Outsourcing der Unternehmenskommunikation: wie funktioniert das?
Interview mit Bengt Stahschmidt für FACTS
FACTS: Das Thema Marketing Communications ist ein strategisches Thema. Kann man solch ein Thema überhaupt nach außen geben und outsourcen"?
B.S. Man kann das durchaus. Denn bei Marketing Communications ist es wie in allen anderen Bereichen eines Unternehmens auch: es kommt auf die Ergebnisse an! Das bedeutet, die Erfolgsorientierung steht hier an erster Stelle - vielleicht sogar noch etwas mehr als in anderen Bereichen. Das bedeutet aber auch, dass bei der Umsetzung der Kommunikation ein Höchstmaß an Professionalität gefragt ist, und das in allen Bereichen. Diese Professionalität findet man aber nicht immer im eigenen Unternehmen, vor allem nicht in der gesamten Spannbreite. Deswegen arbeiten ja viele Unternehmen heute bereits mit externen Partnern, etwa in der Werbung oder bei der PR. Wir gehen hier nur noch einen Schritt weiter und bündeln diese Aktivitäten.
FACTS: Was sind die Voraussetzungen? Für welche Unternehmen kommt solch ein Angebot überhaupt in Frage?
B.S.: Das Outsourcing von Marketing Communications ist sicherlich in erster Linie für mittelständische Unternehmen, besonders wenn sie Unternehmergeführt (also eine Person entscheidet letztendlich) interessant. Hier ist es doch oft so, dass der Bereich Marketing mit zwei, drei Mitarbeitern besetzt ist, die einen Großteil ihrer Zeit damit verbringen, die Aktivitäten der externen Dienstleister, die man ja bereits einsetzt, zu koordinieren und nach innen, also zurück ins Unternehmen zu kommunizieren. Hierbei sind die Reibungsverluste und Missverständnisse besonders groß.
FACTS: Was läuft hier beim Outsourcing anders?
B.S.: Verkürzt könnte man es so ausdrücken: es wird nicht mehr soviel geredet und diskutiert. Denn der Ablauf der Aktivitäten ist wesentlich strukturierter. Es ist doch heute in der Praxis meisten so, dass der Geschäftsführer Ideen hat und die Prozesse der Umsetzung gar nicht kennt und sie so auch nicht nachverfolgen kann. Dies ist meist in einer Person gebündelt.
FACTS: Wie meinen Sie denn das?
B.S.: Bei dem yource Ansatz gibt es genau dokumentierte und definierte Schritte des Ablaufes. Wir bezeichnen die einzelnen Phasen als Integration, Strategie, Realisierung und Implementierung (siehe auch beiliegende Grafik). Nachdem die geplanten Aktionen definiert sind, erfolgen im nächsten Schritt bereits konkrete Vorschläge für die Umsetzung. Und nach einem positiven Entscheid, also wenn man sagt Ja, so machen wir es, erfolgt unmittelbar die Realisierung. Und das über alle Kanäle, also sowohl mit Hilfe von klassischer Werbung, als auch über Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Messen und Veranstaltungen oder über das Internet. Die mühsamen und vor allem zeitaufwändigen Briefings für die unterschiedlichen Dienstleister von der Werbeagentur bis hin zum Messebauer entfallen komplett. Zusätzlich werden gleichzeitig auch alle Aktivitäten für die interne Kommunikation auf den Weg gebracht, ein Bereich, der heute gerade in mittelständischen Unternehmen oft noch zu sehr vernachlässigt wird.
FACTS: Rechnet sich das?
B.S.: Das rechnet sich sehr schnell. Nicht nur, weil man im Bereich Marketing Personalkosten einspart. Auch weil sämtliche Prozessschritte deutlich weniger aufwändig für die Beteiligten im Unternehmen ablaufen. Überlegen Sie sich nur einmal, wie viel Zeit der Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens in Meetings verbringt, die sich mit Marketingaktivitäten befassen. Auch hier lassen sich durch ein strukturiertes Vorgehen immense Einsparungen erzielen.
FACTS: Was muss ein Dienstleister mitbringen, der solch ein Angebot sinnvoll umsetzen kann?
B.S.: Er muss zunächst einmal mehr Know-how mitbringen, als dies etwa eine klassische Werbeagentur mitbringt. Er muss von den Sales-Prozessen ebenso eine Ahnung haben, wie vom strategischen Marketing und vom Produkt Marketing. Daneben sollte er aber auch eine anständige Messe inklusive Messebau über die Bühne bringen und die Themen auch in der Presse entsprechend platzieren können.
FACTS: Das klingt etwas nach einer eierlegenden Wollmilchsau. Wie schaffen Sie es denn, eine solche Bandbreite an Fähigkeiten vorzuhalten?
B.S.: Ganz einfach dadurch, dass wir die entsprechenden Fähigkeiten schon in Person der Gesellschafter von Yource mit an Bord genommen haben. Ich bringe hier den Part Sales & Marketing ein, auch aus Sicht des strategischen und des Produkt Marketings. Daneben haben wir mit Tobias Heimpel jemanden, der bereits seit Jahren erfolgreich im Outsourcing von Marketing Communications aktiv ist, mit seiner Projekt:Agentur aber auch den Bereich Werbung abdeckt, sowie über Beteiligungen auch die PR bzw. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Multimedia und Internet. Und mit dem dritten im Bunde, mit Jürgen Mack und Freiraum, sind wir in der Lage, alle Ideen und Strategien auch dreidimensional umzusetzen, also auf Messen und Veranstaltungen.
FACTS: Wie beurteilen Sie die Marktaussichten für ein Angebot wie Ihres?
B.S.: Ich denke, wir stehen hier ganz am Anfang der Entwicklung und glaube, dass die Nachfrage nach solchen Angeboten in den kommenden Jahren stark zunehmen wird. Es ist doch ganz einfach so, dass es heute immer mehr darum geht, neue Entwicklungen schnell umzusetzen und vor allem auch schnell breit in den Markt zu tragen. Die Kernkompetenzen eines Unternehmens liegen hier ganz klar in der Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen, in deren Herstellung und Bereitstellung. Dass die Kernkompetenzen nicht im Bereich der Kommunikation liegen, zeigt allein schon die Tatsache, dass die Unternehmen bereits heute mit einem Heer von Dienstleistern arbeiten, von der Werbung bis zum Messebau. Unser Angebot ist insofern nur ein logischer Schritt, um diese Vielfalt in den Griff zu bekommen und wieder mehr Zeit dafür zu haben, worauf es eigentlich ankommt: Auf der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen.