"Unternehmen, die zu lange mit dem Einstieg
ins Energiedatenmanagement warten, tun mir
leid", mit diesem Satz fasste Holger Tiedt von
Endanet, Erfurt, seine Erfahrungen zum
Thema EDM zusammen. Eine Einschätzung,
die Ronnie Götze, Fachbereichsleiter
Zählerwesen bei der DREWAG, Dresden,
bestätigte: "Ein Unternehmen, das EDM nicht
beherrscht, ist zum Scheitern verurteilt." Zwei
Stimmen aus dem Podium, die die
Dringlichkeit durchgängiger Prozesse
belegen. Auf der EDNA-Konferenz anlässlich
der E-world of energy am 13. Februar 2002 in
Essen wurde aber auch deutlich, dass nach
wie vor nur wenige Marktteilnehmer die
Vorteile der neuen
Kommunikationsstandards nutzen. Die
Mehrzahl behilft sich weiterhin mit Excel.
Obwohl das nach übereinstimmender
Einschätzung der EDM-Anwender auf dem
EDNA-Podium völlig unwirtschaftlich ist. Das
Thema "EDM in der Praxis" stand aber auch
im Mittelpunkt der weiteren Vorträge. So
empfahl beispielsweise auch Simo
Makonnen von der finnischen Process Vision
aufgrund seiner Erfahrungen in Skandinavien
und in anderen europäischen Ländern den
deutschen Marktteilnehmern, mit dem
elektronischen Datenaustausch auf Basis
standardisierter Formate so schnell wie
möglich zu beginnen. Dass dies nicht nur in
der Energiewirtschaft Sinn macht, sondern
auch auf Kundenseite, zeigte Dr. Kathrin
Lehmann am Beispiel der LAUBAG, wo das
EDM inzwischen einen wesentlichen Beitrag
zur Kostensenkung leistet. Dabei ist es allein
mit der Automatisierung von
Geschäftsprozessen im Strommarkt nicht
getan. Wie Kurt Fänger von der Mühlheimer
Con Gas erläuterte, kommen auf die EDM-
Lösungsanbieter bei den Prozessen des
Gasmarktes zum Teil ähnliche, aber auch
ganz neue Anforderungen zu.
"EDM in der Praxis: zahlt sich das tatsächlich
aus?" diese Frage beantworteten die
Podiumsteilnehmer eindeutig mit "Ja". Und
sie konnten das auch mit Zahlen belegen. So
berichtete Roland Ludwig von der Mark E,
Hagen, dass man im Jahr 2000 mit vier
Mitarbeitern und nur wenigen Pilotkunden im
Energiedatenmanagement begonnen hatte.
Heute wickeln nur 3,5 Mitarbeiter das
komplette EDM im Bereich der Netznutzung
ab, inklusive der Verwaltung der
Rahmenverträge, der Kündigungsabwicklung
für den Vertrieb und weiterer
"Nebenaufgaben". Für Alexander Beier von
der Kooperationsgemeinschaft
ostbayerischer Versorgungsunternehmen, an
der 33 Stadtwerke beteiligt sind, ist ein EDM-
System sogar die Voraussetzung, um die
Datenflut aus den Mitgliedsunternehmen
überhaupt bewältigen zu können.
Effizienzsteigerungen sehen die Anwender
aber nicht nur durch den Einsatz eines EDM-
Systems an sich. Vor allem die Nutzung
einheitlicher Kommunikationsstandards
beschleunige die Prozesse entscheidend. Mit
Marktteilnehmern, die beispielsweise die
Verbrauchdaten im MSCONS-Format
verarbeiten können, funktionieren die
Kommunikation nicht nur schneller, sondern
auch erheblich reibungsloser, als mit den
diversen Excel-, CSV- oder gar ASCII-
Formaten. Zudem würden viele
Marktteilnehmer auch das Risiko, das mit
dem Einsatz von Excel verbunden ist, noch
gar nicht ausreichend wahrnehmen. "Hier
werden abrechnungsrelevante Daten
ausgetauscht, ohne dass den
grundsätzlichsten Anforderungen an die
Protokollierung oder gar an die
Revisionssicherheit genüge getan werden",
so Moderator Stefan Wietzke von ConEnergy.
Bisher seien die Marktteilnehmer im
Energiemarkt diesbezüglich "sehr nett"
miteinander umgegangen. Wie ein EDM-
System sinnvoll in die Unternehmens-EDV
integriert werden kann, und welche
Möglichkeiten hier tatsächlich schon zur
Verfügung stehen, hatte Wietzke zusammen
mit Stefan Meyerolbersleben von AMS
Management Systems Deutschland bereits
am Vormittag aufgezeigt. Dass dabei vor
allem auch die Nutzung von eBusiness- bzw.
Internet-Technologien eine wesentliche Rolle
spielen wird, machte dann der Vortrag von
Dietmar Dürr von dem neuen
Zusammenschluss badischer Standwerke,
der badenova AG, deutlich.
Insgesamt 33 EDNA-Mitgliedsunternehmen
waren auf der E-world of Energy als Aussteller
präsent und machten ihr Engagement auch
mit dem EDNA-Logo auf ihren Ständen
deutlich. Erstmals war die EDNA-Initiative
selbst mit einem "EDNA-InfoPoint" auf dem
Stand des EDNA-Mitglieds RDS Robotron
vertreten. Auf einem "Lernpfad", der quer über
die Messe verlief, wurden zudem die
unterschiedlichen Schwerpunkte der EDNA-
Arbeit veranschaulicht. Parallel dazu wurden
die fünf Botschaften des Lernpfads, die
"Umsetzung der Normen in Produkte",
"gemeinsame Wartung der Normen",
"Garantie der Interoperabilität",
"Qualitätssiegel" und
"Fachexpertenausbildung" vom EDNA-
Koordinator Dr. Franz Hein auf der
Fachkonferenz in den Mittelpunkt seines
Vortrags gestellt.
Folgende 42 Unternehmen sind derzeit
Mitglied der EDNA-Initiative:
ABB Utilities GmbH, AKTIF Technology GmbH,
AMS Management Systems Deutschland
GmbH, ConEnergy AG, Cronos
Unternehmensberatung GmbH, CURSOR
Software AG, Delta Energy Solution AG, deneg
GmbH, deutsche eccplus AG, ENERMET
GmbH, ENSECO GmbH, Siemens/
FrankenData GmbH & Co. KG, Görlitz AG, ISC
Informationssysteme GmbH, items GmbH,
ITF-EDV Fröschl GmbH, Kisters AG, Klafka &
Hinz Energie-Informations-Systeme GmbH,
KW International Ltd., MEDATEC, Mercator
international GmbH, Mummert + Partner AG,
Neutrasoft GmbH & Co. KG, OM Germany
GmbH, ORACLE Deutschland GmbH, phi
Consulting GmbH, power2e GmbH, PSI AG,
Robotron Datenbank-Software GmbH, SAE IT-
systems GmbH & Co. KG, Schleupen AG,
SchlumbergerSema, SE Scherbeck Energy
GmbH, SIV AG, SOPTIM AG, systema
Unternehmensberatung für
Informationstechnik GmbH, T-Systems ITS
GmbH, Tekla Corporation, TIBCO Software
GmbH, VA TECH SAT GmbH, vectriz
International AG, VISOS GmbH
Weitere Informationen:
Dr.-Ing. Franz Hein – EDNA-Koordination
mpc management project coaching
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