Die ersten EDNA-Qualitätssiegel für den Verbrauchsdatenaustausch im MSCONS-Format wurden in dieser Woche auf der VDEW/EDNA-Fachtagung util:IT 2004 in Erfurt vergeben. Damit sorgt die EDNA-Initiative jetzt auch bei diesem Basisprozess im Energiemarkt für mehr Verlässlichkeit und Sicherheit beim elektronischen Datenaustausch. Zertifiziert wurden auf der util:IT die Energiedatenmanagement-Systeme der schweizerischen meter2cash AG und der Rostocker SIV AG. Die Zertifizierung der Lösung der SOPTIM AG, Aachen, die sich ebenfalls an der Umsetzung des Testverfahrens für MSCONS beteiligt hatte, soll in der nächsten Woche erfolgen. Das Beispiel MSCONS hat gezeigt, wie wichtig es ist, gegen ein einheitliches Modell testen zu können. Denn obwohl MSCONS jetzt bereits seit rund fünf Jahren im praktischen Einsatz ist, hat sich bei den Tests gezeigt, dass dieser Standard immer noch nicht absolut eineindeutig definiert ist, so Dr. Franz Hein, Koordinator der EDNA-Initiative, bei der Übergabe der EDNA-Qualitätssiegel. Die Ergebnisse und offenen Punkte seien deswegen bereits an den VDEW übermittelt worden, die zugesichert hätten, die Definitionen entsprechend zu prüfen und gegebenenfalls anzupassen. Die Ergebnisse sollen dann von der Betreiberin der EDNA-Testmaschine, der KEMA Consulting im niederländischen Arnheim, in das Verfahren implementiert werden. Die jetzt zertifizierten Systeme werden dann in diesen Punkten nochmals entsprechend nachgetestet.
Im Rahmen des MSCONS-Tests wurde nicht nur der korrekte Aufbau der Dateien geprüft, sondern auch der korrekte Ablauf aller MSCONS-basierten Kommunikationsprozesse. Dass der Austausch der Verbrauchsdaten in zahlreichen Kernprozessen in der Energiewirtschaft eine wichtige Rolle spielt, spiegelt sich auch in der relativ hohen Zahl der Testszenarien wider. Insgesamt mussten die Lösungen fast 600 Einzelszenarien durchlaufen, um zertifiziert werden zu können. Auch hier zeigt sich der Nutzen der Testmaschine. Denn es wäre für viele Unternehmen wenig wirtschaftlich, sich solch ein Testszenario nur für die eigene Softwareentwicklung aufzubauen. Und es wäre in dieser Qualität für ein einzelnes Unternehmen auch kaum möglich, denn in der EDNA-Testmaschine werden die Erfahrungen ganz unterschiedlicher Hersteller zusammengeführt, fasst Dr. Franz Hein zusammen. Zudem lasse sich die Testmaschine nicht nur für die Software-Entwicklung nutzen, sondern beispielsweise auch projektbegleitend von den Anwendern selbst.
Schon im vergangenen Jahr wurde das EDNA-Testverfahren für den Fahrplanaustausch via ESS umgesetzt, als nächstes soll der Prozess des Lieferantenwechsels abgebildet werden, so dass dann alle wichtigen Kernprozesse in der Stromwirtschaft getestet werden können. Parallel dazu hat KEMA Consulting auch EDIG@S, das Standarddatenaus-tauschformat für die Gaswirtschaft, in die Testszenarien aufgenommen. Damit können jetzt auch die Kommunikationsprozesse im Gasbereich mit Hilfe der EDNA-Testmaschine überprüft und zertifiziert werden.
Die EDNA-Testmaschine
Die EDNA-Testmaschine unterscheidet sich von herkömmlichen Konvertern oder anderen Prüfverfahren dadurch, dass sie nicht nur den korrekten Aufbau der auszutauschenden Daten prüft, sondern der gesamte Kommunikationsprozess zwischen den einzelnen Marktpartnern durchgespielt und überprüft wird. Und das vor der Installation einer entsprechenden Lösung und nicht nachträglich. Der Test erfolgt auf vier Ebenen: So werden zunächst die Rollen der einzelnen Marktteilnehmer abgebildet und simuliert. Dann wird geprüft, ob die Prozesse zwischen den Marktrollen richtig ablaufen und ob das Kommunikationsverhalten des zu testenden IT-Systems den Anforderungen entspricht. Schließlich erfolgt beim Datenaustausch selbst eine detaillierte Prüfung, ob die Inhalte und Formate der übermittelten Daten korrekt aufgebaut sind und vollständig übermittelt wurden. Grundlage sind die derzeit noch länderspezifischen Marktregeln und nicht nur Formatbeschreibungen.
Folgende 54 Unternehmen sind derzeit Mitglied der EDNA-Initiative:
ABB Utilities GmbH, AKTANT GmbH, AKTIF Technology GmbH, applied technologies GmbH, Atos Origin GmbH, badenova AG&Co KG, Client Computing Energy AS, ConEnergy AG, Cronos Unternehmensberatung GmbH, CSC Ploenzke AG, DB Energie GmbH, Delta Energy Solution AG, deneg GmbH, deutsche eccplus AG, EnDaNet GmbH, EnergiePartner Süd GmbH, ENERMET GmbH, ENSECO GmbH, ETRANS AG, Fichtner Consulting & IT AG, Siemens/FrankenData GmbH & Co. KG, GEN Deutschland GmbH, Görlitz AG, HAKOM EDV Dienstleistungsges. m.b.H, IBM Business Consulting Services, IDS GmbH, ILOG Deutschland GmbH, INTENSE AG, iRM integriertes Ressourcen Management AG, items GmbH, ITF-EDV Fröschl GmbH, KEMA Consulting, Kisters AG, Klafka & Hinz Energie-Informations-Systeme GmbH, MEDATEC, meter2cash AG, Mummert Consulting AG, Neutrasoft GmbH & Co. KG, ORACLE Deutschland GmbH, perdata Gesellschaft für Informationsverarbeitung mbH, phi Consulting GmbH, PSI AG, RDS Robotron Datenbank-Software GmbH, regiocom GmbH, SAE IT-systems GmbH & Co. KG, Schleupen AG, SDK - software development kopf GmbH, Seeburger AG, SIV AG, SOPTIM AG, Syseca Ingenieurunternehmung AG, T-Systems International GmbH, VA TECH SAT GmbH, VWEW Energieverlag GmbH
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Dr.-Ing. Franz Hein - EDNA-Koordination
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Die EDNA-Initiative ist eine Vereinigung von Softwareherstellern, Unternehmensberatern und IT-Dienstleistern sowie Anwendern aus den Aufgabenbereichen des eBusiness in den Energiemärkten rund um das Energiedatenmanagement. Das Ziel der EDNA ist es, die Automatisierung der Geschäftsprozesse zwischen den Marktpartnern in der Energiewirtschaft zu fördern und dafür bestehende und neue Standards für den elektronischen Datenaustausch in den Softwaresystemen umzusetzen und damit "kaufbar" zu machen. Gleichzeitig soll über ein Zertifizierungsverfahren und ein EDNA-Qualitätssiegel sichergestellt werden, dass IT-Systeme die festgelegten Standards auch tatsächlich erfüllen. Für den Anwender bedeutet das eine sehr viel größere Entscheidungs- und Investitionssicherheit als bisher, weil aufwändige Schnittstellenprogrammierungen und Integrationsanstrengungen überflüssig werden. Gleichzeitig kann er über die Automatisierung von Geschäftsprozessen erhebliche Rationalisierungspotenziale erschließen.
Bild 1 zeigt von links nach rechts
Wolf K. Freudenberg, KEMA, Dr. Franz Hein, EDNA-Initiative, Stefan Rose, meter2cash
Bild 2 zeigt von links nach rechts
Wolf K. Freudenberg, KEMA, Dr. Franz Hein, EDNA-Initiative, Dr. Ulrich Czubayko, SIV