Am 22. Februar 1943 wurden Hans und Sophie Scholl in München zum Tode verurteilt und noch am selben Tag hingerichtet, da sie in sechs Flugblättern zum Sturz des NS-Regimes aufgerufen hatten. Anlässlich des Jahrestags ihrer Hinrichtung wird in Ulm an diesem Tag das Gebäude in der Olgastraße 139 offiziell den Namen "Geschwister Scholl Haus" erhalten. Die Familie Scholl hat in den Jahren 1933 – 1939 im ersten Stock dieses Hauses gewohnt, das ab 1937 die Adresse "Adolf-Hitler-Ring" trug. Die insgesamt fünf Kinder von Robert und Magdalena Scholl waren beim Einzug in die Wohnung zwischen 11 und 16 Jahren alt.
Der Ulmer Urologe Dr. med. Horst Hohmuth wurde von Patienten seiner Praxis in der Olgastraße 139 immer wieder darauf angesprochen, dass die Familie Scholl auch einmal in dem Haus gelebt habe. Dies nahm er zum Anlass, um über die wenig bekannte Geschichte dieses Hauses zu forschen. Durch die offizielle Namensgebung Geschwister Scholl Haus durch die Stadt Ulm soll das historische Erbe von Hans und Sophie Scholl gewürdigt und an sie erinnert werden. Aus diesem Grund stiftet Dr. Hohmuth Informationstafeln zu drei historischen Aspekten des Hauses, die in Zusammenarbeit mit dem Ulmer Stadtarchiv und dem Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg entstanden. Diese informieren zum einen über die Bau- und Eigentümergeschichte des denkmalgeschützten Gebäudes. Zum anderen werden der jüdische Besitzer des Hauses von 1910 bis 1938, Jakob Guggenheimer, sowie die jüdischen Bewohner, die Familien Barth und Einstein vorgestellt. Eine dritte Tafel beschreibt die Geschichte der Familie Scholl, die im Frühjahr 1932 von Ludwigsburg nach Ulm gezogen war. Auf ihr wird auch auf die Bedeutung der anderen Familienmitglieder für die Stadt Ulm hingewiesen. So war Vater Robert Scholl von Juni 1945 bis 1948 Oberbürgermeister von Ulm, die älteste Schwester Inge Aicher-Scholl Gründerin und langjährige Leiterin der Ulmer Volkshochschule sowie Mitinitiatorin der Geschwister Scholl Stiftung der hfg Ulm.
Die Enthüllung der Tafeln findet um 15 Uhr im Beisein von Elisabeth Hartnagel-Scholl und Oberbürgermeister Ivo Gönner in der Olgastraße 139 statt.
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