Die ersten Dieselfahrverbotszonen, steigende Dieselpreise und strikte Umweltauflagen wie die CO2-Besteuerung – der Druck auf Transportunternehmen und Spediteure steigt kontinuierlich. Der Spagat im Betriebsalltag wirtschaftlich und zugleich ressourcenschonend zu arbeiten, wird immer größer. Die Roll-Safe GmbH aus dem bayerischen Neufahrn stellt sich täglich dieser Herausforderung. Inhaber Martin Köllner treibt die Hälfte seines Fuhrparkes, 18 Zugmaschinen, mit Flüssigerdgas LNG (Liquefied natural gas) an. Damit senkt er seine Betriebskosten pro Lkw im Jahr um rund zehn Prozent. Im Vergleich zu den mit Diesel angetriebenen Zugmaschinen entspricht das rund 7.500 Euro. Zudem ist die Umweltverträglichkeit ungleich größer. Ein LNG-Lkw reduziert die Feinstaubbelastung um bis zu 90 Prozent, stößt rund 80 Prozent weniger Stickoxide aus und senkt die Lärmbelastung um die Hälfte. Mit dem Einsatz von Bio-LNG auf Basis von pflanzlichen Reststoffen erreicht Köllner sogar noch größere Einsparungen. Hinzu kommt die erst kürzlich bis 2023 verlängerte Mautbefreiung für LNG-Lkw. Die reduzierten Betriebskosten tragen entscheidend dazu bei, dass sich die um 60.000 bis 70.000 Euro höheren Anschaffungskosten für einen LNG-Lkw nach rund zwei Jahren bereits amortisieren. „Wir wollen als Unternehmen dazu beitragen, dass nachhaltige Technik gefördert wird. Darin sehe ich meine Verantwortung", sagt Köllner, der langfristig den Wasserstoffantrieb als Technologie der Zukunft sieht. Deshalb ist seine Spedition im kommenden Jahr auch eine der ersten, die einen wasserstoffbasierten Brennstoffzellen-Lkw im Testbetrieb einsetzen will.
Seit einem Vierteljahrhundert beschäftigt sich Köllner nun schon mit dem Transport von Waren, insbesondere von sensiblen Lebensmitteln, die temperaturgeführt gefahren werden müssen. Für den Inhaber steht dabei bis heute die Qualität, Wirtschaftlichkeit und die gleichzeitig umweltschonende Beförderung an erster Stelle. Deshalb setzt seine Spedition auf ressourcenschonende Antriebe. „Die LNG-Technologie ist schnell anwendbar, nachhaltig und entlastet nachweislich die Umwelt", sagt Köllner über die Vorteile des Flüssigerdgases. Es ist außerdem bestens speicherbar, hocheffizient und wirtschaftlich. Für die Roll-Safe GmbH, die neben dem klassischen Verteilerverkehr für Nordfrost, Dachser, Nagel und Lekkerland zahlreiche große Lebensmittelzentralläger in diversen deutschen und europäischen Ballungsräumen beliefert, ist es deshalb die perfekte Antriebsart. Mit einer Tankfüllung kommen Köllners Lkw-Fahrer aufgrund der hohen Energiedichte rund 1.500 Kilometer weit. ZumTanken können sie die in unmittelbarer Nähe der Spedition gelegene Tankstelle nutzen. Außerdem gibt es in Nördlingen, Nürnberg und bald im oberbayerischen Schweitenkirchen LNG-Tankstellen. „In den Anfängen der Spedition Mitte der neunziger Jahre haben wir bereits auf Autogas als Antriebsart gesetzt. Nach der Mautbefreiung für LNG-Lkw nutzten wir nun verstärkt diese Technik", sagt Köllner. Damit ist die Spedition auch unabhängiger vom Ölpreis.
Infrastruktur ist noch zu lückenhaft
Seitdem Köllner seinen ersten LNG-Lkw im Verteilerverkehr eingesetzt hat, hat sich viel verändert. Stetig kommen neue Tankstellen hinzu. Bereits Ende dieses Jahres sollen in Deutschland rund 40 Tankstellen ans Netz angeschlossen sein. Bislang sind es 27. Das reicht für eine gute Infrastruktur jedoch noch nicht aus. Für Köllner müsste es rund 50 gut erreichbare Tankstellen geben, um eine flächendeckende Versorgung zu gewährleisten. Für den studierten Maschinenbauer ist eine Mischung aus unterschiedlichen Antriebsarten wichtig, um flexibel auf verschiedene Marktanforderungen reagieren zu können. LNG ist für ihn eine Brückentechnologie. Langfristig ist für ihn Wasserstoff die Antriebsart der Zukunft. „Wir beobachten den Markt sehr genau. Wenn die Mautbefreiung 2023 ausläuft, hat sich möglicherweise die Technik schon stark verbessert, sodass wir Wasserstoff verlässlich nutzen können", sagt Köllner. Von der Politik fordert er, zu einer Mindestinfrastruktur für LNG-Lkw beizutragen und somit die Weichen für eine umweltfreundliche und wettbewerbsfähige Logistik zu stellen. Wichtig für ihn als Spediteur ist vor allem auch Planungssicherheit über mehrere Jahre. Was passiert beispielsweise, wenn die Mautbefreiung 2023 ausläuft? Hier erhofft sich Köllner klarere Aussagen von der Politik. „Zuschüsse, die schon bei der Anschaffung gewährt werden, sind der richtige Weg und ein großer Anreiz auf LNG zu setzen. Bei der Steuerbegünstigung, die bis 2026 gilt, aber schon 2024 verringert wird, wäre ein langfristig planbarer Rahmen sehr hilfreich", meint Köllner.
Lkw-Fahrer sind offen für LNG-Lkw
Insbesondere seine jüngeren Lkw-Fahrer kann Köllner für den modernen, ressourcenschonenden Fuhrpark begeistern. Ioan Dragomir fährt seit fünf Jahren für die Roll-Safe GmbH im Verteilerverkehr. Der Berufskraftfahrer war einer der ersten, der für die inhabergeführte Spedition einen LNG-Lkw steuerte. Für ihn sind vor allem der deutlich leisere Antrieb und der schnellere Tankvorgang Argumente, die für den umweltschonenden Antrieb sprechen. „Ich spare an der Tankstelle ungefähr zehn Minuten Zeit, die ich dann im Zentrallager der Lebensmitteleinzelhändler mehr habe", sagt Dragomir. Hinzu kommt, die schnellere Beschleunigung und die Zuverlässigkeit der LNG-Zugmaschine.
LNG ist eine ausgereifte Serienlösung
Zieht man in Betracht, dass der Verkehr einen Anteil von rund 45 Prozent an der gesamten CO2-Emission hat und eine Elektrifizierung im Schwerlastverkehr aufgrund einer zu geringen Reichweite nicht sinnvoll ist, ist LNG eine ausgereifte Serienlösung für die Roll-Safe GmbH. Für weitere neue Antriebsarten wie Wasserstoff hat Köllner genügend Pioniergeist, um diese im täglichen Betrieb zu testen.
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Roll-Safe GmbH
Martin Köllner,
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Roll-Safe GmbH
Martin Köllner gründete 1992 im bayerischen Neufahrn die Spedition Roll-Safe, die er anfänglich allein mit einem Lkw betrieb und den Verteilerverkehr für eine örtliche Molkerei übernahm. Mittlerweile beschäftigt sein Unternehmen 70 Mitarbeiter und übernimmt als Großhandelslogistiker den regionalen Verteilerverkehr in diversen deutschen und europäischen Ballungszentren. Zudem vertreibt Köllner die patentierte Transportlösung Roll Safe für Rollbehälter, die Stretchfolie überflüssig macht. Das bayerische Staatsministerium sprach der Roll-Safe GmbH den Innovationsgutschein 1 und 2 zu.