Im Jahr 1996 eröffnete die SWU die erste Ulmer Erdgastankstelle auf ihrem Betriebsgelände. Damals gehörte das Unternehmen zu den Pionieren bei der Förderung der umweltfreundlichen Erdgas-Technologie. Ein Jahr später begann die SWU-Unternehmensgruppe ihre Fahrzeugflotte schrittweise auf Erdgas-Antrieb umzurüsten. Momentan betreibt sie rund 30 Fahrzeuge, die auf die neue Technologie umgestellt oder als fabrikneue Erdgas-Serienmodelle erworben wurden. Jedoch beschränkt sich die SWU nicht nur auf den Einsatz von Erdgasfahrzeugen. Parallel zur Eröffnung der zweiten Erdgastankstelle am Ulmer Hindenburgring im März 2003 hat die SWU-Tochter Energie Plus eine Fördermaßnahme ins Leben gerufen: Mit dem Programm "SchwabenGas mobil" unterstützt sie aktiv den Einsatz des umweltschonenden Erdgasantriebs im Raum Ulm/Neu-Ulm.
Erdgas als Kraftstoff: Günstig und umweltschonend
48 Cent umgerechnet auf einen Liter Benzin bzw. 55 Cent umgerechnet auf einen Liter Diesel kostet Erdgas momentan als Kraftstoff. Angesichts der hohen Spritpreise gewinnen Erdgasautos daher mehr und mehr an Attraktivität. Doch nicht nur aus finanziellen Gründen ist der alternative Antrieb sinnvoll: Da Erdgas bei der Verbrennung weit weniger Kohlendioxid- und Ruß-Emissionen verursacht als andere fossile Brennstoffe, ist der Betrieb eines Erdgasautos auch besonders umweltfreundlich. Förderprogramme, technisch ausgereifte Fahrzeuge und ein immer dichter werdendes Tankstellennetz bewegen mehr und mehr Autofahrer zum Umstieg.
Erdgasantrieb: Vergleichbar mit herkömmlichen Antriebsarten
Das Prinzip des Erdgasantriebs ähnelt dem Benzin- und Dieselantrieb. Das Fahrzeug ist mit einem Verbrennungsmotor ausgestattet, der mit komprimiertem Erdgas als Kraftstoff betrieben wird. Statt eines Benzin-Luftgemisches verbrennt der Motor in den Zylindern ein aufbereitetes Erdgas-Luftgemisch. Erdgasautos sind entweder als sogenannte monovalente Fahrzeuge erhältlich, die nur mit Erdgas betrieben werden, oder als bivalente Fahrzeuge, die sowohl mit Erdgas als auch mit Benzin fahren können. Aufgrund des noch im Aufbau befindlichen Erdgastankstellen-Netzes fahren die meisten Fahrzeuge bivalent.
Reduzierter Mineralölsteuersatz und Förderprogramm der Energie Plus
Der Umstieg auf den alternativen Antrieb lohnt sich: Als umweltschonender Kraftstoff unterliegt Erdgas bis zum Jahr 2020 nicht dem vollen Mineralölsteuersatz, was einen nachhaltig günstigen Betrieb von Erdgasfahrzeugen gewährleistet. Förderprojekte, wie das Programm "SchwabenGas mobil" der Energie Plus bieten einen zusätzlichen Anreiz: Die ersten 100 Teilnehmer dieser Maßnahme erhalten von der SWU-Tochter eine Gratis-Tankkarte für 1.100 Kilogramm Erdgas, die sie an der Tankstelle am Hindenburgring einlösen können. Im Gegenzug muss sich der Autofahrer lediglich verpflichten, zwei Aufkleber mit dem Logo "SchwabenGas mobil" an seinem Fahrzeug anzubringen. Die geförderte Kraftstoffmenge entspricht einer durchschnittlichen PKW-Laufleistung von circa 20.000 Kilometern. Aufgrund der großen Nachfrage hat die Energie Plus ihr Förderprogramm im April 2005 neu aufgelegt und um 50 weitere Tankkarten erweitert.
Sparsame und effiziente Motoren
Doch nicht nur Subventionen und Förderungen machen den Erdgasantrieb attraktiv. Ein weiterer Vorteil für die Umwelt und den Geldbeutel ergibt sich dadurch, dass Erdgas einen höheren Energiegehalt als herkömmliche Kraftstoffe hat und Erdgasmotoren gleichzeitig sparsamer als konventionelle Motoren arbeiten. Ein Kilogramm Erdgas entspricht 1,5 Liter Benzin beziehungsweise 1,33 Liter Diesel. Und mit einem Verbrauch von 5,5 Kilogramm auf 100 Kilometern sind Erdgasmotoren die günstigste Alternative für ein Kraftfahrzeug. Die Umrüstung eines konventionellen Kraftfahrzeuges auf einen bivalenten Benzin-/Erdgasantrieb ist mit Kosten von durchschnittlich 1.500 bis 3.000 Euro verbunden, was sich je nach Laufleistung durchaus rechnen kann. Jedoch auch der Erwerb eines fabrikneuen monovalenten Serienfahrzeuges ist finanziell attraktiv: So gibt es bereits Modelle auf dem Markt, die in der Erdgas-Variante nur noch 2.000 bis 3000 Euro teurer sind als das entsprechende Benziner- bzw. Dieselmodell.
Erdgasfahrzeuge: Künftig fester Bestandteil der alltäglichen Mobilität
Durch ihren schadstoffarmen Betrieb tragen Erdgasautos zur Reduktion klimaschädlicher und gesundheitsgefährdender Emissionen bei und spielen dadurch für den Klimaschutz eine bedeutende Rolle. Ganz gleich, ob sie im kleinen Umfang durch Privatpersonen, oder im großen Umfang durch Unternehmen wie beispielsweise der SWU-Gruppe eingesetzt werden – Erdgasfahrzeuge sind ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz und darüber hinaus eine auf lange Sicht kostengünstige Alternative zu herkömmlichen Fahrzeugen. Sie werden konventionelle Fahrzeuge in Zukunft nicht ersetzen, aber sinnvoll ergänzen können und gewinnen für die Mobilität zunehmend an Bedeutung.
Texte für Info-Kästen:
Tankstellennetz
Das Erdgas-Tankstellennetz wird immer dichter: Bundesweit gibt es zur Zeit knapp 600 Tankstellen, davon rund 60 in Baden-Württemberg. An der Tankstelle am Ulmer Hindenburgring, mit der die Energie Plus im Rahmen von "SchwabenGas mobil" kooperiert, werden derzeit pro Monat durchschnittlich rund 10.000 Kilogramm Erdgas getankt. Damit hat sich der Absatz im Vergleich zu 2004 um circa 50 Prozent erhöht. Zu 90 Prozent tanken in Ulm Stammkunden, die restlichen 10 Prozent sind Durchreisende. Insgesamt sind in Deutschland rund 27.000 Erdgas-Fahrzeuge zugelassen.
Erdgasautos: Auf lange Sicht billiger
Neben der erheblich verringerten Mineralölsteuer profitieren Besitzer von Erdgas-Neuwagen zusätzlich, denn ihr Fahrzeug gilt als schadstoffarm nach Euro 4 und ist damit bis Ende 2005 von der Kfz-Steuer befreit. Ein Gesamtkosten-Vergleich am Beispiel eines Opel Zafira verdeutlicht die Wirtschaftlichkeit des alternativen Antriebs: Bei einer Laufleistung von 20.000 Kilometern erreicht das Fahrzeug nach drei Jahren einen Kostenvorteil von etwa 1.200 Euro gegenüber einem Benziner und von 2.300 Euro gegenüber einem Diesel.
Erdgas: Kraftstoff der Zukunft
Erdgas ist ein vielseitig einsetzbarer, wirtschaftlich und ökologisch sinnvoller Energieträger – in Industrie, Landwirtschaft oder Privathaushalten ebenso wie als Kraftstoff für Fahrzeuge. In nur 30 Jahren ist der Erdgasanteil am Primärenergieverbrauch in Deutschland auf über 20 Prozent gestiegen. Erdgas steht in Deutschland als Wachstumsenergie an erster Stelle: 75 Prozent der Neubauten werden heute mit einem Erdgasanschluss ausgestattet.
Ihr direkter Draht zur SchwabenGas mobil:
Hotline 07 31/1 66-99