Der diesjährige UnternehmerTAG hat das Klima durch den zusätzlichen Ausstoß von knapp 27 Tonnen CO2 belastet. Das ist das Ergebnis der Berechnungen, die die Münchner Klimaspezialisten von Sustainable Partner auf Basis von rund 60 ausgewerteten Besucherfragebögen durchgeführt haben. Die meisten CO2-Emissionen entstanden dabei durch die Anreise der Teilnehmer, die zum Großteil mit dem eigenen Auto erfolgte. Dazu kam der Stromverbrauch in der Donauhalle selbst, der aber vergleichsweise geringe Emissionen verursachte – in Summe deutlich weniger als 2 Tonnen. Im Rahmen des Projekts "Klimaneutraler UnternehmerTAG" wurden jetzt erstmals sämtliche der durch diese Veranstaltung entstandenen Emissionen neutralisiert. Dies geschah durch den Kauf und die Stilllegung so genannter Emissionsminderungszertifikate. Diese Zertifikate über insgesamt 27 Tonnen CO2-Äquivalente stammen aus einem Klimaschutzprojekt in Eritrea, bei dem durch die Installation von energieeffizienten Öfen der CO2-Ausstoß in dem afrikanischen Land deutlich gesenkt werden kann. "Das Beispiel zeigt, wie einfach es ist, nachhaltig etwas für den Klimaschutz zu tun und gleichzeitig Imagewerbung zu betreiben. Denn genauso wie der UnternehmerTAG können andere Veranstaltungen klimaneutral gestaltet werden, aber auch Produkte und Dienstleistungen", so BVMW-Regionalgeschäftsführer Karl-Heinz Raguse . Dabei sind die Kosten durchaus überschaubar: Der Preis für die Emissionsminderungszertifikate lag bei gerade mal 10 Euro für die Tonne CO2. Konzipiert und umgesetzt wurde der "klimaneutrale Unternehmertag" von der Ulmer Agentur Nature-is-back, die sich auf die Entwicklung und Kommunikation klimaneutraler Produkte und Dienstleistungen spezialisiert hat.
Das Prinzip der "Klimaneutralität" ist einfach: eine bestimmte Menge CO2, die an einer Stelle etwa durch den Verbrauch von Energie entsteht, wird durch die Einsparung von CO2 an anderer Stelle ausgeglichen. Die Möglichkeit, Produkte und Leistungen mit der Botschaft "klimaneutral" auszuzeichnen, wurde im Ansatz bereits im Jahr 1997 durch das Kyoto-Protokoll geschaffen. Es sieht die effiziente Minderung des weltweiten CO2 -Ausstoßes von Unternehmen durch den Handel mit so genannten Emissionsminderungszertifikaten vor. Realisiert wird die Klimaneutralität durch den Ankauf und die Stilllegung dieser Zertifikate, die den CO2 –Emissionen entsprechen. Um die tatsächliche Menge der CO2-Emissionen festzustellen, werden die jeweiligen Emissionen berechnet, die bei Produktion, Transport etc. von Produkten und Leistungen entstehen.
Für den UnternehmerTAG wurden Emissionsminderungszertifikate aus einem Projekt in Eritrea, einem Nachbarland von Äthiopien, dem Sudan und Dschibuti, gekauft und stillgelegt. Dieses Projekt unterstützt die einheimische Bevölkerung, die sich keine modernen Öfen leisten kann. Eritrea gehört mit einem Pro-Kopf-Einkommen im Jahr 2003 in Höhe von 190 US-Dollar zu den ärmsten Ländern der Welt. Durch das Projekt sollen mehr als eine halbe Million Haushalte in den nächsten sieben Jahren energieeffiziente Öfen erhalten. Neben den Klimaschutzaspekten trägt das Projekt auch insgesamt zur nachhaltigen Entwicklung in Eritrea bei. Durch die geringere Luftverschmutzung sowie bessere hygienische Verhältnisse wird sich nicht nur der gesundheitliche Zustand der Frauen und Kinder verbessern. Man erwartet auch einen Rückgang der Kindersterblichkeit. Der Verzicht von Holz als Brennstoff fördert die Vegetation Eritreas und gibt den Holz sammelnden Kindern mehr Gelegenheit für Schulbesuch und Ausbildung. Hierdurch und durch die Beschäftigung einheimischer Kräfte bei der Umsetzung des Projekts werden nachhaltige Verbesserungen der wirtschaftlichen Situation erwartet. Insgesamt sollen durch das Projekt allein in den Jahren 2005 bis 2008 Treibhausgas-Emissionen in Höhe von 31.200 Tonnen CO2-Äquivalenten eingespart werden. Dieses durch die Regierung Eritreas unterstützte Projekt wurde von Dr. Robert Vonbiskirk vom Berkley National Laboratory als unabhängigen Gutachter geprüft und verifiziert. Die "Zusätzlichkeit" wurde nachgewiesen. Das bedeutet, dass durch dieses Projekt nachweisbar weniger Klimagase in die Umwelt gelangen, als das ohne es möglich wäre.
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Bildmaterial und Bildtext:
Tobias Heimpel, Geschäftsführer der Nature-is-back GmbH (rechts), übergibt das Zertifikat über die Neutralisierung von 27 Tonnen CO2 an BVMW-Regionalgeschäftsführer Karl-Heinz Raguse (links)