1923 nahm die Energieberatung der Ulmer Elektrizitätswerke ihre Arbeit auf: Mit elektrischen Haushaltsgeräten im Gepäck bereisten Energie-Fachleute die Region und machten die Bevölkerung mit dem Thema Strom und der richtigen Anwendung der Gerätetechnik vertraut. Seither haben technische Innovationen, Energiekrisen und die Umweltpolitik das Aufgabenspektrum der Energieberater grundlegend verändert. Heute bietet das fünfköpfige Beratungs-Team der SWU Energie den Kunden fundierte und umfassende Dienstleistungen an, wenn es beispielsweise darum geht, wie man als Verbraucher im eigenen Haushalt Energie und Wasser sparen kann, wie eine effektive Wärmedämmung aussieht oder wie man eine Photovoltaik-Anlage plant. Und auch bei Fragen zur richtigen Anwendung von elektrischen Geräten und Anlagen stehen die Energieberater dem Bürger mit Rat zur Seite. Denn eines hat sich nicht geändert: Beim Thema Energiesparen steht die SWU Energie dem Verbraucher als neutraler Ansprechpartner zur Verfügung und gibt ihm wertvolle Entscheidungshilfen für einen sinnvollen und minimierten Energieeinsatz.
Umfassende Beratung: Von der Energiesparlampe bis zur Photovoltaik-Anlage
Die Dienstleistungen der Energieberater sind vielfältig. Die traditionelle Anwendungsberatung für technische Geräte spielt nach wie vor eine Rolle. Dies vor allem für ältere Bürger, die die rasante Entwicklung der technischen Innovationen nicht immer nachvollziehen können und dementsprechend Beratungsbedarf haben. Die heutigen Tätigkeitsschwerpunkte des Teams umfassen unter anderem das Themenfeld Energiesparen. Zum einen geben die Energieberater der SWU Tipps, wie man beispielsweise mit Energiesparlampen, einer Wärmedämmung oder einer neuen Heizung den Energiekonsum im eigenen Haushalt drosseln und damit Kosten und Emissionen senken kann. Zum anderen stehen die Fachleute dem Bürger zur Seite, wenn es darum geht, etwa eine neue Wärmepumpe oder eine Solaranlage einzubauen. Darüber hinaus vermitteln die SWU-Mitarbeiter ihr Know-how auf zahlreichen Vorträgen und Führungen. Die Schulkontaktpflege ist ein weiteres wichtiges Segment der Energieberatung und stellt hohe Anforderungen an diese. An circa 100 Schulen kann eine große Anzahl von Schülern für den sinnvollen Umgang mit Energie und Wasser sensibilisiert werden.
Förderprogramme und Energiediagnose für Immobilien
Für Energiesparmaßnahmen haben die Städte Ulm und Neu-Ulm in Zusammenarbeit mit der SWU Energie Förderprogramme aufgelegt, mit denen entsprechende Vorhaben bezuschusst werden. Auch hier helfen die Energieberater der SWU Energie und begleiten den Bürger von der vorbereitenden Planung über die Beantragung der Fördergelder bis hin zur Betreuung der baulichen Maßnahmen. Gefördert werden beispielsweise Vorhaben zur Wärmedämmung oder der Einsatz von Solaranlagen. Grundvoraussetzung für die Bewilligung von Fördergeld ist die Erstellung einer Energie-Diagnose. Im ersten Schritt begutachten die Experten bei einem Hausbesuch die Immobilie und besprechen die geplanten Maßnahmen mit dem Auftraggeber. Im nächsten Schritt nehmen die Energieberater auf Grundlage des Bauplans die Baustoffe und Flächen auf und berechnen mit einer Software am PC den Energieverbrauch der Immobilie. In Varianten werden dann die Einsparpotentiale der geplanten Dämmmaßnahmen nacheinander berechnet. Auf dieser Basis kann der Bauherr Fördergelder beantragen und die Maßnahmen planen und umsetzen.
Hohe Einsparpotentiale bei der Umsetzung von Energiesparmaßnahmen
Dass die Umsetzung von Energiesparmaßnahmen sinnvoll ist, zeigen die Energieverbräuche nach Durchführung der einzelnen Maßnahmen. Durch entsprechende Wärmedämmungen kann der Konsument seinen Energieverbrauch um bis zu 60 Prozent reduzieren. Auch die Erneuerung einer Heizungsanlage bringt in der Regel ein Sparpotential von circa 10 bis 20 Prozent.
Arbeit der Energieberatung bleibt auch künftig von großer Bedeutung
Auch wenn das Thema Energiesparen angesichts hoher Energiepreise und wachsendem Umweltbewusstsein heute schon eine große Rolle spielt: Mit zunehmend knapper werdenden fossilen Energieträgern wird der minimierte schonende Umgang mit Energie und damit eine kompetente und umfassende Energieberatung noch weiter an Bedeutung gewinnen. Beispielsweise verpflichtet die EU die Mitgliedstaaten bis 2006 die gesetzliche Grundlage für einen "Energie-Pass" zu schaffen: Dabei muss in Zukunft der Energiebedarf jeder Immobilie und jeder Wohnung ermittelt und bei Verkäufen oder Vermietungen durch einen E-Pass publik gemacht werden. Die Energie-Bilanz einer Immobilie wird so zu einem wichtigen Kriterium bei der Wohnungssuche und beim Hauskauf. Nicht nur aus Umweltschutzgründen bleiben damit die Themen Energiesparen und Energieberatung auch in Zukunft aktuell.
Texte für Info-Kästen:
Förderprogramme der Städte Ulm und Neu-Ulm
Die Städte Ulm und Neu-Ulm fördern die rationelle Energieanwendung, Energiesparmaßnahmen und den Einsatz erneuerbarer Energien mit einmaligen, nicht rückzahlbaren Zuschüssen. Voraussetzung für die Gewährung des Zuschusses ist die Erstellung einer Energie-Diagnose für die betreffende Immobilie. Fördergelder werden nur gewährt, wenn auch bestimmte, von den Kommunen festgelegte Mindeststandards eingehalten werden. Beispielsweise ist bei der Wärmedämmung eines Hauses für die Außenwand eine Dämmstoffstärke von mindestens 12 Zentimetern zu wählen. Die Energieexperten der SWU unterstützen die städtischen Programme durch ein umfassendes Beratungsangebot.
Wärmepumpen erleben ein Comeback
Wärmepumpen nutzen die gespeicherte Sonnenenergie in Form der Umgebungswärme aus dem Erdreich, aus dem Grund- und Oberflächenwasser, sowie aus der Außenluft. Sie kommen mit einem relativ geringen Stromverbrauch aus und heizen Gebäude mit der extern gewonnenen Energie. Die Wärmepumpe erlebte bereits zur Zeit der Energiekrise in den 70er Jahren einen ersten Boom. Die damaligen Geräte waren jedoch häufig nicht richtig geplant, überdimensioniert und störanfällig – mit dem Rückgang der Ölpreise verschwanden die Geräte daher mehr und mehr vom Markt. Mittlerweile sind Wärmepumpen technisch ausgereift, arbeiten sehr energieeffizient und eignen sich oft zur Ablösung konventioneller Heizanlagen. Auch zu diesem Thema bietet die SWU fundierte Beratung. Zuschüsse für den Einsatz von Wärmepumpen vergeben beispielsweise die Länder Baden-Württemberg und Bayern.
Photovoltaik: Die Kraft der Sonne nutzen
Photovoltaik heißt der Fachbegriff für die direkte Umwandlung der Sonnenenergie in Strom mit Hilfe von Solarzellen. Eine Anlage mit einer Nennleistung von einem Kilowatt ist etwa zehn Quadratmeter groß und kann im Jahr circa 850 – 950 Kilowattstunden Strom erzeugen. Zum Vergleich: Ein Drei-Personen-Haushalt verbraucht im Durchschnitt rund 3.000 Kilowattstunden im Jahr. Durch die hohen Einspeisevergütungen rechnen sich die meisten Anlagen. Mit dem "Sorglos-Paket" für Photovoltaik unterstützt die SWU-Energieberatung Photovoltaik-Interessenten bei der Planung einer solchen Anlage.
Ihr direkter Draht zur Energieberatung: 07 31/1 66-15 99
Autor: Bruno Lukas