Zum 25-jährigen Jubiläum begrüßt das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland (ZKRD) auf der Jahrestagung am 17. und 18. Mai im Donausaal der Ulmer Messehalle prominente Gäste aus Politik und Wirtschaft. Zum feierlichen Auftakt sprechen unter anderem Lutz Stroppe, Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit, und Theresa Schopper. Schopper ist als Staatssekretärin für die politische Koordination im Staatsministerium Baden-Württemberg verantwortlich. Die zweitägige Veranstaltung bietet den teilnehmenden Vertretern aus den Transplantationszentren, Spenderdateien und Sucheinheiten die Möglichkeit, aktuelle Forschungsergebnisse und Perspektiven rund um die Blutstammzellspende im Lichte ihrer historischen Entwicklungen zu betrachten. Den wissenschaftlichen Festvortrag hält Prof. Dr. Rainer F. Storb. Der deutsch-amerikanische Hämatologe und Onkologe vom Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle zählt zu den Koryphäen im Bereich der Transplantationsbiologie. Mit grundlegenden experimentellen Arbeiten und klinischer Forschung trug er als engster Mitarbeiter des verstorbenen Nobelpreisträgers E. Donnall Thomas ganz wesentlich zur Entwicklung der Knochenmarktransplantation bei. Storb wird über die "Allogene hämatopoetische Zelltransplantation – vom Labor ans Krankenbett" referieren. Die Reihe der Vorträge der ZKRD-Tagung wird von Prof. em. Dr. Hans-Jochem Kolb aus München fortgeführt, einem der Pioniere der Knochenmarktransplantation in Deutschland, der über die Stammzelltransplantation als Immuntherapie spricht. Dr. Dr. Carlheinz Müller, Geschäftsführer des ZKRD, Präsident der World Marrow Donor Association (WMDA) und Gastgeber der Tagung, weiß um die Relevanz des jährlichen Austauschs: "Die Transplantation von Blutstammzellen ist nicht nur durch die kontinuierliche Forschung einer der sich am schnellsten entwickelnden Bereiche der modernen Medizin, sondern ganz sicher der einzige, wo die reibungslose nationale und internationale Zusammenarbeit eine entscheidende Bedeutung für die Behandlung jedes einzelnen Patienten darstellt. Deswegen ist der regelmäßige Kontakt und kollegiale Dialog auf der alljährlichen ZKRD-Tagung für uns alle so enorm wichtig." Insgesamt 15 Fachvorträge regen dazu an.
Das Tagungsprogramm weist erneut namhafte internationale Experten auf, wie beispielsweise Dr. Marianne Delville vom Hôpital Universitaire Necker Paris. Sie stellt die Gentherapie als Ersatz für Transplantationen bei Thalassämie vor, einer genetisch bedingten Erkrankung der roten Blutkörperchen. Dr. Christian Gabriel (Linz) gibt einen Überblick über die Entwicklung der Immungenetik von der klassischen Serologie bis hin zur aktuellen Revolution der molekularbiologischen Methoden. Aus der Perspektive der Spenderdateien spricht beispielsweise Susanne Morsch, Vorstandsmitglied der Stefan Morsch-Stiftung. Ihr Bruder und Namensgeber der Stiftung erhielt 1984 Stammzellen eines Fremdspenders im Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle. Nach seinem Tod gründeten seine Eltern auf seinen Wunsch 1986 die erste deutsche Spenderdatei. Frau Morsch berichtet nun über die Entwicklung der Datenschutzvorgaben im Rahmen der neuen EU-Richtlinie und die daraus resultierenden Herausforderungen für die Praxis. Von Big Data in der Onkologie über Neuerungen beim Transport des Transplantats bis hin zu Standards für die weltweite Zusammenarbeit: Tagungen wie diese tragen dazu bei, dass sich die Situation der Patienten auf der ganzen Welt kontinuierlich verbessert.
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Über die ZKRD gemeinnützige GmbH
Das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland sammelt die für eine Suche relevanten Daten der Spender, die von den verschiedenen Spenderdateien in anonymer Form übermittelt werden. In diesem Datenbestand wird auf Anfrage für Patienten im In- und Ausland nach geeigneten Spendern gesucht. Dabei kann allein in Deutschland auf mehr als 7,3 Millionen Spender zugegriffen werden, weltweit stehen über 29 Millionen Spender zur Verfügung. Die von einem Spender übertragenen Blutstammzellen aus dem Knochenmark oder dem peripheren Blut sind für viele schwerstkranke Kinder und Erwachsene die einzige Hoffnung auf Leben. Das ZKRD wurde 1992 durch den damaligen DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg als gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung gegründet und beschäftigt heute 55 Mitarbeiter.