Ein neues Zuhause für "Die Gläserne Frau"
Glas für Vitrinen im Hygiene-Museum Dresden von Glas Trösch
Ende März hat die "Gläserne Frau", das wohl berühmteste Exponat des Deutschen Hygiene-Museums Dresden, wieder ihren Platz in der neuen Ständigen Ausstellung des Museums eingenommen. Die Figur aus dem Jahr 1936 befindet sich im Ausstellungsraum zum Thema "Der gläserne Mensch", einem der derzeit vier Bereiche der neuen Dauerausstellung. Für die Ausstellungsarchitektur zeichnet das Berliner Büro Gerhards & Glücker verantwortlich, das – abhängig von den jeweils präsentierten Ausstellungsstücken - Vitrinen in unterschiedlichem Aufbau und Farbgebung entwickelt hat. Für die Verglasung der Vitrinen wurde mit EUROWHITE ein Glas von Glas Trösch gewählt, das durch seine brillante Optik die Ausdruckskraft der Exponate und deren natürliche Farben nicht verfälscht.
Die Neue Dauerausstellung Die jetzt für das Publikum geöffneten vier Ausstellungsräume der neuen Dauerausstellung haben die Themen "Der gläserne Mensch", "Leben und Sterben", "Essen und Trinken" sowie "Sexualität" zum Inhalt. Auf 1.500 m2 werden hier rund 800 Exponate gezeigt, zu denen neben den berühmten Gläsernen Figuren auch Wachsmoulagen sowie historische anatomische Modelle und Präparate zählen. Im Frühjahr 2005 werden auch die drei Abteilungen "Erinnern, Denken, Lernen", "Bewegung" sowie "Haut und Haar" auf weiteren 1.000 m2 mit zusätzlichen 700 Exponaten fertig gestellt sein. Gerade diese Vielzahl der gezeigten Exponate und deren Unterschiede in Form, Dimension, Material und Farbe war die große Herausforderung für die Berliner Architekten Carsten Gerhards und Andreas Glücker, die mit der Museumsarchitektur beauftragt wurden. "Wir haben eine Präsentationsform entwickelt, die eine Kombination verschiedener Exponate ermöglicht und zugleich auf die spezifischen Erfordernisse des einzelnen Objekts eingeht," so Carsten Gerhards. Das Ergebnis sind speziell gefertigte Vitrinen und Tischvitrinen, die in unterschiedlicher struktureller Anordnung, Größe, Farbigkeit und Ausstattung in den einzelnen Themenräumen untergebracht sind. Gerhards & Glücker wählten als durchgängiges Material für alle Räume französischen Nussbaum in Kombination mit Glas, das in einfarbige Stahlwannen gesetzt ist. Da jeder Themenbereich in einer anderen Farbe gehalten ist, sind Stahl und Glas in jedem Raum auch in unterschiedlichen Farben lackiert. "Die gewählte Farbe hat jeweils Bezug zu den gezeigten Objekten und kontrastiert mit der Expressivität des Holzes", erläutert Gerhards das Konzept. Ausgewählt wurden dabei die Farben Creme (Der gläserne Mensch), Hellblau (Leben und Sterben), Gelbgrün (Essen und Trinken) und Orangerot (Sexualität).
Brillante Präsentation und zugleich Schutz der Objekte Bei der Wahl des Glases für die Vitrinen entschied man sich für EUROWHITE von Glas Trösch, das durch seine Produkteigenschaften speziell für die Präsentation von Gegenständen geeignet ist. Hergestellt aus grünstichfreiem Floatglas, ist EUROWHITE besonders lichttransportierend und überzeugt durch hohe Brillanz. Zum Schutz der Objekte wurde von den Architekten Verbundsicherheitsglas gewählt. Die 10 und 12 mm starken Gläser sind mit einer UV-Schutzfolie versehen, welche die Ausstellungsstücke vor übermäßigem Lichteinfluss schützen. Die teilweise seitliche Lackierung des Glases, die Herstellung und die Montage der Vitrinen vor Ort hat mit der Firma Böhm aus Waiblingen ein Spezialist für Museumseinrichtungen übernommen, der seit vielen Jahren für zahlreiche Objekte Glas von Glas Trösch verwendet. Rund 650 m2 EUROWHITE wurden für die insgesamt 50 Vitrinen und 42 Tischvitrinen benötigt, die in Waiblingen vorgefertigt und in Dresden von Mitarbeitern der Firma Böhm aufgebaut wurden. Zunächst wurde das Ständerwerk angebracht, ausgerichtet und ausnivelliert. Anschließend wurden die Metallrahmen für Deckel und Boden, die ebenfalls von Böhm gefertigt wurden, angebracht, an denen wiederum die Glaselemente frei tragend mit Silicon befestigt wurden. Runde Aussparungen im Metalldeckel dienen dabei der Beleuchtung der Vitrinen. Bei den freistehenden Vitrinen wurde jeweils an einer Seite ein unsichtbares Stromkabel entlang der Scheibe geführt. Die einzelnen Vitrinen haben mit einer maximalen Höhe von 2.20 Meter und bis zu 3.80 Meter Breite außergewöhnlich große Abmessungen. Auch bei den Hauben im Format 390 x 60 cm sind die Glaselemente sehr groß und damit auch sehr schwer. Ein eingebauter Motor ermöglicht hier nun ein problemloses Öffnen der Haube für den Fall, dass die Exponate ausgetauscht werden sollen. Ein verdecktes Stahlschloss an der Ober- oder Unterseite der Vitrinen verhindert, dass Unbefugte diese öffnen können.
Das Deutsche Hygiene-Museum Das Deutsche Hygiene-Museum, erbaut zwischen 1927 und 1930, gilt als eines der markantesten Beispiele für die Architektur der 20er-Jahre und zählt zu den innovativsten Museumsbauten der Zwischenkriegszeit. In einer Generalsanierung, die im Frühjahr 2005 abgeschlossen sein wird, versetzt der Architekt Professor Peter Kulka das Gebäude des Museums im Wesentlichen wieder in den Originalzustand von 1930 zurück. So wurden beispielsweise die historischen Lichtdecken rekonstruiert, durch Milchglasscheiben kann dadurch wieder Tageslicht in die Räume der Dauerausstellung strömen. Inhaltlich positioniert sich das Museum, das lange Jahre der konventionellen Gesundheitsaufklärung diente, nun als "Museum vom Menschen". Das Projekt "Neue Dauerausstellung" wird dabei geleitet von dem Berliner Ausstellungsmacher Bodo-Michael Baumunk, der mit eigens entwickelten interaktiven Modulen und Hands-on-Modellen ein Museum "zum Anfassen" geschaffen hat.
GERHARDS&GLÜCKER wurde 2000 von Carsten Gerhards und Andreas Glücker in Berlin gegründet. Die Partner haben als leitende Architekten in international tätigen Büros in London und Berlin gearbeitet und dort umfangreiche Kompetenz bei der Realisierung von anspruchsvollen Objekten erworben. Das Arbeitsgebiet des Büros umfasst alle Maßstabsebenen der Gestaltung – vom Produktdesign über Architektur bis zum Städtebau. Neben dem Projekt für die Neue Dauerausstellung des Deutschen Hygiene-Museums Dresden arbeiten Gerhards & Glücker momentan an öffentlichen und privaten Bauten in Nordrhein-Westfalen und neuen Produkten für B&B Italia. www.gerhardsgluecker.com
Autor:
Brigitte Zingler - Press’n’Relations GmbH bz@press-n-relations.de
Weitere Informationen:
Glas Trösch Beratungs-GmbH
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Telefon 07 31 - 40 96-0
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t.dietlmeier@glastroesch.de
www.glastroesch.de
Glas Trösch verarbeitet seit beinahe 100 Jahren den faszinierenden Werkstoff Glas. Das Ergebnis: höchste Kompetenz und detailliertes Wissen um die Herstellung, Veredelung und Verarbeitung von Glas. 2.700 Mitarbeiter in mehr als 40 Betrieben in der Schweiz, in Frankreich und Deutschland zählen heute zur Unternehmensgruppe Glas Trösch. Das Familienunternehmen mit Hauptsitz in Bützberg/Schweiz stellt an zwei Standorten in Deutschland und Frankreich Floatglas her. An mehreren hochmodernen Magnetron-Beschichtungsanlagen veredelt Glas Trösch Floatglas zu Funktionsglas der Marke SILVERSTAR. In Deutschland gehören zehn eigenständige Standorte in Altshausen, Bad Krozingen, Nördlingen, Aalen, Kempten, Memmingen, Maisach bei München sowie Ulm, Wertingen und Wernberg-Köblitz zum Verbund der Glas Trösch Unternehmensgruppe.