Mit Druck gegen Schweizer Verkehrssünder
Tally-Zeilendrucker sorgt für akkurate Bußgeldbescheide
Die Schweizer sind nicht nur berühmt für leckere Schokolade oder
hochwertige Uhren, sondern auch für ihre Präzision. Zum Leidwesen
vieler Falschparker oder Schwarzfahrer in Schweizer Busbetrieben
betrifft diese auch die so genannten "Ordnungsbussen-Zettel", zu
Deutsch Bußgeldbescheide, mit denen die jeweilige
Ordnungswidrigkeit geahndet wird. Ein Spezialist für den Druck dieser
Formulare ist die Druckerei allprint ag, Wattwil, in der idyllischen
Ostschweiz. Zahlreiche Kantone und Gemeinden aus der ganzen
Schweiz, wie zum Beispiel Zürich oder Winterthur, gehören zu den
Kunden für diese spezielle Anwendung. Seit April dieses Jahres
gehört zur Ausstattung von allprint auch ein Zeilendrucker T6100 der
deutschen Tally Computerdrucker GmbH, mit dem die einzelnen
Formulare im Endlosdruck ganz akkurat mit der entsprechenden
Bearbeitungsnummer bedruckt werden. Strenge Vorgaben der
Schweizer Post machen es erforderlich, dass diese Nummer in der
maschinenlesbaren OCR-B-Schrift auf dem anhängenden
Einzahlungsbeleg exakt an einer ganz bestimmten Position, im
richtigen Winkel und zudem noch gut lesbar gedruckt sein muss. Für
den T6100 normalerweise kein Problem, doch es gab eine ganz
spezielle Herausforderung: das Endlosformular besteht auf der linken
Seite oft aus bis zu vier Durchschlägen, die rechte Seite jedoch
zumeist nur aus dem einfachen Einzahlungsbeleg. "Gerade diese
unterschiedliche Papierdicke hat uns auf unseren bisherigen Druckern
bislang immer wieder Probleme bereitet", so Hansruedi Broder,
Inhaber der allprint ag. "Wir sind froh, dass der Tally-Partner Print Tech
Plus für uns eine maßgeschneiderte Lösung geschaffen hat. Mit dem
speziell für unsere Anforderungen modifizierten Tally T6100 sind wir
nun in der Lage, auf die verschiedene Papierdicke zu reagieren und
die Formulare in optimaler Lesbarkeit auszudrucken."
Unterschiedliche Produkte für verschiedene Einsatzzwecke
Insgesamt werden bei allprint 500 verschiedene Produkte gedruckt,
die Verkehrssünder in der ganzen Schweiz zur "Buße", also zur
Zahlung des Ordnungsgeldes auffordern. Zunächst werden die
einzelnen Bestandteile des Formulars über Rotationsmaschinen
gedruckt, anschließend zusammengetragen und geleimt. Über den
T6100 wird dann auf Endlosbahnen die jeweilige Bearbeitungsnummer
eingedruckt, bevor die Formulare geschnitten, gefalzt und zu Blöcken in
Auflagen von 100 bis 25 000 Stück verarbeitet werden. Jedes Formular
ist dabei, abhängig vom Einsatzzweck, unterschiedlich aufgebaut.
Einheitlich ist nur die unterste Lage, die über das ganze Format aus
dem Einzahlungs- bzw. Empfangsschein für die Post besteht. Die
Unterschiede beginnen bei den Papierlagen darüber, und damit auch
die Ansprüche an die Flexibilität des Druckers. Die Stadt Winterthur
benötigt beispielsweise jeweils ein Bedenkfristformular, den
"Ordnungsbussen-Zettel" im Original und zusätzlich zwei weitere
Durchschläge. Die Stadt Zürich kommt dagegen mit insgesamt drei
Durchschlägen aus. Diese sind dabei jeweils auf der linken Seite des
Endlosformulars angebracht. Das Problem: Je mehr Durchschläge,
desto höher wird das Papier links, während rechts die Papierdicke
konstant bleibt. Auf allen Durchschlägen muss – trotz unterschiedlicher
Papierdicke - die Bearbeitungsnummer natürlich in der gleichen
Qualität lesbar sein und auf den zugehörigen Formularen
übereinstimmen. Zudem ist die Positionierung der Nummer auf dem
Einzahlungsbeleg genauestens vorgegeben, damit bei der Einzahlung
auf der Post der Beleg ebenfalls problemlos maschinell eingelesen
werden kann.
Spezielle Anwendungen erfordern spezielle Lösungen
Die unterschiedliche Papierdicke und die damit verbundene
unterschiedliche Papierspannung führten bisher zu dem Problem,
dass während des Drucks häufig das Farbband der Drucker
nach oben sprang. Auch an der Querperforation, die die einzelnen
"Ordnungsbussen-Zettel" voneinander trennt, gab es durch die
unterschiedliche Dicke des Papiers oft Schwierigkeiten mit der
Papierführung. Drucker von der Stange konnten in diesem Fall
keine Abhilfe schaffen, hier war eine ganz spezielle Lösung des
Problems gefragt. Aus diesem Grund suchte Hansruedi Broder nach
einer Alternative für den Druck dieser Formulare. Auf seine Anfrage hin
bekam er Rat und tatkräftige Unterstützung von René Leuthold,
Geschäftsführer der Firma Print Tech Plus im schweizerischen Bäch, der
seit Jahren in der Schweiz ausschließlich den Vertrieb für Produkte
aus dem Haus Tally übernommen hat. Nachdem René Leuthold
mit seinem Team auch den Service für alle Tally-Drucker durchführt,
kennt er sich auch ganz genau mit deren Technik aus. "Meine erste
Reaktion war - das geht nicht", erinnert er sich an das erste Gespräch,
bei dem ihm das Problem geschildert wurde. Doch dann kam ihm die
einfache wie wirkungsvolle Idee: die Hammerbank musste modifiziert
werden. So unterlegte er bei einem Testgerät kurzerhand die rechte
Seite der Hammerbank und stellte ihn allprint für den Praxistest zur
Verfügung. Nachdem der Erfolg im wahrsten Wortsinn durchschlagend
war, kam im März 2002 nach nur sechs Wochen Entwicklungszeit ein
neuer T6100 mit modifizierter Hammerbank in der Druckerei zum
Einsatz. "Wir sind mit dieser Lösung ausgesprochen zufrieden", so
Hansruedi Broder. "Voll überzeugt hat uns neben der speziellen Lösung
von Herrn Leuthold vor allem auch die optimale Lesbarkeit der OCR-B-
Schrift, die über den T6100 erreicht wird".
Der T6100 von Tally ist ein leistungsstarker Zeilendrucker zur
Bewältigung großer Druckvolumen von bis zu 500.000
Seiten pro Monat. Die Hammerbank in "Stored-Engergy"-Technologie
sorgt für eine hohe Durchschlagkraft bei gleichbleibend gutem
Druckbild. Der Read/Right-Algorithmus gewährleistet die randscharfe
Wiedergabe von Barcodes. Zwei Traktorenpaare sorgen für einen
geraden Papierweg und eine spannungsfreie, sichere Führung von
einfachen Papierbahnen oder Mehrfachsätzen von bis zu fünf
Durchschlägen. Standardmäßig ist der T6100 mit einer parallelen und
seriellen Schnittstelle ausgestattet, optional sind Fast Ethernet, Coax
und Twinax verfügbar. Acht verschiedene Emulationen für Zeilen- und
Nadeldrucker erlauben auch ausgefallene Anwendungen.
Autor:
Brigitte Zingler
Weitere Informationen:
Tally Computerdrucker GmbH - Astrid Schulze-Lohne
Glockeraustraße 4 – D-89275 Elchingen
Tel.: +49 7308 80 369 – Fax: +49 7308 80 564
aschulze-lohne@tally.de - www.tally.de
Schon seit 1949 befasst sich Tally mit der Computerausgabe auf
Papier und vergleichbaren Trägermaterialien. Die Kompetenz und
das Know-how von Tally werden von Kunden und Partnern in aller Welt
geschätzt. Hauptsitz des Unternehmens ist in Elchingen bei Ulm.
Neben Elchingen befindet sich am Standort Kent/Seattle (USA) ein
zweites Zentrum für Entwicklung und Produktion. Darüber hinaus ist
Tally mit einer Vielzahl von Niederlassungen und Vertriebsbüros
weltweit vertreten. Weltweit beschäftigt Tally 800 Mitarbeiter, der
Umsatz lag 2001 bei 185 Mio €. Drucker von Tally werden für
professionelle Applikationen verschiedenster Anwendungsfelder und
für den anspruchsvollen SOHO-Markt entwickelt und gefertigt: Für
harte Dauereinsätze in Industrieumgebungen, für branchenspezifische
Anwendungen, für den Betrieb in komplexen Netzwerken und für hohe
Anforderungen im Büroeinsatz. Hierfür bietet Tally alle relevanten
Drucktechnologien in einer breiten Produktpalette an: Von Nadel- und
Zeilen-Druckern über professionelle Tintendrucker, Farb- und Mono-
Laser bis hin zu Spezialdruckern.
Die allprint ag in Wattwil beschäftigt insgesamt zwanzig Mitarbeiter.
Neben dem Druck von speziellen Formularen für Kantone und
Gemeinden in der ganzen Schweiz produziert allprint überwiegend
Geschäftsdrucksachen und Blöcke für namhafte Unternehmen wie z.B.
SWISS, MIGROS oder die Schweizerischen Bundesbahnen.
Die Print Tech Plus AG ist offizieller Tally-Händler in der Schweiz
und vertreibt ausschließlich Produkte des deutschen Druckerherstellers.
Neben dem Verkauf führt Print Tech Plus auch den Service und
Reparaturen durch. Hauptzielgruppe sind Kunden aus der Industrie,
für die ganz spezielle Lösungen maßgeschneidert werden.