Hochleistungswerkstoff für den Automotive-Bereich:
Wieland, Stenzhorn und Elbik entwickeln Steckverbinder aus Kupferlegierung K55
Der Kehler Kontaktstifthersteller Elbik GmbH hat mit "Elbik-x-press CuNiSi" einen hoch leistungsfähigen Steckverbinder für den Automotive-Bereich entwickelt, der im November 2007 auf der Münchner Productronica-Messe vorgestellt wird. Die Neuentwicklung basiert auf einem Runddraht aus der Kupferlegierung K55 der Ulmer Wieland-Werke AG, welcher von der Richard Stenzhorn GmbH zu Vierkantdraht umgeformt wird. Der mit einer speziellen Öse versehene Steckverbinder, dessen Endfertigung die Elbik GmbH übernimmt, kommt in der Automobil-Produktion im Bereich der Lenksäule zum Einsatz. Das Bauteil gehört zur empfindlichen Auto-Elektronik und ist beim Betrieb eines Automobils permanent intensiven Vibrationen ausgesetzt. Im Praxisalltag hat sich gezeigt, dass Lötverbindungen in diesem Anwendungsumfeld auf Dauer oft versagen. Hier bietet sich der aus K55 hergestellte Elbik-Steckverbinder als Alternative zu herkömmlichen Lötverbindungen an. Durch die hohe Festigkeit, die gute Leitfähigkeit und die hohe Wechsellastbeständigkeit der Wieland-Legierung K55 trägt der neu entwickelte Verbinder den gestellten Anforderungen Rechnung.
Trotz seiner Festigkeit weist der Draht aus der Wieland-Legierung K55 durch seine spezielle Zusammensetzung eine hohe Dehnfähigkeit auf, so dass die nötige Flexibilität beim Einpressen der Öse in den Draht gegeben ist. Die Werkstoffeigenschaften von K55 ergeben sich durch die so genannte Ausscheidungshärtung. Durch einen Glühvorgang werden Nickel- und Silizium-Partikel aus der Kupfermatrix ausgeschieden, wodurch die Legierung eine deutlich höhere Basishärte und eine hohe Beständigkeit gegen Schwingungsbelastung erhält. Die weiteren Vorteile dieser Ausscheidungs-Glühung: Erstens wird die Leitfähigkeit der Legierung erheblich erhöht, zweitens erwärmt sich der Werkstoff beim Durchleiten von Strom nur geringfügig. Die gute Leitfähigkeit der Legierung ergibt sich dadurch, dass die beim Glühvorgang ausgeschiedenen Partikel eine neue Phase außerhalb des Kupfergefüges bilden. So wird der Stromfluss im Vergleich zu naturharten Legierungen weniger beeinträchtigt.
Hochleitfähige Kupferlegierungen für Elektronik-AnwendungenFür die Branchen Elektrotechnik und Elektronik bieten die Wieland-Werke ein breites Sortiment an hochleitfähigen und zugleich hochfesten Kupferlegierungen an. Sie werden immer dann eingesetzt, wenn es neben der elektrischen Leitfähigkeit auf eine hohe Festigkeit und hohe Wechsellastbeständigkeit ankommt – wie es im Automotive-Bereich bei vielen Anwendungen der Fall ist. Diese Werkstoffe – wie etwa die Kupferlegierungen K55, K65, K80 und K88 – weisen aufgrund ihrer speziellen Zusammensetzung und der Glühbehandlung Ausscheidungsteilchen auf. Neben ihrer Festigkeit und ihrer guten Leitfähigkeit zeichnen sie sich durch einen hohen Widerstand gegen thermisch bedingte Spannungsrelaxation und Erweichung aus.
Entwicklungspartnerschaften für neue Werkstoffe und ProdukteMit der langjährigen Erfahrung in der Herstellung von Kupferlegierungen, einer eigenen Gießerei, einem Prüflabor sowie modernsten Drahtziehmaschinen bietet die Wieland-Werke AG ihren Kunden die Möglichkeit, gemeinsame Entwicklungen durchzuführen. Dabei werden in enger Zusammenarbeit auf die individuelle Anwendung zugeschnittene Lösungen erarbeitet. Auf dieser Basis kann etwa der Ersatz problematischer Elemente in konventionellen Produkten (z.B. Be, Cd, Te) realisiert werden.
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Die Wieland-Gruppe ist einer der weltweit führenden Hersteller von Halbfabrikaten und Sondererzeugnissen aus Kupfer und Kupferlegierungen: Bänder, Bleche, Rohre, Stangen, Drähte und Profile sowie Gleitelemente, Rippenrohre und Wärmeaustauscher. Wieland beliefert Kunden in zahlreichen Märkten: Die Produkte aus mehr als 100 verschiedenen Kupferwerkstoffen werden vorrangig in der Elektronik und Elektrotechnik eingesetzt. Weitere wichtige Abnehmerbranchen sind das Bauwesen, die Automobilindustrie, die Kälte-/Klima- und Heizungstechnik sowie der Maschinen- und Apparatebau. Gemeinsam mit den Kunden entwickelt das Unternehmen Lösungen für individuelle und industrielle Anwendungen.
Die Wieland-Gruppe umfasst mehr als 30 produzierende Gesellschaften, Schneidcenter und Handelsunternehmen in Europa, China, Singapur, Südafrika sowie in den USA. Zur Wieland-Werke AG gehören vier Werke in Ulm, Velbert-Langenberg, Villingen-Schwenningen und Vöhringen. Entwicklung sowie Produktion und Vertrieb sind nach DIN EN ISO 9001:2000-12 zertifiziert. Darüber hinaus verfügt das Unternehmen über ein akkreditiertes Prüf- und Zertifizierlabor.
Der Umsatz der Wieland-Werke AG betrug im Geschäftsjahr 2005/2006 1.999 Mio. Euro, die Gruppe erzielte 2.504 Mio. Euro. Der Exportanteil lag bei 68 Prozent. In Deutschland beschäftigt Wieland über 4.000 Mitarbeiter, weltweit sind über 6.000 Mitarbeiter für das Unternehmen tätig.
Die Stangen, Drähte, Rohre und Profile von Wieland werden überall dort verwendet, wo technologische Spitzenleistungen gefordert sind. Diese Halbfabrikate fertigen die Wieland-Werke in den verschiedensten Abmessungen und Legierungen wie Messing, Bronze und Neusilber. Mit ECOBRASS und ECOCAST hat Wieland zwei Sondermessinge entwickelt, die dem Anspruch nach einem bleifreien und zugleich gut zu verarbeitenden Werkstoff Rechnung tragen. Die Werkstoffe und Halbfabrikate der Wieland-Werke eignen sich für eine große Bandbreite an Einsatzgebieten, beispielsweise für Elektronik-Anwendungen im Automobil-, IT- und Infrastruktur-Bereich.
Bildunterschrift: Neuentwicklung: der Elbik-Steckverbinder aus der Kupferlegierung K55 von Wieland