Personalengpässe ausgeglichen und Wartezeiten verkürzt
Zusammenarbeit des BWK Ulm und der Tagesklinik Söflingen ist erfolgreich
Seit dem vergangenen Jahr nutzt das Bundeswehrkrankenhaus Ulm neben den eigenen Kapazitäten zusätzlich die OP-Ressourcen der Tagesklinik Söflingen. Im Rahmen dieser Kooperation wurden seit Mai 2006 mehr als 400 Operationen durchgeführt, davon mehr als die Hälfte im orthopädischen Bereich, gefolgt von HNO und der Chirurgie. Ausgangspunkt für die Zusammenarbeit von BWK und Tagesklinik waren zunehmende Personal-Engpässe speziell im Anästhesiebereich des BWK, die durch immer zahlreichere Einsatzverpflichtungen der Bundeswehr verursacht wurden und werden. Zudem ging der Trend in den vergangenen Jahren bei gleich bleibendem Patientenaufkommen zu mehr Operationen in Narkose, weil immer weniger Patienten lediglich mit einer örtlichen Betäubung behandelt werden wollten. "Wir standen vor der Wahl, unsere eigenen Ressourcen durch externe Kräfte aufzustocken oder die Ressourcen eines externen Partners zu nutzen. Die zweite Möglichkeit war für uns dabei deutlich wirtschaftlicher, ohne dass wir dabei qualitative Einschnitte befürchten mussten", beschreibt die Generalärztin des BWK, Dr. Erika Franke, die Ausgangssituation. Denn die Tagesklinik Söflingen ist nach DIN ISO 9001:2000 zertifiziert und wird im Rahmen des Qualitätsmanagements jährlich von externen Visitoren überprüft. Zudem hat sie seit Jahren einen guten Ruf bei Fachärzten in der gesamten Region. Der Erfolg der Zusammenarbeit: Die Wartezeiten für eine Operation der BWK-Patienten wurden deutlich verkürzt und die Wehrfähigkeit der Bundeswehrsoldaten schneller wiederhergestellt.
"Die Kooperation trägt dazu bei, dass wir unseren bestehenden Auftrag erfüllen können. In keinem Fall wird damit ein Wettbewerb zu anderen Kliniken oder niedergelassenen Ärzten aufgebaut", so Prof. Dr. Heinz Maier, Leitender Arzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde sowie Kopf- und Halschirurgie am BWK. Denn operiert werden in der Tagesklinik Söflingen in der Mehrzahl Bundeswehrsoldaten. Dazu kommen Patienten, die von niedergelassenen Ärzten zur stationären Behandlung an das BWK überwiesen worden sind. Die Zusammenarbeit mit der Tagesklinik hat deswegen nicht zu einer Erhöhung der Patientenzahlen am BWK geführt. Im Gegenteil: Die Zahl der Patienten war insgesamt in den vergangenen Jahren eher rückläufig. Allein der HNO-Bereich verzeichnete 2006 im Vergleich zum Jahr 2002 einen Rückgang von 250 Fällen. Derzeit liegt die Belegungsquote des BWK bei 84,6 Prozent und damit bei einer nahezu idealen Auslastung der Kapazitäten. Eine Einschränkung des OP-Betriebs hätte diese Quote auf ca. 70 Prozent gesenkt – mit den entsprechend negativen wirtschaftlichen Folgen für das Haus auf dem Eselsberg.
Die Operationen in der Tagesklinik erfolgen ausschließlich im Auftrag des BWK. Nach der Operation werden die Patienten wieder ins BWK zurückgebracht und dort weiter stationär versorgt. Ein stationärer Aufenthalt der Patienten außerhalb des BWK sind ausgeschlossen.
"Natürlich weckt eine solche Kooperation bei dem einen oder anderen Kollegen oder Kliniken Befürchtungen, dass ihnen dadurch Patienten verloren gehen", so Generalärztin Dr. Erika Franke. "Ich kann den Kollegen und Kolleginnen aber versichern, dass wir durch dieses Engagement ausschließlich sicherstellen, dass wir unseren Auftrag erfüllen und nur so das bestehende Patientenaufkommen bewältigen können". Zudem müsse das BWK seinem Ausbildungsauftrag für Sanitätsoffiziere nachkommen. Auch dies sei durch die zu knappen Personalressourcen im OP-Bereich des BWK gefährdet gewesen.
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Die Tagesklinik Söflingen wurde 1998 als Ambulantes Operationszentrum gegründet. Die Eingriffe werden von derzeit circa 50 niedergelassenen Fachärzten in drei modernst ausgestatteten Operationssälen durchgeführt. Rund 30 Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit betreuen hier die Patienten. In folgenden Bereichen werden in Söflingen Operationen durchgeführt: Allgemeinchirurgie, Augenheilkunde, Dermatologie, Gynäkologie, HNO, Handchirurgie, Kinderchirurgie, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Neurochirurgie, Orthopädie, Plastische Chirurgie, Urologie und Zahnheilkunde. Ein weiterer Schwerpunkt der Tagesklinik Söflingen ist die Hyperbare Oxygenationstherapie (HBO). Diese spezielle Therapieform kommt beispielsweise bei Tauchunfällen aber auch bei nicht heilenden Wunden sowie zahlreichen anderen Krankheitsbildern zum Einsatz. Mit rund 6.000 Operationen im Jahr ist die Tagesklinik Söflingen heute das größte Ambulante Operationszentrum zwischen Stuttgart und München.