Das Institut für Biodieseltechnologie IFBI Hessen GmbH feierte am Freitag, 27. Januar 2006 in Anwesenheit von Hessens Wirtschaftsminister Dr. Alois Rhiel, das Richtfest des Neubaus am Standort Kaufungen für die Produktion von Biodiesel. Nachdem bereits im Jahr 2001 eine Produktionsanlage mit einer Kapazität von 15.000 Tonnen Biodiesel pro Jahr in Betrieb genommen werden konnte, erhöht die jetzige Anlage die Jahreskapazität des Standortes Kaufungen auf insgesamt 95.000 Tonnen Biodiesel. IFBI wird damit zu einem leistungsfähigen Kraftstofflieferant für die Transportbranche.
Für die Kapazitätserhöhung wurde eigens eine 60 Meter lange und 22 Meter breite Halle errichtet, in der die Anlagentechnologie für die Biodieselproduktion untergebracht wird. Aus den Grundstoffen Rapsöl und einem Gemisch aus Kaliumhydroxid und Methanol wird darin ein so genannter Methylester erzeugt, besser bekannt unter dem Begriff "Biodiesel". Bei der Mischung dieser drei Basisstoffe entsteht eine chemische Reaktion, die als Nebenprodukt Glycerin ausscheidet und als Endprodukt Biodiesel erzeugt. Das Glycerin wird durch die Pharmaindustrie abgenommen und der Biodiesel wird als regenerativer Treibstoff der Transportwirtschaft angeboten.
Der Anlagenneubau in Kaufungen wird planmäßig im Juli 2006 seinen Betrieb aufnehmen. Der Treibstoff aus nachwachsenden Rohstoffen ist zum einen umweltschonend und zum anderen durch seinen Nettoverkaufspreis für Großabnehmer ab 70 Cent pro Liter deutlich günstiger, im Vergleich zum herkömmlichen Dieselkraftstoff. Dieses Argument überzeugt besonders Transportunternehmer, die Großflotten betreiben, da die Kosten für Kraftstoff einen maßgeblichen Faktor darstellen.
"Eines unserer wichtigsten Ziele ist dabei, mit dieser Anlage hochwertigen Qualitätstreibstoff zu erzeugen. Diesem Ziel gelten auch unsere Forschungsarbeiten, die auf eine ständige Verbesserung der Produktqualität ausgerichtet sind" erklärt Joachim Vogelsberg, Geschäftsführer des IFBI.
Die Anlage kann nicht nur Rapsöl verarbeiten, auch Sojaöl, Sonnenblumenöl und Palmöle, sowie gebrauchte, native Öle und Fette wie sie zum Frittieren anfallen, können verarbeitet werden. Die Rohstoffe wie z.B. Rapsöl werden vorrangig bei Großhändlern eingekauft. Zukünftig soll aber auch bei
entsprechendem Angebot regional beschafft werden. Damit ist IFBI nicht nur ein potentieller Abnehmer für das aus landwirtschaftlich erzeugten Produkten raffinierte Öl, gleichzeitig ist IFBI auch Arbeitgeber für weitere Arbeitsplätze, die im Zusammenhang mit der Anlagenerweiterung entstehen.
"Die hessische Landesregierung hat es sich zum Ziel gesetzt, den Anteil erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch des Landes bis zum Jahr 2015 auf 15 Prozent zu erhöhen. Deshalb freue ich mich besonders, bei dem Richtfest dieser Produktionsanlage dabei zu sein. Für Kaufungen und die gesamte Region ist diese Biodieselanlage ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor, der Nordhessen als Biostoffregion voranbringt", sagte Wirtschaftsminister
Dr. Alois Rhiel.
"Die Anlage in Kaufungen ist die größte Produktionsanlage für Biodiesel in Hessen" bestätigt Horst Brückmann von STH Engineering, die für Anlagentechnik und Produktionsverfahren verantwortlich zeichnen. Der Standort Kaufungen wird durch diesen Ausbau nicht nur aufgewertet, er entwickelt sich damit auch zu einem Kompetenzcenter der europäischen Biodiesel-Produktion.
Anlage Bildmaterial
IFBI-Werkbild Nr. 1
Richtspruch zum Hallenneubau für die Erweiterung der Biodiesel-Produktion der IFBI – Institut für Biodiesel Technologie Hessen GmbH, in Kaufungen bei Kassel.
IFBI-Werkbild Nr. 2
Besichtigung der bestehenden Biodiesel-Produktionsanlage durch den hessischen Wirtschaftsminister Dr. Alois Rhiel
Personen von links nach rechts: Herr Winter (stv. Vorsitzender des Vorstandes der Kreissparkasse Schwalm-Eder); Dr. Alois Rhiel (hessischer Wirtschafts-minister); Horst Brückmann (Geschäftsführer STH Engineering); Landrat Dr. Schlitzberger
Weitere Informationen zu IFBI- Institut für Biodiesel Technologie
Hessen GmbH
IFBI, Institut für Biodieseltechnologie Hessen GmbH ist ein Tochterunter-nehmen der Probiom AG, die ihren Schwerpunkt im Bereich regenerativer Energien hat. IFBI wurde im Jahr 2005 gegründet mit dem Ziel, Grundlagen-forschung im Bereich der Produktverbesserung bei Biodiesel zu betreiben und die Erkenntnisse in den Produktionsablauf von Biodieselanlagen oder in die Planung neuer Produktionsanlagen einfließen zu lassen. IFBI betreibt am Standort Kaufungen/Hessen eine eigene Biodieselanlage, die unter Nutzung neuester Produktionsverfahren qualitativ hochwertigen Biodiesel erzeugt.