Interview für DV-Dialog 1-2/03: neues Management-Team
Hintergründe zur Neuausrichtung
Warum wollen Solitas und Comprendium künftig gemeinsam auf dem Markt auftreten?
Carl Rosenast:Der Ausgangspunkt für unsere Zusammenarbeit war einfach: wir hatten einen Partner gesucht, der uns technologisch, organisatorisch und finanziell hilft, unser Geschäft international deutlich auszubauen. Einen Partner, der etwas davon versteht, was wir tun und was unsere bestehenden und neuen Kunden auch in Zukunft brauchen, nämlich stabile, funktional umfassende und gut unterstützte Softwarelösungen.
Romann Brunner:Gleichzeitig waren wir auf der Suche nach einem soliden und technologisch versierten Partner aus dem Bereich des Document Management, weil wir ? das heißt mein Kollege Thomas Flohr, der Mitbegründer von Comprendium und ich? der Meinung sind, dass nur die Anbieter in Zukunft erfolgreich sein werden, die das gesamte Spektrum abdecken können. Vom klassischen Archiv, über Document Management bis hin zu sprachunabhängigen Content & Knowledge Management Technologien, immer mit dem Ziel, den Anwender in der Lage zu bringen, seinen wachsenden Anforderungen gewachsen zu sein.
Carl Rosenast:Deswegen ist die enge Zusammenarbeit in der Comprendium Gruppe nicht nur sinnvoll sondern Teil der Strategie.
Was ändert sich dadurch für die Solitas-Kunden in Deutschland?
Carl Rosenast: Für die Solitas-Kunden ändert sich rein gar nichts, was die Betreuung, den Service und die Weiterentwicklung der Produkte angeht. Denn Solitas wird wie bisher ihre Kunden vorwiegend über unsere bestens ausgewiesenen Partnerunternehmen betreuen. Wir werden auch unsere Lösungen aus der InfoStore-Produktfamilie mit derselben Intensität weiterentwickeln wie bisher. Wovon unsere Kunden allerdings profitieren können, ist die wesentlich breitere funktionale Basis, die wir jetzt gemeinsam bieten können, beispielsweise mit dem i2z-Framework oder den Sprachentechnologien von Comprendium. Diese Technologien werden wir auch für den Mittelstand erschließen, während Comprendium hier wie bisher vornehmlich größere Unternehmen und Organisationen adressiert.
Inwieweit ändert sich die Produktstrategie für InfoStore durch das in der Presseinformation angedeutete Zusammenspiel mit dem Framework i2z? Ist langfristig eine Vereinheitlichung der Produktpaletten beider Unternehmen zu erwarten?
Carl Rosenast:Die bestehenden Lösungen der Comprendium Gruppe sollen sich sinnvoll ergänzen. Solitas liefert mit der InfoStore Produktefamilie auf der iSeries und Windows Plattform die solide Basis für die geforderten Document Management Funktionalitäten. Das i2z Framework liefert die gewünschten Technologien für ein effizientes und professionelles Content Management und verhilft InfoStore zu noch grösserer Akzeptanz am Markt.
Roman Brunner:I2z ist eben in diesem Zusammenhang auch als Technologieplattform für InfoStore zu sehen, mit der sich weitergehende Anwendungen verwirklichen lassen, vom Enterprise Content Management bis zu komplexen Projekten, bei denen es darum geht, Dokumente, Informationen und Daten zusammenzuführen und personalisiert nutzbar zu machen. Diese Daten können dabei aus einem InfoStore-Archiv stammen, aber auch aus dem Internet oder aus einem ERP-System. Und: es ist gleichgültig, in welcher Sprache diese Informationen vorliegen, denn mit Hilfe unserer Technologie werden die Inhalte auch übersetzt, und das mit einer sehr hohen Zuverlässigkeit. Sieht man diese Bandbreite ? vom Archiv bis hin zu i2z ? dann gibt es wohl wenige DMS- oder CMS-Anbieter auf dem Markt, die ein vergleichbares Angebot haben.
In der Presseinformation ist von Synergieeffekten die Rede. Welche sind das konkret?
Roman Brunner:Wir sehen Synergieeffekte in allen Bereichen, von der Entwicklung über den Vertrieb bis hin zum Marketing. Deswegen haben wir für die gesamte Comprendium-Gruppe ein gemeinsames Management-Team gebildet. Den Bereich Marketing/Sales werde ich in diesem Team zusammen mit Carl Rosenast abdecken, dem Bereich Produkt Management/Entwicklung/Services werden sich analog die Herren Stefan Ebner und Manfred Terzer annehmen. Damit ist gesichert, dass die Gruppe künftig nicht nur in der Kommunikation geschlossen auftritt, sondern vor allem auch die Produkte so vorangetrieben werden, dass sie sich bestens ergänzen.
Welche Rolle wird die Plattform iSeries künftig in der Produktstrategie spielen?
Carl Rosenast:Die Plattform iSeries spielt für uns auch weiterhin eine zentrale Rolle. Gerade in Deutschland, wo wir im vergangenen Jahr mit über 100 neuen Kunden kräftig zulegen konnten, gibt es noch erhebliche Wachstumsreserven. Das gilt aber auch für neue Solitas Märkte, wie z.B. Frankreich und Italien, wo wir in diesem Jahr einiges vorhaben. Und weil wir Solitas weiterhin als eigenständige Division innerhalb der Gruppe führen, können wir uns künftig noch besser auf die Zielgruppe der iSeries-Anwender konzentrieren. Neue Plattformen und Zielgruppen müssen wir nicht mehr unbedingt als ?Solitas? angehen, sondern können dies über Comprendium tun.