Der elektronische Datenaustausch zwischen den Marktteilnehmern im
Energiemarkt kann funktionieren, falls die Unternehmen die
entsprechenden Software-Lösungen auch einsetzen, das ist das
Ergebnis des VDN/VDEW-Fachkongresses "EDMlive 2002" in
Nürnberg. Mehr als 300 Mal spielten die Besucher des Kongresses
den Prozess des Lieferantenwechsels auf dem diesjährigen live-
Szenario der EDNA-Initiative durch – der Beweis dafür, dass
inzwischen auch dieser komplexeste Prozess im Energiemarkt mit
Hilfe von Systemen für das Energiedatenmanagement automatisiert
abgewickelt werden kann. "Die Liberalisierung des Energiemarktes
wird aber nach wie vor durch eine massive Investitionsverweigerung in
Bezug auf den Einsatz von Systemen für das
Energiedatenmanagement behindert," so Dr. Franz Hein, der
Koordinator der EDNA-Initiative. "Die Folge ist, dass vielfach
Rechnungen nicht gestellt werden können, weil die Datenbasis dafür
fehlt. Gleichzeitig werden immense Rationalisierungspotenziale
einfach verschenkt, weil man versucht, die Anforderungen manuell, per
Fax oder via Excel zu bewältigen." Neben dem live-Szenario der
EDNA-Initiative wurde das Thema in zahlreichen Referaten,
Workshops und Podiumsdiskussionen von den unterschiedlichsten
Seiten beleuchtet. Vor allem das Thema der Sicherheit bei der
Kommunikation wurde dabei von vielen Teilnehmern in den
Vordergrund gestellt "Die EDMlive hat gezeigt, was heute ‚state of the
art’ im deutschen Energiedatenmanagement ist," so Dr. Konstantin
Staschus, der Geschäftsführer des Verbands der Netzbetreiber – VDN
– e.V. beim VDEW. Das Fazit der Veranstalter: Die EDMlive hat ihre
Feuertaufe als VDN/VDEW-Fachkongress bestanden und soll
deswegen zum zentralen Herbst-Event in Sachen "IT-Lösungen für die
Energiewirtschaft" ausgebaut werden. Im Mittelpunkt steht dabei auch
künftig das EDNA-live-Szenario.
Ganz deutlich wurde in den Diskussionen, dass Energieversorger
ohne ein funktionierendes Energiedatenmanagement in Zukunft auch
wirtschaftliche Einbussen haben werden. So zitierte Eckard Veil von
Watt Deutschland eine Untersuchung, nach der das
Einsparungspotential durch EDM allein in seinem Unternehmen bei 20
bis 30 Prozent liege. Für ihn wie für andere Podiumsteilnehmer ist
EDM deswegen ein "Muss". "Wer sich hier nicht öffnet, wird über kurz
oder lang auf der Strecke bleiben," so das drastische Urteil von Dr.
Michael Lehmann von der enviaM. Aber auch aus Sicht des
Stromhandels muss hier dringend etwas geschehen. "Wir müssen mit
rund 600 Netzbetreibern kommunizieren. Diese Vielfalt erschlägt uns,
wenn wir uns da an alle anpassen müssen," so Eckhard Veil von Watt
Deutschland. Dabei zeigen praktische Beispiele, dass der
elektronische Datenaustausch funktionieren kann, auch im EDIFACT-
Format. Denn beim Austausch von Verbrauchsdaten wird zunehmend
bereits das EDIFACT-Format MSCONS eingesetzt, das wurde in der
Podiumsdiskussion deutlich. Und auch beim Lieferantenwechsel
plädierten viele Anwender dafürfür, EDIFACT-UTILMD einzusetzen,
statt das Excel-kompatiblen "Best-Practice"-CSV-Formal. "Aus UTILMD
können Sie jederzeit über einen Konverter eine CSV-Datei erzeugen.
Sie sparen sich damit gleichzeitig aber all die Probleme, die Excel mit
sich bringt," so Dr. Ulrich Finke vom Elektrizitätswerk Wesertal.
Auch das Thema Sicherheit spielt beim elektronischen
Datenaustausch im Energiemarkt eine immer wichtigere Rolle. Das
betonte Rolf-Dieter Kasper, RWE Net AG und Mitglied der VDEW-
Projektgruppe "Sicherheit" in seinem Vortrag. Hier müssten
baldmöglichst bezahlbare Lösungen eingesetzt werden, wie etwa PKI,
die "Public Key Infrastructure", bei der mit Zertifikaten, Signaturen und
Verschlüsselung für Vertraulichkeit, Verbindlichkeit, Integrität und
Verfügbarkeit im Datenaustausch gesorgt werde. Parallel dazu konnte
im live-Szenario der EDNA erstmals der Datenaustausch mit einer
Verschlüsselung der eMails im S/MIME-Verfahren gezeigt werden.
Die Kongressdokumentation sowie sämtliche Referate sind online
unter www.edna-initiative.de sowie unter www.edmlive.de abrufbar
Das live-Szenario und die Themenstände der EDNA-Initiative auf der
EDMlive 2002:
In der Rolle des Lieferanten agierten die Neubrandenburger
Stadtwerke, Lichtblick aus Hamburg und die GETEC, Hannover. Als
Netzbetreiber wirkten die EW Wesertal, die Envia Sachsen
Brandenburg, die Mark-E aus Hagen und die EVO Energieversorgung
Offenbach mit. Die EDM-Systeme wurden von den EDNA-Mitgliedern
AKTIF Technology GmbH, AMS Management Systems Deutschland
GmbH, power2e GmbH, PSI AG, Robotron Datenbank-Software GmbH,
SOPTIM AG, T-Systems und VA TECH SAT GmbH gestellt (VA Tech
SAT und Robotron waren zudem für die Kommunikationsverbindungen
zum Datenaustausch auf der EDMlive verantwortlich). Jeder Besucher
wurde jeweils einem Lieferanten und einem Netzbetrieber zugewiesen
und konnte so den Lieferantenwechsel selbst durchführen und damit
am praktischen Beispiel nachvollziehen. Die Themenstände auf der
EDMlive 2002 wurden getragen vom Verband der deutschen
Elektrizitätswirtschaft e.V.VDEW (Themenstand "Sicherheit"), vom
Verband der Netzbetreiber – VDN - e.V. beim VDEW (Themenstand
"Marktregeln") von der cronos Unternehmensberatung, Münster
(Themenstand "Qualität"), von der Delta Energy AG (Themenstand
"EDNA-Glossar") und von T-Systems (Themenstand "EDNA-Portal").
Folgende 48 Unternehmen sind derzeit Mitglied der EDNA-Initiative:
ABB Utilities GmbH, AKTIF Technology GmbH, AMS Management
Systems Deutschland GmbH, ConEnergy AG, Cronos
Unternehmensberatung GmbH, CURSOR Software AG, Delta Energy
Solution AG, deneg GmbH, deutsche eccplus AG, ENERMET GmbH,
ENSECO GmbH, Siemens/FrankenData GmbH & Co. KG, GEN
Deutschland GmbH, Görlitz AG, iRM integriertes Ressourcen
Management AG, ISC Informationssysteme GmbH, items GmbH, ITF-
EDV Fröschl GmbH, KEMA Consulting (NL), Kisters AG, Klafka & Hinz
Energie-Informations-Systeme GmbH, KW International Ltd., Logica E&
U Solutions GmbH, MEDATEC, Mercator international GmbH,
Mummert + Partner AG, Neutrasoft GmbH & Co. KG, OM Germany
GmbH, ORACLE Deutschland GmbH, phi Consulting GmbH, power2e
GmbH, PricewaterhouseCoopers Unternehmensberatung GmbH, PSI
AG, RDS Robotron Datenbank-Software GmbH, regiocom GmbH, SAE
IT-systems GmbH & Co. KG, Schleupen AG, SchlumbergerSema, SE
Scherbeck Energy GmbH, Seeburger AG, SIV AG, SOPTIM AG, sydios
it solutions gmbh, T-Systems, Tekla Corporation, TIBCO Software
GmbH, VA TECH SAT GmbH, vectriz International AG
Weitere Informationen:
Dr.-Ing. Franz Hein – EDNA-Koordination
mpc management project coaching
Schlosswiesenweg 34 - 73732 Esslingen
f.hein@tesionmail.de - www.edna-initiative.de
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