Als neuformierter IT-Dienstleister für den Vattenfall-Konzern ist die Vattenfall Europe Information Services (VE IS) gewohnt, in großen Dimensionen zu denken. Schließlich ist man derzeit dabei, die gesamte IT-Landschaft des Konzerns zu konsolidieren, mehrere tausend Arbeitsplätze neu zu organisieren und allein im SAP-Bereich für mehr als 8.000 User eine gemeinsame Basis zu schaffen. Dafür benötigt man nicht nur ein fundiertes Know-how, sondern auch eine entsprechende Infrastruktur. Dass dies auch kleineren Unternehmen zu Gute kommt, zeigt das Beispiel der Zusammenarbeit mit AKTIF Technology. Gemeinsam mit VE IS und Sun Microsystems bietet der Senftenberger Spezialist für das Energiedatenmanagement eine Lösung, mit der man ganz klein anfangen, aber auch ganz groß werden kann - und das auf Basis einer einheitlichen Technologie.
Für die EHA Energie-Handels-Gesellschaft mbH & Co. KG, die als Tochter und Energielieferant sowohl den gesamten REWE-Konzern als auch andere Handelsketten mit Energie versorgt, war die Entscheidung klar: Der Aufbau einer eigenen EDV kam nicht in Frage. Outsourcing hat aus unserer Sicht viele Vorteile. Wir nutzen das spezifische Know-how des Dienstleisters, sparen Kosten und Aufwand zum Beispiel hinsichtlich der Administration des Systems und haben damit die Möglichkeit, uns ganz auf das Kerngeschäft zu konzentrieren, so die Begründung von Jan Heidrich, als Prokurist bei der EHA für das AKTIF-Projekt verantwortlich. Der Hamburger ?Spezialist für Filialisten? betreut derzeit rund 8.000 Kunden von der Marktanalyse bis zur Energiebeschaffung. Insgesamt lieferte die EHA im Jahr 2002 rund 2 TWh an etwa 10.000 Liegenschaften, der Jahresumsatz liegt bei fast 200 Mio ?. Trotzdem gestalteten sich die Anforderungen an die Hardware vergleichsweise bescheiden. Mit einer Sun Fire 280 R konnten die Anforderungen der Hamburger schon mit dem Einsteigermodell von Sun erfüllt werden. Gerade für Firmen in der Größe der EHA, aber auch für kleine und mittlere Stadtwerke, können auch im UNIX-Bereich sehr günstige Systeme eingesetzt werden, die vom Preis her durchaus mit Windows-Servern konkurrieren können. Und das schlägt sich dann natürlich auch auf die laufenden Kosten im Outsourcing-Betrieb nieder, argumentiert Martina Blum, bei Sun Microsystems für den Kunden Vattenfall zuständig, gegen das alte Vorurteil vom teuren UNIX und vom billigen Windows.
Dabei sind dem Wachstum keine Grenzen gesetzt, ein Wachstum, das sich fast von alleine ergibt, betrachtet man nur die Datenvolumina, die sich mit der Zeit im Energiedatenmanagement ansammeln. Das Geheimnis ist dabei der Einsatz von externen Speichersystemen. Deutlich wird der Vorteil, wenn man von wirklich großen Datenvolumina ausgeht, beispielsweise von einem Terabyte, also einer Million Megabyte. So dauert es etwa beim Einsatz eines herkömmlichen Servers mit eigenem Speicher und einem PCI-Bus immer noch mehr als eine Stunde, bis diese Datenmenge gelesen oder geschrieben ist. Beim Schreiben auf Bandlaufwerke oder schnelle Disk dauert das sogar bis zu 9,25 Stunden, da hier die Übertragungsleistung auf 30 Mbyte pro Sekunde beschränkt ist. Diese Beschränkung fällt beim Einsatz moderner Storage-Systeme weg. Über Technologien wie Striping oder RAID können zahlreiche Prozesse parallel abgewickelt und auch große Datenmengen in akzeptabler Zeit verarbeitet werden.
Aber auch für die Verfügbarkeit der Server und für Sicherheit der Daten bietet der Einsatz externer Storage-Systeme Vorteile. Sowohl für unsere ´Vattenfall-Kunden´ als auch für Anwender wie die EHA setzen wir hier so genannte ´Schattendatenbanken´ ein, beschreibt Heiko Petzold von Vattenfall Europe Information Services das Verfahren. Das Prinzip ist einfach. Auf einem zweiten Server wird nicht nur die Applikation, sondern auch eine zweite Datenbank installiert, die sich in kurzen Abständen, beispielsweise alle 5 Minuten mit der produktiven Datenbank synchronisiert. Kommt es nun zu Problemen mit dem Server, kann der Administrator sofort reagieren, und auf den zweiten Server umschalten, ohne dass der Benutzer große Ausfallzeiten hat. Auf die gleiche Weise kann der Datenbestand auch gesichert werden, die Sicherung erfolgt dabei einfach über die Schattendatenbank, während die Anwender ohne Unterbrechung in der laufenden Umgebung weiterarbeiten. Je nach Anforderung des Anwenders kann auf diesem Wege eine größtmögliche Ausfallsicherheit garantiert werden.
Für Jan Heidrich waren neben der Kompetenz im Energieumfeld gerade Sicherheitsfragen wie diese ein wesentlicher Grund dafür, sich für den externen Betrieb des Energiedatenmanagements durch Vattenfall Europe Information Services zu entscheiden. Für uns war der Sicherheitsaspekt natürlich besonders wichtig, daher sind Ausfallsicherheit und Backupkonzepte intensiv diskutiert worden. Aber auch der Blick auf die Flexibilität der Software sowie die Skalierbarkeit der Systeme war für uns entscheidend. Wir wollten ja eine zukunftssichere Entscheidung treffen, daher musste die Lösung auch flexibel auf Veränderungen im Markt reagieren können. Eine Flexibilität, die durch die einfache Skalierbarkeit der eingesetzten Hardware garantiert wird. So kann die bestehende Umgebung, eine Sun Fire 280 mit bis zu zwei Prozessoren, bei Bedarf jederzeit durch einen stärkeren Server ersetzt werden, ohne dass für den Anwender große Ausfallzeiten entstehen. Der externe Speicher, auf dem die Daten liegen, wird dazu nur umgesteckt. Damit bleibt die Datenbasis unangetastet, lediglich die Anwendung und die Datenbank selbst müssen auf der neuen Maschine neu installiert werden. Je nach Modell kann anschließend problemlos weiter ausgebaut werden, einfach indem weitere Prozessoren in die Maschine gesteckt oder der Server zusammen mit anderen Maschinen zu einem Cluster verbunden wird, in dem die Leistung mehrerer Rechner kombiniert wird.
Speziell für den ASP-Betrieb bietet die Server-Architektur von Sun deutliche Vorteile, so Dirk Heinze, der Geschäftsführer von AKTIF Technology, zu den Motiven, warum die Lösungen von AKTIF in erster Linie für den Betrieb auf dieser Plattform ausgelegt wurden. Für den Anwender zählt neben der Funktionalität vor allem Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit. Und da unsere Lösung mit ihrer java-basierten Oberfläche ohnehin komplett im Browser läuft, ist hier neben einer schnellen Leitung vor allem die Leistungsfähigkeit des Servers gefordert. Wo dieser Server steht, ist heute in vielen Fällen eher zweitrangig. Hier bietet ein professionelles Rechenzentrum mit allen seinen Sicherheitseinrichtungen, von der Zutrittskontrolle bis hin zum Brandschutz, natürlich ebenfalls einen Standard, den vor allem kleinere und mittlere Unternehmen nur mit sehr großem Aufwand selbst realisieren können. Gerade im Bereich des Energiedatenmanagements mit seinen doch sehr sensiblen Daten muss dies ebenfalls bei einer Entscheidung für oder gegen das Outsourcing bedacht werden, meint Jan Heidrich von der EHA.
Autor: Uwe Pagel, für ZfK 06/03
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