Integriertes Energiedatenmanagement: Es führt kein Weg mehr daran vorbei!
Artikel für IT:Flash 02/05
Trotz aller Diskussionen über das Thema gibt es noch eine Vielzahl von Versorgungsunternehmen, die keine integrierte Lösung für das Energiedatenmanagement einsetzen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Auf der einen Seite haben in der Vergangenheit vor allem kleinere Unternehmen oftmals den Einführungsaufwand für die Software gescheut und sich mit manuellen Prozessen, Stand-Alone-Lösungen oder externen Dienstleistern beholfen. Auf der anderen Seite waren die fehlenden gesetzlichen Rahmenbedingungen oder die unvollständige Umsetzung der Standards für den elektronischen Datenaustausch dafür verantwortlich, dass viele Anwender Investitionen in ein EDM-System für den liberalisierten Energiemarkt zunächst zurückgestellt haben. Dies wird sich spätestens mit dem Inkrafttreten des Energiewirtschaftsgesetzes grundlegend ändern. Denn aufgrund der verbindlichen Regeln zu Inhalt, Form und Fristen der Datenverarbeitung und –kommunikation wird kein Unternehmen mehr am Thema Energiedatenmanagement vorbeikommen. Nicht nur beim Strom, sondern auch beim Gas. Und wenn es schon diese Zwänge gibt, dann sollte das Geschäft möglichst optimal betrieben werden – und das heißt beim Energiedatenmanagement wie bei vielen anderen software-unterstützten Prozessen "integriert". Genauso integriert, wie beispielsweise das Debitorenmanagement mit der Verbrauchsabrechnung.
Das Energiedatenmanagement (EDM) ist die Drehscheibe, über die zahlreiche der zentralen Prozesse im liberalisierten Energiemarkt ablaufen. Beispielsweise der Lieferantenwechsel: hier liefert das EDM mit Hilfe des Vertragsmanagements sämtliche benötigten Informationen und sorgt für die reibungslose Abwicklung sowie für den Austausch der Daten mit dem betroffenen Lieferanten - ob das nun der eigene oder ein fremder Lieferant ist. Daneben wird über das EDM auch das komplette Zeitreihenmanagement abgewickelt. Das bedeutet, im EDM werden sämtliche Daten zu den Energieverbräuchen in der Vergangenheit und in der Zukunft verwaltet. Damit liefert es die Grundlagen für die Bilanzierung, aber im Rahmen einer Netznutzungsanalyse beispielsweise auch für die Netzplanung oder die Instandhaltung.
Betrachtet man die Prozesse aus gesetzlicher Sicht, so spielt das EDM gleich bei einer ganzen Reihe von Paragraphen eine wichtige Rolle. Etwa für das Thema "Regulierung", wie sie in § 1 ff. des neuen Energiewirtschaftsgesetzes beschrieben wird, oder für die Themen "Entflechtung" (§ 6 ff.) und "Verbindlichkeit" (§ 29 ff.). Schon um diesen Vorgaben zu genügen, wird das EDM künftig zu einem zentralen Werkzeug für den Netzbetreiber werden. Ganz abgesehen davon, dass das EDM-System einen großen Teil der Informationen liefert, die die Regulierungsbehörde künftig bei jedem Netzbetreiber abfragen wird.
Mit EDM Geschäftsprozesse optimieren
Dass ein EDM-System darüber hinaus dabei helfen kann, Geschäftsprozesse rationeller abzuwickeln als bisher, zeigt das Beispiel eines mittelgroßen Verteilnetzbetreibers mit etwa 60.000 Zählpunkten. Neben der Abwicklung von monatlich rund 150 Lieferantenwechseln und rund 400 Umzügen gemäß DuM-Richtline müssen die 60.000 Zählpunkte jeden Monat bilanziert werden. Dazu kommt die monatliche Ermittlung der Mengen und Bilanzen je Lieferant, Lastprofil, Messung für ca. 20 Lieferanten über insgesamt 60.000 Zählpunkte, die jährliche Ermittlung und Abrechnung der Netznutzung für diese 20* Lieferanten (inklusive der ca. 58.000* Netznutzungsfälle des lokalen Lieferanten), sowie die jährliche Ermittlung und Abrechnung der Mehr-/Mindermengen für die fremden Lieferanten und den lokalen Lieferanten. Ohne eine Unterstützung durch ein EDM-System sind diese Prozesse kaum transparent und vor allem fristgerecht abzuarbeiten. Darüber hinaus muss das EDM eng integriert mit anderen Systemen arbeiten, allen voran mit der Vertragsverwaltung und -abrechnung. Denn diese Systeme liefern wesentliche Informationen, die für die einzelnen Aufgaben benötigt werden. Ein einfacher Datenaustausch zwischen den Systemen reicht hier nicht aus. Denn die Informationen sind logisch miteinander verknüpft. Der Dreh- und Angelpunkt sind dabei die Verträge, die sowohl im Zeitreihenmanagement für die Bilanzierung benötigt werden, als auch im Vertragsmanagement oder in der Abrechnung.
Mit den Modulen CS.NM für das Netznutzungsmanagement, CS.EL für das Zeitreihenmanagement und CS.VA für die Vertragsabrechnung ist diese Integration im Rahmen von Schleupen.CS bereits optimal umgesetzt. Schwachstellen im Prozess (Prozess-Schleifen bzw. Rücksprünge sowie Medien- und Systembrüche) werden vermieden. So wird einerseits die Datenkonsistenz sichergestellt, da sämtliche Module auf identische Basisdaten zugreifen, andererseits sichert die Integration auch die Qualität der Daten. Denn es kann zu keinen Abweichungen zwischen Vertrags- und Zeitreihenmanagement kommen.
Integration erspart Aufwand und Risiken
Die EDM-Integration, wie sie Schleupen.CS bietet, liefert aber noch weitere Einsparungspotenziale. Für den täglichen EDM-Betrieb werden beispielsweise keine zusätzlichen Mitarbeiter benötigt, weil sämtliche Prozesse im Rahmen der normalen Vertragsbearbeitung im Netznutzungsmanagement und in der Vertragsabrechung abgewickelt bzw. das Zeitreihenmanagement über den automatisierbaren Workflow in CS.EL bearbeitet werden. Da alle wichtigen Daten nur einmal im System vorhanden sind und nicht über Schnittstellen ausgetauscht werden müssen, entfällt auch der Aufwand für die Pflege der Daten, die nötig wäre, um Abweichungen in den unterschiedlichen Systemen zu verhindern. Auch die Umsetzung des Unbundling erfolgt systemübergreifend nach identischen Kriterien. Und auch der Einführungsaufwand hält sich in Grenzen, da keine Schnittstellen von und zu Fremdsystemen eingerichtet werden müssen. Gegenüber einer Koppelung unterschiedlicher Lösungen ist damit die integrierte Lösung, wie sie Schleupen.CS bietet, eindeutig vorzuziehen. Zumal man auf diesem Wege auch auf die weiteren Anforderungen sowie zukünftigen Entwicklungen im Energiemarkt gut vorbereitet ist, beispielsweise die Anforderungen aus dem seit August 2004 neuen EEG und KWKG oder in der Gassparte. Denn diese Anforderungen werden natürlich ebenfalls integriert abgebildet und können so einfach implementiert werden.