IAS/IFRS: eine Chance auch für Steuerberater
Prof. Peter Leibfried mit Ausblick auf der 28. Schleupen-Anwendertagung
Irgendwann wird es den HGB-Abschluss nicht mehr geben!, mit dieser Kernaussage konfrontierte Prof. Peter Leibfried vom Institut für internationale Rechnungslegung in Calw rund 150 Steuerberater und Wirtschaftsprüfer auf der 28. Schleupen-Anwendertagung Ende September in Hamburg. Vor dem Hintergrund des EU-Beschlusses, den Konzernabschluss nach IAS/IFRS für börsennotierte Unternehmen ab dem 1. Januar 2005 zur Pflicht zu machen, erwartet er einen eindeutigen Trend zur internationalen Rechnungslegung auch im Mittelstand. Mittelfristig sieht er deswegen den Trend, die bisherigen Regelungen des HGB in den steuerrechtlichen Abschluss zu übernehmen, und den Einzelabschluss nach IAS/IFRS allgemein zu Regel zu machen. Es passiert nicht heute, es passiert nicht morgen, aber es wird passieren - irgendwann im Zeitraum zwischen heute und 2012, so die Einschätzung von Prof. Peter Leibfried zur zukünftigen Entwicklung. Deswegen empfahl er den Teilnehmern der Schleupen-Anwendertagung auch, sich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen. Zwar sei die internationale Rechnungslegung kein steuerrelevanter Abschluss und werde das wohl auch in Zukunft nicht werden. Doch entstehe hier in Zukunft gerade im Mittelstand ein enormer Beratungsbedarf. Es ist kein den Steuerberatern vorbehaltenes Thema, aber es ist sehr ähnlich, so sein Fazit.
Die beiden Verfahren zur Rechnungslegung richten sich an unterschiedliche Zielgruppen. Während der Abschluss nach HGB gläubigerorientiert ist, richtet sich der Abschluss nach IAS/IFRS in erster Linie an Investoren, fasste Prof. Peter Leibfried die Unterschiede in der Rechnungslegung zusammen. Demnach dominiere beim klassischen HGB-Abschluss auch eine juristische Sicht der Dinge, während der Abschluss nach IAS/IFRS in erster Linie betriebswirtschaftlich ausgerichtet sei. Für ihn ein Grund dafür, dass es derzeit nur selten Berater gäbe, die beide Verfahren in einer Person beherrschten. Auch wenn der klassische Steuerberater eher HGB- und damit juristisch orientiert sei, empfahl er den Teilnehmern der Schleupen-Anwendertagung, sich frühzeitig und intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen und ein entsprechendes Know-how aufzubauen. Denn auf der einen Seite entstehe hier in den nächsten Jahren ein sehr größer Beratungsbedarf, auf der anderen Seite herrsche nach wie vor ein Mangel an ausgebildeten Spezialisten. Auch Prüfer von größeren Gesellschaften sind gerade in puncto internationaler Rechnungslegung hoffnungslos überfordert, zitierte Prof. Peter Leibfried seinen Kollegen Prof. Karlheinz Küting. Überdies lägen in Deutschland bei der breiten Masse der beteiligten kaum mehr als drei bis vier Jahre Erfahrung mit internationalen Standards vor.
Der Prozess wird von den Großen getrieben, die drücken das dann auch in den Mittelstand. Das führt dazu, dass es kracht, so seine Einschätzung, die auch durch seine Erfahrungen mit Unternehmen aus der New Economy untermauert wird. Das passt in vielen kleinen und mittleren Unternehmen noch nicht so ganz und geht dann oft nur im Outsourcing, fasste er diese Erfahrungen zusammen. Er empfahl deswegen Teilnehmern der Schleupen-Anwendertagung, die sich mit diesem Thema befassen wollen, sich über die rein buchhalterische Sicht hinaus mit den Controlling- und IT-Prozessen im Unternehmen zu beschäftigen, da diese bei der internationalen Rechnungslegung eine wichtige Rolle spielten.
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Die Schleupen AG, gegründet 1970, wurde 1997 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Mit ca. 320 Mitarbeitern erwirtschaftete Schleupen 2001 einen Umsatz von 37,8 Millionen Euro. Derzeit betreut Schleupen rund 2000 Anwender, darunter rund 1000 Kanzleien von Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern. Ein weiterer Schwerpunkt der Aktivitäten von Schleupen liegt bei Softwarelösungen für die Energie- und Wasserwirtschaft. Mit einem neuen Risikomanagementsystem hat sich Schleupen aber auch in weiteren Branchen etabliert, wie beispielsweise in der IT- und Telekommunikationsbranche oder im Industriebereich.