Im Zuge der Liberalisierung des Gasmarktes erfasst die SWU Energie den Erdgasverbrauch bestimmter Großkunden zeitnah per Fernauslesung. Der Kreis dieser Kunden wird jetzt erweitert. Sie SWU Energie schafft derzeit das technische Rüstzeug, damit die Fernauslesung auch bei solchen Gaskunden möglich ist, die jährlich mindestens 1,5 Millionen Kilowattstunden verbrauchen oder Anlagen von mehr als 500 Kilowatt Leistung betreiben.
Durch die Ausweitung der Messungen kann die SWU Energie den Gasbedarf ihrer Großkunden wesentlich besser prognostizieren. Das nutzt dem Energie-Einkauf. Denn durch die zeitnahe Erfassung des Kundenbedarfs reduziert das Unternehmen den Anteil kurzfristiger und deshalb teurer Gaszukäufe, die durch eventuelle Abweichungen vom erwarteten Bedarf notwendig werden können. Zur erweiterten Erfassung der Großabnehmer rüstet die SWU Energie in den nächsten Monaten alle betroffenen Verbrauchsstellen mit modernen Messanlagen und IT-Infrastruktur aus. Auf Grundlage der Messdaten erstellt das Unternehmen so genannte Lastprofile, die den angenommenen Gasbedarf der Großkunden im Zeitverlauf wiedergeben. Die Lastprofile, die im Strombereich seit längerer Zeit eingesetzt werden, bilden die Prognose- und Planungsgrundlage für die Gasbeschaffung, die auf langfristiger Basis erfolgt.
Künftig können 150 Großkunden fernausgelesen werden
"Die Investitionen in neue Messanlagen und in die zusätzlich erforderliche IT-Infrastruktur sind zwar teuer. Durch die genaueren Prognosen rechnen sie sich jedoch langfristig – insbesondere, wenn man sich vor Augen führt, dass man bei der kurzfristigen Gasbeschaffung mit dem vielfachen Kostenfaktor rechnen muss", unterstreicht Diplomingenieur (FH) Michael Gmehlin, Leiter der Daten- und Messtechnik bei der SWU Energie, die Bedeutung der Gaslastprofile und der zusätzlichen Messungen. Hatte die SWU Energie bisher Messungen mit Fernauslesung bei rund 30 Großkunden vorgenommen, so werden im Endausbau die Gaslasten von zirka 150 Gasgroßkunden regelmäßig fernausgelesen. Kleinere Abweichungen vom erwarteten Bedarf kann die SWU Energie durch einen Gasspeicher zwar ausgleichen. Übersteigt der Bedarf den prognostizierten Wert jedoch signifikant, ist eine kurzfristige und darum teure Zusatzbeschaffung unumgänglich.
Verbrauch wird im Drei-Minuten-Takt gemessen
Die gemessenen Daten werden mittels Datenfernübertragung an die Netzleitstelle im SWU-Hauptgebäude weitergeleitet. Die Verbrauchsdaten der Großkunden werden im Drei-Minuten-Takt erfasst. In der Netzleitstelle werden die Daten mit den prognostizierten Werten fortwährend abgeglichen. Aus den Soll- und Ist-Angaben erstellt das EDV-System gemittelte Lastprofile, die als Prognose-Grundlage dienen. Die Software der Netzleitstelle bezieht alle Verbrauchsdaten und weitere Parameter, wie beispielsweise Klimadaten, in die Lastprofilberechnung mit ein. Die EDV in der Netzleitstelle sorgt auf diese Weise dafür, dass die Lastprofile im Laufe der Zeit immer präziser werden und so eine immer genauere Vorhersage des Gasbedarfs ermöglichen.
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