. Auch die Prognose für 2002 wird jetzt bereits mit dem neuen Prognose-Modul von AKTIF Technology erstellt. Die nächsten Schritte sind bereits angedacht: So muss der AKTIF dataService künftig über eine Schnittstelle zu R/3 IS-U verfügen, um durchgängige Geschäftsprozesse erreichen zu können und wichtige Stammdaten, wie etwa die Kunden, nicht mehr redundant in unterschiedlichen Systemen führen zu müssen.
Der interne Aufwand für Installation und Pflege der AKTIF-Lösung ist seit Januar gleich Null. "Natürlich waren einige Kollegen zunächst skeptisch", so Geschäftsführer Thomas Deyerberg, inzwischen habe sich die neue Lösung aber etabliert. Nachdem man die Fahrplankommunikation sowie die Statistik für denAbgleich mit der Prognose seit Januar komplett über den AKTIF dataService abgewickelt hat, will man jetzt die Aktivitäten ausbauen. Im Mittelpunkt steht dabei die neue Prognose von AKTIF, die das bisherige Verfahren mit Hilfe von Excel komplett ersetzt. "Wir planen dabei bereits jetzt die Aktivitäten für das erste Quartal 2002", so Bernd Adolph. Er hofft, mit dem neuen Prognoseverfahren den Verbrauch sehr viel exakter vorhersagen zu können, als bisher. Zwar habe man in der Regel mit den Vorhersagen ganz gut gelegen, aber auch einige Ausreisser zu verzeichnen gehabt, bei denen es zu erheblichen Abweichungen von der Prognose gekommen sei. Bislang sei das nicht sehr problematisch gewesen, da man das über offene Lieferverträge abfangen konnte. Ab 2002 sei das jedoch anders, und ein ungeplanter Mehrbedarf könne schnell richtig teuer werden. Deswegen will man künftig auch Preise im AKTIF dataService hinterlegen, um so im Energieeinkauf noch besser agieren zu können.
Die Fahrplankommunikation mit den überregionalen Netzbetreibern (ÜNBs) RWE und EnBW verläuft seit Januar problemlos. Zwar erkenne man bisher lediglich indirekt an den EEGMengenmeldungen, dass die Fahrpläne im DVG-Excel-Format korrekt von den ÜNBs verarbeitet würden. Doch man rechnet bei Energie Plus damit, dass die Kommunikationstechnologie auch auf Seiten der ÜNBs bald ausgebaut wird, und der regelmäßige Datenaustausch dann auch in beiden Richtungen funktioniert.