Erfolgreicher Abschluss des GMS-Projektes „Härteprüfungen": Neue Tabelle zur Umrechnung von Härtewerten
Der Gesamtverband Messing-Sanitär e.V. (GMS) hat bereits mit seiner Werkstoffliste einen wichtigen Standard in der Gebäudetechnik-Branche gesetzt. Das Dokument bewertet die technische Eignung von Sanitärwerkstoffen und gilt als Pendant der UBA-Hygieneliste. Jetzt liefert der GMS ein weiteres wichtiges Instrument für den Praxiseinsatz: eine völlig neue Umwertetabelle Brinell/Vickers, die es im hier interessierenden Härtebereich bisher nicht gab. Im Bedarfsfall standen nur ältere Tabellen von hoch kaltverfestigten Messinghülsen zur Verfügung oder es wurde gar auf Umrechnungen mit Basis Stahl ausgewichen. Die neue Tabelle ist ein wertvolles Hilfsmittel für die Härtemessung an Messingbauteilen. „Die Härtemessung nach Brinell bei Messing-Legierungen ist ein Verfahren, das aufgrund der großen Kugeleindrücke bei Bauteilen an Grenzen stößt", erläutert GMS-Geschäftsführer Hilbert Wann. „Deswegen wird häufig nach dem Vickers-Verfahren mit einer Spitze gemessen. Dabei kommt der Umwertung Brinell/Vickers eine zentrale Bedeutung zu. Mit unserer neuen, den Verarbeitungszuständen der Messingbauteile angepassten Umwertetabelle liefern wir erstmals präzise Vergleichsreihen nach Vickers. Die bisherigen Tabellen basierten auf Patronenmessing und Reinkupfer und waren ungeeignet." Grundlage der neuen GMS-Tabelle ist ein zweijähriges Forschungsprojekt, das der Technische Ausschuss des GMS in Zusammenarbeit mit etablierten wissenschaftlichen Instituten und beteiligten Mitgliedsfirmen durchgeführt hat. „Anhand von zahlreichen Einzelmessungen an Musterbauteilen in unterschiedlichen Härtebereichen ist es uns gelungen, einen vollkommen neuen Ansatz für Umwertungstabellen HB/HV zu liefern", so Hilbert Wann. Diese neuen Prüfunterlagen kommen nun insbesondere Gutachtern bei der Bewertung von Schadensfällen zugute.
Etabliert hat sich als Wert für eine ausreichende Beständigkeit gegen Spannungsrisskorrosion eine Härte von HBW 2,5/62,5 ≤ 110. Gemessen wird aber häufig nach Vickers oder Brinell mit anderen Parametern. Wird anders gemessen, muss das Ergebnis auf HBW 2,5/62,5 „umgewertet" werden. Das Problem bei der Bewertung von Bauteilschäden sei, dass die geltende Norm ISO 18265 nur Umwertetabellen für Patronenmessing und Reinkupfer enthalte, die für die Bewertung aktueller Messing-Werkstoffe aufgrund anderer Fertigungsverfahren ungeeignet sind und zu fehlerhaften Ergebnissen führen. „Deshalb haben wir in Zusammenarbeit mit den Werkstoffexperten unserer Partner über einen Zeitraum von zwei Jahren eine Vielzahl von Einzelmessungen an Musterbauteilen vorgenommen", so der GMS-Geschäftsführer. „Anhand von umfangreichen Härtemessungen mit HBW 2,5/62,5, HV2, HV5, HV10 und HBW 1/10 haben wir in einem Ringversuch den Zusammenhang zwischen den unterschiedlichen Härteprüfverfahren hergestellt. Auf Basis der Prüfergebnisse ist es uns gelungen, eine Umwertetabelle aufzubauen, die – im Vergleich zu früher - eine wesentlich präzisere Umrechnung der Messwerte nach verschiedenen Vickers-Messverfahren und Brinell HBW 1/10 zu Brinell HBW 2,5/62,5 ermöglicht. Diese Ergebnisse kommen zum einen unseren GMS-Mitgliedsunternehmen in ihrer Qualitätssicherung zugute. Zum anderen wollen wir die Umwertetabelle der Branche und ihren Anwendern zur Verfügung stellen.
Die Härtemessungen wurden gemäß DIN EN ISO 6506 (Brinell) und DIN EN ISO 6507 (Vickers) durchgeführt. Geprüft wurde ein Rundstab-Materialabschnitt mit einem Durchmesser von 30 Millimetern aus dem Messingwerkstoff CW617N in sieben definierten Härte-Bereichen von HBW2,5/62,5: 80 bis 160. Ergänzend wurde der Einfluss der Oberflächengüte auf die Streuung der Messwerte untersucht und daraus eine „Handlungsanweisung für prozesssichere Härtemessungen" abgeleitet. Eine weitere wichtige Erkenntnis der Untersuchungen ist, dass Kleinlasthärteverfahren wie zum Beispiel HV1 und kleiner für diese Werkstoffe ungeeignet sind und zu völlig falschen Ergebnissen führen können.
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